[Einleitung]
Die Kinowelt Home Entertainment GmbH präsentiert uns als ihren ersten DVD-Rental-Titel, der mit einem Verleihfenster von 3 Monaten ausgestattet ist, Ronny Yu’s „Chucky und seine Braut“ von 1998. Damit knüpft der Filmemacher an die Tradition der mordenden Horror-Puppe Chucky an. In den Hauptrollen sind neben zwei Plastikkameraden (Brad Dourif und Jennifer Tilly) noch Katherine Heigl, Nick Stabile, Alexis Arquette und Gordon Woolvett neben John Ritter zu sehen. Wir nahmen das Horror-Spektakel mit etwas Komik genauer unter die Lupe.
[Inhalt]
Der Fall Chucky (Brad Dourif) war eigentlich schon abgeschlossen. Der Mörder liegt begraben auf einem Friedhof und die Puppe befindet sich seit rund 10 Jahren weggeschlossen als Beweismittel der Polizei. Doch das soll nicht so bleiben. Und dafür sorgt Chuckys ehemalige Geliebte Tiffany (Jennifer Tilly). Diese besorgt sich kurzerhand die Plastikpuppe ihres verstorbenen Lieben und päppelt diese auf. Unter Einfluss mysteriöser Voodoo-Kräfte schafft sie es sogar wieder Leben in die leblose, grausame Plastikfigur einzuhauchen. Doch die Freude bei Tiffany ist nur von kurzer Dauer, denn Chucky hat sich kaum geändert und die Hoffnung Tiffanys, dass ihr Liebster sie nach dem Auftreiben einer neuen menschlichen Hülle endlich heiraten würde, zerfällt schnell.
Chucky hat nur eines in seinem PVC-Kopf: wie kommt er an einen neuen Körper, da ist für eine Hochzeit wenig Spielraum. Als erstes verwandelt er Tiffany in eine Puppe, denn sie kommt ihm etwas dumm, da legt er sie einfach um. Chucky will nun zur Ruhestätte seiner menschlichen Überreste gelangen, braucht dazu allerdings ein Transportmittel. Da kommen die beiden Teenager Jade (Katherine Heigl) und Jesse (Nick Stabile) gerade recht. Chucky und Tiffy bringen die zwei dazu, das Plastik-Pärchen gen Friedhof zu fahren, und auf dieser Reise fließt viel Blut. Die vielen Toten werden selbstverständlich Jade und Jesse zugeschrieben…
[aartikel]B00004S5PZ:right[/aartikel][Kommentar]
„Chucky und seine Braut“ ist keinesfalls ein einfacher, dümmlicher Horror-Streifen. Ist es doch die geschickt beigemischte Brise Humor, welcher selbstverständlich teils arg schwarz ist, und die lustigen Anspielungen auf andere Filme des Genres und letztlich auf die Vorgänger der Chucky-Reihe, die den Film auszeichnen. Primär versteht sich der Film natürlich als Mitglied des Horror-Genres, dementsprechend fließt auch nicht zu knapp der rote Lebenssaft. Die Filmemacher gaben aber Obacht bei der Inszenierung der „Mordszenen“ des Films, da wurden tatsächlich äußerst innovative Dinge erzeugt – mehr sei aber nicht verraten. Die Hintergrundgeschichte gibt sich wenig tief und facettenreich, für einen solchen Film aber vollkommen ausreichend. Irgendwie ist die Storyline sogar ziemlich gelungen für einen Horrorfilm. Die Tatsache, dass Puppe Chucky zurückkommt und seine frühere Geliebte aus „menschlichen“ Lebzeiten bald als Plastikdame an seiner Seite steht, ist doch recht unterhaltsam. Mit „Chucky und seine Braut“ (engl. Titel: „Bride Of Chucky“) gelang eine gute Weiterführung der Chucky-Reihe, es handelt sich bei diesem Film übrigens um den vierten Teil. Positiv fällt auch der Faktor ins Auge, dass sich der Film nicht allzu ernst nimmt, insgesamt wird ein guter Eindruck hinterlassen: gute Musik, nette Geschichte, witzige Dialoge, Komik und Blut – so sollte ein Horror-Streifen sein, und so ist der neueste Chucky!
[Technik]
Der Horror wird mittels eines Breitbildtransfers im Ratio 1.85:1 präsentiert. Glücklicherweise wurde das Geschehen anamorph auf der DVD abgelegt, sprich 16:9 erweitert. Es weißt einen hohen Grad an Schärfe auf und glänzt mit einem prallen, farbechten und natürlich wirkenden Farbumfang. Der Kontrast befindet sich ebenfalls auf hohem Niveau, viele Details werden auch in den dunklen Aufnahmen des Films ausgemacht. Es handelt sich um ein ruhiges und sauberes Bild. Von Kompressionsartefakten, Drop-Outs oder sonstigen Störungen bleibt der Betrachter verschont. Lediglich die Schärfe lässt in einigen, selten auftretenden Aufnahmen etwas nach.
Der Ton der Scheibe wurde im Format Dolby Digital 5.1 abgemischt und auf die DVD gebannt, es gibt eine englische und eine deutsche Sprachfassung. Die Qualität der Tonwiedergabe variiert etwas unter den beiden Soundtracks. Der englische Sound vermittelt eine höhere Dynamik und wartet mit einem etwas klareren und weiteren Raumklang auf, es entsteht eine lebhafte Klangkulisse mit einigen netten Surroundeinlagen und einer fetzigen Musikwiedergabe. Der deutsche Ton hinkt in diesen Bereichen etwas hinterher, der Ton gibt sich weniger harmonisch und stellenweise übertrieben abgemischt. Die Dialoge erklingen hingegen in beiden Sprachversionen klar und deutlich aus dem Center-Speaker. Beim englischen Hörgenuss werden deutsche Untertitel eingeblendet.
[Fazit]
Ich war tatsächlich, wider meiner Erwartung, angetan von diesem Comedy-Horror-Film. „Chucky und seine Braut“ ist nicht nur ein gelungener Nachfolger, sondern auch ein gelungener Gruselfilm. Er wird auch denen gefallen, die noch nicht die Vorgänger gesehen haben. Speziell Fans der grausigen Filmkost kommen hier vollends auf ihre Kosten! Der sehr kurze, nur 85 minutenlange Film befindet sich auf einer einseitigen Single-Layer-Disc (DVD Typ 5). Nebst dem Zelluloidwerk befindet sich auch noch etwas Bonusmaterial auf der Scheibe. Da wäre die kurze „Introduction by Jennifer Tilly“, ein gelungenes Making-Of (ein englisches und ein deutsches), der Kinotrailer des Films und 6 Trailer weiterer Kinowelt-Erscheinungen. Der Preis der DVD ist noch nicht bekannt, denn es handelt sich hier um den Test zur Rental-DVD. Nur schade, dass die Disc vorerst nur Kunden durch Verleih in den Videotheken zugänglich gemacht wird, der Verkaufsstart von „Chucky und seine Braut“ beginnt erst am 6. Juni 2000. Auch wenn man die Absicht hegt den Titel zu erwerben, ein Ausleihen lohnt sich allemal.
Andre Schnack, 16.03.2000
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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