[Einleitung]
Kriege gehören zu dem Teil der Menschheit, die nur selten rational oder überhaupt sinnvoll zu erklären sind, wenn man denn davon ausgeht, dass keine dummen Menschen als Staatsoberhäupter agieren und reagieren. Doch leider gehören kriegerische Auseinandersetzungen zu unserer Geschichte, und zwar seit tausenden von Jahren. Ein weltumspannender Konflikt unheimlicher Brutalität und Grausamkeit war der erste Weltkrieg, die Dokumentation „Der erste Weltkrieg in Farbe: 14-18 Europa in Schutt und Asche“ (Originaltitel: 14-18: The noise and the fury) beschäftigt sich genau damit und wir konnten uns die DVD Fassung der Sendung genauer ansehen und berichten.
[Inhalt]
Zwischen 1914 und 1918 stürzte sich die Welt in eine völlig neue Art von Krieg. Diese Dokumentation des renommierten Journalisten und Dokumentarfilmers Jean- François Delassus versucht das Unerklärlich zu erklären: Wie konnten Millionen von Männern vier Jahre lang die unglaubliche Härte des Lebens in den Schützengräben ertragen, Jahreszeit für Jahreszeit, Tag für Tag, Nacht für Nacht? Wie konnten sie die Vorstellung des fast sicheren Todes akzeptieren, wenn sie den genauen Grund, warum sie kämpften, nicht einmal benennen konnten?
Delassus und die Historikerin Annette Becker stellen eine provokante These zur Diskussion: Der 1. Weltkrieg wurde durch allgemeines und wechselseitiges Einverständnis aufrecht erhalten. Dank der Bildbearbeitung mit modernster Technik sind das Blutvergießen und der ganze Irrsinn der Front noch nie so nah und intensiv erfahrbar gewesen wie in dieser Dokumentation.
(Quelle: Ascot Elite Home Entertainment)
[aartikel]B00438K974:left[/aartikel][Kommentar]
Das es farbige und bewegte Bilder vom ersten Weltkrieg geben soll, habe ich zuweilen gelesen. Dank aufwendiger und nachträglicher Kolorierung entsteht auf diese Art und Weise ein einmaliger und erstmaliger Eindruck eines Kriegs, der nahezu 100 Jahre zurück liegt und als erster weltumspannender Krieg galt. Ferner ist er die erste Auseinandersetzung dieser Art, da die Menschheit ihre desaströse Seite weiter ausprägte und Massenvernichtungswaffen einsetzte. Diese Dokumentation zeigt uns nicht nur das wahre Gesicht eines Kriegs aus der Sicht eines Soldaten im Graben des Stellungskriegs, sondern auch den dahinter liegenden Wahnsinn, der politisch kaum erklärbar scheint.
[Technik]
Erwartungsgemäß nimmt es diese DVD mit der technischen Darbietung nicht ganz so genau, was keinesfalls auf fehlenden oder unzureichenden Willen zurückzuführen ist, sondern vielmehr auf den Umstand des hohen Alters der Aufnahmen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es einfach keine besseren Bilder gibt. Das Format bemisst sich auf das Seitenverhältnis 1.78:1, dargestellt mittels anamorphen Bildern. Das 16:9-Geschehen kann sich sehen lassen, immer wieder sind die Aufnahmen sehr schlecht, allerdings muss in diesem Fall eben auch entsprechend bewertet werden. Die Kompression arbeitet sauber und weitgehend gibt es keine Fehler zu vermelden, die nicht altersbedingt sind.
Kommen wir zum Ton, was ebenfalls keine großartige Überraschung sein wird, wenn man sich vorher mit der DVD und ihrem Inhalt beschäftigt hat. Die DVD bietet drei Soundtracks im Format Dolby Digital 2.0 an, Untertitel hingegen ausschließlich in deutschen Lettern. Das Angebot langt so wie offeriert, denn werden ja großteils Informationen vermittelt, immerhin handelt es sich um eine Dokumentation und keinen Spielfilm. Mithin ergeben sich auch ein anderes Anforderungsprofil und ein paar Eigenschaften, die im Genre-Umfeld durchaus üblich sind. Qualitativ ist die Leistung okay, Surround-Ton gibt es nicht.
[Fazit]
Ascot Elite Home Entertainment veröffentlicht mit der Sendung „14-18: Europa in Schutt und Asche“ eine DVD, die es inhaltlich betrachtet zumindest in sich hat. Der erste Weltkrieg gehört zu den traurigen Kapitel unserer Geschichte und sollte entsprechend behandelt werden. Dies gelingt der Sendung auf der Laufzeit von rund 100 Minuten gut. Uns lag zum Test ein Muster in der noch nicht finalen Fassung vor. Es ist davon auszugehen, dass wir als Bonusmaterial neben einer Trailershow nichts weiteres erhalten. Die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren, Erscheinungstermin ist der 16. November, der Preis liegt bei rund 15,– Euro. Geschichtsinteressierte müssen hier zugreifen.
Andre Schnack, 03.11.2010
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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