[Einleitung]
Paramount zeigte uns 1997 Peter Hyams „Das Relikt“. In den Hauptrollen geben sich Penelope Ann Miller und Tom Sizemore (Saving Private Ryan) die Ehre. Die Vermarktung in Deutschland übernahm Concorde Home Video.
[Inhalt]
Südamerika, tiefer Dschungel: Ein weißer Mann nimmt an einem Ritual mit einigen Einheimischen teil. Irgendeine Brühe wird in einem großen Kessel mit Blättern zusammengebraut. Der Mann ist Wissenschaftler und arbeitet für ein Museum in Chicago. Als seine Expedition scheinbar beendet ist und er den Heimweg nach Amerika antreten will, sucht er panisch den Kapitän des Schiffes auf, auf dem sich die Ladungen für die Heimat befinden. Etwas gefährliches scheint in den Kisten zu sein, aber er kommt zu spät, die Ladung hat schon ihren Platz in dem riesigen Bauch des Frachters eingenommen. Einige Wochen später treibt das Schiff offenbar unkontrolliert vor der Küste in der Nähe Chicagos. Als die Polizei an Bord kommt findet sie keine lebenden Menschen mehr vor, daß was von der Besatzung übrig ist kann kaum noch identifiziert werden. Lt. Vincent D’Agosta (Sizemore) ermittelt. Die Ladung wird erst einmal zum Museum geschafft. Im nachhinein stellt sich das als ungut heraus, denn auch im friedlichen Museum geschehen auf einmal merkwürdige Dinge und Menschen sterben. Ob die Vorfälle im Zusammenhang stehen? Bei den Opfer fehlt jeweils das Herz. D’Agosta wird darauf aufmerksam und vermutet, daß die Morde etwas mit dem leeren Schiff zu tun haben. Biologin Dr. Margo Green (Ann Miller) arbeitet im betroffenen Museum und berichtet von den erhaltenen Kisten, und davon, daß diese außer einigen Blättern nichts mehr enthalten haben! Irgendwer oder irgend etwas kam mit der Fracht ins Museum. Der Polizist vermutet schreckliches und will das Gebäude abriegeln lassen. Dabei trifft er jedoch auf Granit, denn für die nächste finanzielle Spritze der Stadt muß unbedingt eine Ausstellung eröffnet werden, an der auch der Bürgermeister teilnimmt…
[aartikel]B00004RYAJ:right[/aartikel][Kommentar]
„Das Relikt“ ist ein erstaunlich schwacher Film. Wer große Effekte und Special-Effects erwartet, der wird enttäuscht. Bis auf die letzten Minuten des 105 minutenlangen Films passiert nicht nur in dieser Hinsicht wenig. Denn leider wird auch keine ordentliche Hintergrundgeschichte geboten, diese wirkt schon sehr abgegriffen und unterhält nur bedingt. Richtige Spannung wird auch nicht aufgebaut, die seltenen Horrorszenen bestechen lediglich durch einen gehobenen Ekelfaktor. Zwar hat „Das Relikt“ auch seine Momente, überwiegend wird es aber in Story, Technik und schauspielerischen Darbietungen von sehr vielen Filmen des Genres weit übertroffen – gewissermaßen spiegelt der Titel des Film auch seine Stellung unter der Konkurrenz und seine Leistung wider.
[Technik]
Die Technik der DVD macht einen sehr negativen Eindruck: sie ist praktisch das, was das böse Monster des Films nicht war: schrecklich! Die fehlende 16:9-Erweiterung verschmerzen wir noch, da das Bild ansonsten aber auch nichts hergibt, sind wir schon etwas enttäuscht. Ein guter Transfer einer VHS-Kassette steht dem Relikt in nichts nach und kann diesem voll und ganz Paroli bieten. Ständig macht sich eine gewisse Unschärfe bemerkbar. Außerdem griselt das Bild mäßig stark und weist des öfteren Kompressionsartefakte auf. Außerdem wirkt das Geschehen wesentlich zu dunkel und etwas blaß.
Die Misere nimmt beim Sound weiter ihren Lauf. Die einzige Audio-Spur ist eine Dolby Digital 5.1-Spur, die ihrer Bezeichnung kaum gerecht wird. Denn Surround-Effekte klingen nur selten an unser Ohr, zudem nimmt der Zuschauer ein permanentes, leichtes Rauschen wahr. Untertitel suchen wir vergebens.
[Fazit]
Kein Originalton, fehlende Untertitel oder Zusatzmaterialien – keine guten Aussichten. Darüber hinweg helfen auch nicht die qualitativ minderwertigen Trailer sechs anderer Filme des Hauses Concorde. Sie können im Prinzip als Werbung betrachtet werden. Für einen Preis von 50,- DM kann man die Single-Layer-Disc getrost im Regal stehen lassen, schade, denn so übel ist der Film gar nicht. Mit einer sehr guten Technik wäre er sein Geld wert gewesen. Die Disc findet übrigens in einem ganz üblichen Jewel-Case Platz. Und diese dürftigen Leistungen sind uns eine „Giftige Gurke“ wert – dem Pendant zum „Goldenen Haken“. Da warten wir lieber auf die Code1-Version von Paramount, vielleicht wird die besser.
Andre Schnack, 01.06.1998
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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