[Einleitung]
Seit Erfolgshit „Sieben“ (Se7en) jagen sich förmlich die Serienkiller- und einfachen „Mörder“-Thriller. So läuft auch der Streifen „.com For Murder“ mit auf dieser Schiene und versucht einen Sprung auf den fahrenden Zug. Die US-Produktion von Regisseur Nico Mastorakis wurde 2001 abgedreht. Mastorakis bekleidete nicht nur das Amt als führende Hand am Set, sondern schrieb auch das Drehbuch und dessen Vorlage. In den Hauptrollen sind Nastassja Kinski, Nicolette Sheridan, Roger Daltrey, Huey Lewis, Jeffrey Dean und Kim Valentine zu sehen. Wir betrachteten die Disc genauer hinsichtlich ihrer Qualitäten von Inhalt, Ausstattung und Technik.
[Inhalt]
Sondra (Nastassja Kinski) verbringt zusammen mit ihrer Schwester Misty (Nicolette Sheriden) das Wochenende allein im Haus ihres Freundes Ben. Unter seinem Codewort loggt sie sich ins Internet ein und entdeckt, dass Ben offensichtlich des Öfteren in einem Chatroom ziemlich heiße Begegnungen mit einer jungen Frau namens Lynn (Kim Valentine) hat. Sondra wird neugierig auf diesen virtuellen Flirt und spielt nun selbst mit dem Feuer. Mit Werther (Jeffrey Dean), einem offensichtlich machtbesessenen und gewalttätigen Typ, gerät Sondra kurz darauf aneinander. So heftig, dass dieser plötzlich Morddrohungen ausstößt. Und so erleben Sondra und ihre Schwester völlig perplex und mit Entsetzen mit, wie Werther seine Drohung in die Tat umsetzt. Sein Opfer ist Lynn, die er vor laufender Videokamera kaltblütig mit einem Skalpell umbringt. Nachdem Sondra die Polizei verständigt hat, soll ein Computer-Spezialist des FBI eine virtuelle Falle aufstellen. Sondra hat jedoch nicht geringste Ahnung, dass sie sich damit den brutalen Mörder direkt ins Haus holt.
[aartikel]B00006L4GU:right[/aartikel][Kommentar]
„.com For Murder“ verspielt vom anfänglichen Charme viel, als es plötzlich anfängt Kopien und Klischees zu regnen. Und es sind diese, die dem Filmkenner rasch an gleich einige bereits bekannte und gute Werke des Genres erinnert. Was leider dann den eigentlichen Film hier in einem nicht sonderlich guten Licht erscheinen lässt. Filmemacher Nico Mastorakis konzentriert sich hier auf „Verbrechen“ über das Internet, genauer, einen virtuellen Chat-Raum und der Tat „Mord“. Die neuen Medien werden kritisiert, das Internet als anonyme und rechtsfreie Zone dargestellt – was uns allen wahrscheinlich nicht unbedingt neu ist. Das super moderne Haus, was überwiegend den Handlungsort darstellt, sorgt für Stimmung. Die eingesetzten Methoden und Mittel machen etwas her und der High-Tech Look hinterlässt auch einen gewissen Eindruck, im Kern der Story jedoch gibt es nichts Neues. Hohe darstellerische Qualitäten gibt es nur bedingt, hier wird eher im Mittelfeld gepaddelt. Wer über einige inhaltliche Makel hinwegsehen kann und die Thematik mag, der wird zufrieden sein.
[Technik]
Was die technischen Belange dieser DVD angeht, so testeten wir ebenfalls. Das Geschehen wird durch einen anamorphen Breitbildtransfer im Format 1.85:1 wiedergegeben und entspricht somit der Originalvorlage. Das technische Niveau der Abbildung lässt Zufriedenheit beim Betrachter eintreten, denn der Kontrast hinterlässt in Kombination mit der Farbgebung ein gelungenes Spiel, welches von Licht- und Schattenbildung angenehm unterstrichen wird. Die Konturen hätten schärfer ausfallen können, davon ab gibt es jedoch ein über dem Durchschnitt liegenden Transfer, dessen Kompression ebenfalls gut ausfällt.
Sound wurde in den Sprachen Englisch und Deutsch aufgenommen und im Dolby Digital 5.1-Format abgemischt. Der deutsche Ton weist zahlreiche Nutzungen der hinteren Surroundlautsprecher durch direktionale Effekte und klare Hintergrundgeräusche auf, was für eine ausreichend hohe Dynamik spricht. Auch der Bass kommt zum Einsatz und bietet in spannenden Aufnahmen zusammen mit der umfassend ertönenden Musik eine gute Grundlage. Dialoge und zentrale Geräusche tönen aus dem Center-Speaker. Rauschen oder Knacken wird nicht vernommen.
[Fazit]
„.com For Murder“ von Kinowelt Home Entertainment stellt eine technisch gelungene DVD dar, deren Inhalt hingegen bei Fans des entsprechenden Genres besser aufgehoben ist, als bei der breiten Masse. Der Thriller läuft rund 93 Minuten und befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Zusätzlich gibt es Bonusmaterial in Form eines Interviews mit Roger Daltrey und Huey Lewis, eines Making Of’s, einiger Filmografien, einer Fotogalerie, eines Trailers und ferner drei Musikclips. Untertitel können wahlweise in deutscher Sprache eingeblendet werden. Das Material füllt eine Laufzeit von weiteren 80 Minuten. Das Menü wurde einfach gestaltet und verhält sich simpel bei der Bedienung. Freigegeben wurde die DVD ab einer Altersstufe von 16 Jahren. Die Disc erschien als Rental-Fassung am 6. August und wird durch die Kauf-Fassung am 5. November ergänzt. Der Preis wird sich um die 25,- Euro orientieren.
André Schnack, 30.08.2002
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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