[Einleitung]
Mit dem Titel „Damals in der DDR“ begann eine interessante Dokumentationsreihe über geschichtliche Aspekte des deutschsprachigen Raumes vom frühen bis mittleren 20. Jahrhundert. Es erschien dann wenige Zeit später die Sendung „Damals nach dem Krieg“ und nun bekommen wir den Themenblock „Damals in Ostpreußen“ vorgesetzt. Wie der Titel es erahnen lässt orientiert sich der Schwerpunkt an der politischen Situation Polens, welches durch eskalierte und aggressive politische Maßnahmen den Staat wechselte. Uns liegt die DVD von „Damals in Ostpreußen“ zum Test vor und wir können über die polyband Erscheinung ein Urteil fällen.
[Inhalt]
„Damals in Ostpreußen“ ist eine Dokumentation in zwei Teilen:
– Teil I: Bollwerk im Osten
– Teil II: Heimat und Verlust
Ostpreußens Geschichte ist die des ewigen Außenpostens. Immer spielte Ostpreußen eine Sonderrolle: als Insel fern vom Deutschen Reich, als Preußen-Bollwerk, als Heimat von seltsam sprechenden Menschen. Sein dramatischer Untergang steht einzigartig da. So wurde Ostpreußen zum Mythos. Jenseits des Mythos zeigt dieser Zweiteiler die Ostpreußen und ihre Eigenheiten; ihre zwiespältige Bindung zu Deutschland, ihren fatalen Pakt mit Hitler, ihr Schwanken zwischen Blendung und Ahnung. Denn das ferne Ostpreußen stand an vorderster Front: Aufmarschgebiet für Feldzüge, Standort des Führerhauptquartiers, Einfallstor der Roten Armee, Brennpunkt von Flucht und Vertreibung.
Die zweiteilige Dokumentation erzählt die Geschichte der Jahre 1933 – 1952. Anhand von zum Teil unveröffentlichtem Archivmaterial und mit beeindruckenden Landschaftsaufnahmen. Vor allem aber erzählen Menschen ihre Geschichte.
(Quelle: polyband)
[aartikel]B001CV0JYI:right[/aartikel][Kommentar]
Viele teils erschreckende Bilder und Filmaufnahmen kommen hier zur Geltung. Das bereitet auf der einen Seite eine gute Unterhaltung und auf der anderen Seite eine interessante Aufwertung des Allgemeinwissens. Erschreckend daran sind allen voran die Berichte der Augenzeugen, welche live dabei und betroffen waren; für diese Menschen stellt die teils grausame politische Entwicklung ein Stück eigene Geschichte dar. Die Visualisierungen, Fotos und Filme wurden sinnvoll aneinander gereiht. So entsteht eine gute Atmosphäre, der man sich schlecht entziehen kann. Höhepunkte sind dabei die Interviews und alten Archiv-Filmmaterialaufnahmen, da sie unheimlich intensiv wirken und eine gute Qualität aufweisen.
[Technik]
Unterschieden wird zwischen aktuellen und qualitativ hochwertigen Interview-Ausschnitten, den historischen Filmmaterialien aus verstaubten Archiven und Fotos und anderen Visualisierungen, wie teils geografisches Material zur Veranschaulichung der politisch, geografischen Lage damals. „Damals in Ostpreußen“ weist sich mit einem anamorphen Breitbild-Format im 16:9-Format (1.78:1) aus, kann durch dieses auch den großen Teil seines Charmes versprühen. Dabei ist es von Beginn an klar, dass sich historische Mitschnitte in Werten des Kontrastes, der Farbgebung und Kantenschärfe stark unterscheiden. Um so aktueller die Aufnahmen, desto höher die Qualität – keine Überraschung.
Als Wissenstransporter dient der Dolby Digital 2.0-Sound in deutscher Sprachausgabe. „Damals in Ostpreußen“ kann mit den anderen „Damals …“-Titeln verglichen werden, da sich tonal keine großen Unterschiede auftun und wir gewohnt sinnvoll aufbereitetes Wissen in adäquater Wiedergabequalität vorgesetzt bekommen. Wir sind beim Genuss des Inhalts keiner Ablenkung oder Störung aufgesetzt, was ebenfalls positiv zu werten ist. Klar muss ebenfalls sein, dass wir es hier weder mit ohrenbetäubenden Explosionen, noch mit räumlichen Klängen zu tun bekommen. Untertitel, Fehlanzeige.
[Fazit]
polyband bringt uns mit dem Titel „Damals in Ostpreußen“ einen interessanten Hauptfilm mit einem historischen Schulterblick auf ein bestimmtes Stückchen Geschichte. Die Laufzeit der Dokumentation in zwei Teilen bemisst sich auf 90 Minuten, jeder Teil mithin 45 Minuten. Zusätzliche Features finden wir unter dem Menüpunkt „Damals in Ostpreußen“ vor. Sie setzen sich zusammen aus:
* Kommentierte Fassungen der beiden Episoden
Kommentare von Florian Huber (Autor) und Gunnar Dedio (Produzent)
* Das persönliche Ostpreußen
* 4 Trailer thematisch vergleichbarer DVDs
Die Extras erscheinen attraktiven Inhalts. Und tatsächlich sind die Kommentare aussagekräftig und das persönliche Ostpreußen-Feature passt inhaltlich wie die Faust aufs Auge. Die Macher von „Damals in der DDR“ und „Damals nach dem Krieg“ schufen eine interessante dritte Sendung. Erscheinungstermin war der 6. Oktober, der Preis liegt bei rund 16,- Euro. Wer historisches Wissen schätzt, der wird die Disc mögen.
Andre Schnack, 12.11.2008
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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