Das Böse nebenan – Auf den Spuren menschlicher Abgründe

Dokumentation/Special-Interest

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[Einleitung]
Spiegel TV und auch dctp.tv umsorgen den deutschsprachigen Zuschauer im Fernsehprogramm mit ausgesuchten Themen, oftmals inhaltlich aufwendig aufbereitet und aussagestark bilden sie Meinungen zu bestimmten Aspekten und vermitteln Wissen. Dies ist auch hier der Fall, bei der Doppel-DVD Erscheinung aus dem polyband Programm. Der Titel lautet „Das Böse nebenan“ und es handelt sich um einen Blick auf die menschlichen Abgründe, die sich auftun, wenn wir in den Bereich der Serienmörder und Triebtäter schweifen. Was uns diese Doppel-DVD sagen möchte und wie die inhaltliche Aufbereitung dieses Themas gelang, das ist zu erfahren, in dem weitergelesen wird.

[Inhalt]
Josef Fritzl, Jack Unterweger, Andrej Tschikatilo. Namen, die für grausame, bestialische Verbrechen stehen. Das Böse hat viele Gesichter – meist versteckt es sich hinter freundlichen Augen und unauffälligem Äußeren. Ein Blick vom Täter, irgendein klitzekleines Detail, welches das Wesen des Bösen widerspiegelt – und plötzlich überkommt uns ein Gefühl der Angst.

Was macht aus einem scheinbar liebevollen, intelligenten Menschen einen bösartigen Schwerverbrecher? Wie »normal« ist das Böse – wo beginnt es, wo hat es seine Grenzen? Ist böse immer gleich böse? Was ist kriminell, was ist krank? »Tatort Gehirn« – was steckt dahinter? Wer muss ins Gefängnis und wer muss in den Maßregelvollzug?
(Quelle: polyband)

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Hier und dort beeindruckt diese Sendung auf ganzer Linie. Und zwar mit ihrer ungeschönten Präsentation von grausamen Fakten, aufgrund historischer Erkenntnisse (teils aktueller Fälle). Das ist nicht immer nett, soll es aber auch gar nicht sein. So zeigt die Reihe auf verschiedene Arten und Weisen die facettenreichen Fratzen menschlicher Abgründe. Die unterschiedlichen Figuren der hier aufgezeigten kriminologischen Geschichten, zeigen hier und dort auch etwas an Verhaltensmustern, wo man ins Grübeln kommt und sich wundert, zu was getriebene Menschen in der Lage sind zu tun. Erschreckend zum Teil, wie diese Menschen sich in Interviews geben und welch ein Bild sie von sich haben.

Verantwortlich hinter der Kamera und dem Zusammenschnitt der Dokumentation „Das Böse nebenan“ sind Gerrit Jöns-Anders und Amrei Topçu. Sie beschäftigten sich mit einem sehr interessanten und doch abschreckenden Themenkomplex menschlichen Seins. Doch damit nicht genug. Alexander Kluge widmet sich auf der zweiten DVD mit dem Titel „Auf der Suche nach dem unsichtbaren Bösen“ einem ähnlich gelagerten Thema. Es ist die sinnvolle Kombination beider Arbeiten, welche diese Spiegel TV/dctp.tv auszeichnen. Beide Sendungen auf den beiden DVDs gefallen durch ihre gute Machart und den hohen Informationsgehalt.

[Technik]
„Das Böse nebenan“ bietet das, was eine Sendung eben zu bieten hat, wenn die Vermittlung von Wissen anliegt, welches oftmals in keiner hohen technischen Güte vorliegt. So gibt es hier selbstverständlich Interviewausschnitte vor die Augen, die technisch nicht sonderlich gut ausfallen. Unspektakulär und sehr durchschnittlich wirken alle Aufnahmen, die mit vergangenen Verbrechen zu tun haben und mit minderen Ausstattungen gefilmt wurden. Der gebotene 4:3-Vollbild-Transfer (1.33:1) hinterlässt den Eindruck eines TV-Programms. Solide im Grund, mit einem üblichen Farbumfang und einer ausreichenden Kantenschärfe ausgestattet. So erntet er keine Preise für Technik, geht jedoch angesichts des Themas in Ordnung.

Richtig unspektakulär wird es bei der tonalen Ausgestaltung der Sendungen. Erwartungsgemäß gibt es hier kein sonderlich nennenswertes Programm abzurufen. Eher der nüchterne Dolby Digital 2.0-Ton in deutscher Sprachausgabe macht sich beim Betrachter zwischen den Ohren breit. Dies langt ja auch komplett aus, angesichts der zu vermittelnden Inhalte. Denn mehr als Interviewausschnitte und die Stimmes eines Sprechers erhalten wir hier nicht nennenswert. Räumlichkeit oder andere Effekte und Tonverbesserungen suchen wir vergebens.

[Fazit]
„Das Böse nebenan“ hat es in sich. Was nun gar nicht alleine daran liegt, dass die beiden enthaltenen DVDs so schlimm anzusehen sind. Es ist alleine schon den Inhalts wegen. Es ist ein sehr spannender Tobak, der hier geboten wird. Rund 410 Minuten Laufzeit beschäftigen sich mit Menschen ohne Skrupel, ohne Herz und ohne Gewissen. Abgelegt ist die Reihe an Sendungen auf zwei einseitigen Dual-Layer-Discs (DVD Typ 9). Das ergibt auch vor der inhaltlichen Ausrichtung Sinn, da zwei komplexere Sendungen hier miteinander kombiniert wurden. Gesondertes Bonusmaterial finden wir nicht vor, der Umfang ist jedoch auch so gut. Eine pappige Umverpackung schmückt das Amaray-Case. Erscheinungstermin ist der 28. Januar, der Preis liegt bei rund 15,- Euro. FSK: ab 16 Jahren.

Andre Schnack, 02.02.2011

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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