[Einleitung]
Ein gewichtiger Teil dessen, was man im Zusammenhang mit historischer Berichterstattung unter dem Begriff „Kalter Krieg“ versteht, ist zweifelsohne der Koreakrieg. polyband, veröffentlicht mit „Der Koreakrieg“ eine History Dokumentation, die sich mit den geschichtlichen und insbesondere kriegerischen Auseinandersetzungen beschäftigt, die zum heutigen Nord- und Süd-Korea führten. In einem schicken Pappschuber erscheint diese Doppel-DVD mit geschichtsträchtigem Inhalt. In vier Teilen widmen sich Historiker dem vergessenen Krieg in Korea. Wir konnten uns die Standard Definition DVD genauer ansehen und berichten über verschiedene Aspekte.
[Inhalt]
Der glühend heiße asiatische Sommer von 1950 sollte sich zu einem schrecklichen Albtraum entwickeln. Die Invasion des kommunistischen Nordkorea begann am 25. Juni 1950 mit der Überschreitung der südkoreanischen Grenze. Sie schockte nicht nur den überfallenen Staat, sondern auch die westliche Welt. Der aufbegehrende Gegner war keine führende Weltmacht, es war eine Bauernarmee. Sie bestand aus einem Bruchteil der Bevölkerung einer kaum bekannten Nation. Die meisten Amerikaner mussten zunächst einmal die Weltkarte hervor holen, um das neue, entlegene Schlachtfeld auszumachen: Korea.
Historiker, Veteranen und Archivmaterial bringen das Ausmaß und die Dimension des „vergessenen“ Krieges zurück ins Bewusstsein.
(Quelle: polyband)
[aartikel]B008S5WULG:left[/aartikel][Kommentar]
Politik und Krieg liegen immer stets nah beieinander. Krieg ist dabei immer die Folge von Politik. Anders als zu Beginn des 20. Jahrhunderts, ist Krieg heute kein politisches Mittel mehr. Der oftmals vergessene Korea-Krieg weist viele Analogien zu den kriegerischen Auseinandersetzungen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf (Vietnam). Immerhin handelt es sich um jene Zeit, in der eine atomare Auseinandersetzung zwischen den Weltmächten wahrscheinlicher denn je war.
Ein weiteres mal zeigt sich, wie wichtig Sachverstand, Erfahrung, Planung und eine geordnete Durchführung sind. Sehr sachlich, mit einer recht monotonen Stimme wird über die kriegerischen Auseinandersetzung in Korea berichtet. Dabei kommen nahezu durchgehend über die Laufzeit unterschiedlichste Archivaufnahmen zur Geltung: zum einen sehen wir freudig erregte Menschen, Fähnchen schwingend, zum anderen aufgebahrte Leichen und Szenen eines grausamen Konfliktes. Grausame Berichte eines bestialischen Kriegs – das ist es, auf was wir uns hier einzustellen haben.
Merkmale, die diese Dokumentation aufweist: einfach gehaltene und technisch weniger aufwendige Animationen, Original-Interview-Ausschnitte aus Gesprächen mit Historikern, Kriegsveteranen und Politikern, ein Sprecher, der hin und wieder ausreichend politisch befreite Kommentare zu den Bildern spendet. „Der Koreakrieg“ bietet vier Sendungen zum besten. Dies spricht für eine detaillierte und genauere Auseinandersetzung mit dem Thema. Dies ist positiv zu werten und langweilt im gebotenen Niveau niemanden, der Interesse am Thema hat.
[Technik]
Oft bei Dokumentationen ist es der Fall, dass die technischen Aspekte nicht allzu ausgeprägt sind. Es wirkt nicht überraschend, wenn wir feststellen, dass es in der Regel mit dem Alter zu tun hat. Denn die Aufnahmen sind alt, somit auch unscharf, kontrastarm und teils wenig farblich ausstaffiert. Der Bild-Transfer ist – anders als vielleicht erwartet – nicht im 16:-Format auf den beiden Discs vorzufinden. Sondern ein 4:3-Bild (1.33:1) schmückt die Mattscheibe oder aber die Leinwand und offeriert authentische Aufnahmen. Lediglich die Interview-Ausschnitte sind jüngeren Ursprungs und somit auf einem, technisch betrachtet, gelungenen TV-Niveau. Artefakte bilden sich nicht in der Kompression.
„Der Koreakrieg“ bietet sich akustisch gut verständlich und in einer ausreichend hochwertigen Qualität zum besten. Wahlweise stehen die Sprachfassungen Deutsch und Englisch zur Verfügung, ebenfalls können optionale Untertitel in niederländischen Lettern hinzugeschaltet werden. Beim eingesetzten Tonformat handelt es sich um das Dolby Digital 2.0-Verfahren. Die Anwendung lässt klare Monologe zu, wenngleich sie im Untergrund stets in der Originalsprache erfolgen und mit einem Synchron-Overlay in englischer oder deutscher Sprache ausgestattet wurden.
[Fazit]
Es ist wie immer. Eine solche DVD kauft man sich eigentlich nicht versehentlich. Vier Episoden, die sich mit einem Krieg beschäftigen, der nicht in aller Köpfe sehr präsent ist. Mit jeweils rund 45 Minuten füllt sich das auf eine Gesamtlaufzeit von rund 180 Minuten, ergo drei Stunden. Zum Einsatz kamen zwei einseitige und einschichtige DVDs (Typ 9). Besonders ist eigentlich an dieser Erscheinung, dass es sich um einen 4:3-Transfer handelt, der sich hier anbietet. Was heute kaum noch der Fall ist. Das angenehm gestaltete Menü bietet Zugriff auf die Sendungen, basta. Denn mehr Inhalt ist schlichtweg nicht vorhanden. Freigegeben ab 16 Jahren, zu haben seit dem 26. Oktober zu rund 17,- Euro.
Andre Schnack, 30.10.2012
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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