[Einleitung]
„Chaos“ lautet der Titel des 2006 abgedrehten, US-amerikanischen Action-Thrillers von Regisseur Tony Giglio. In den Hauptrollen des Titels über einen vermeintlichen Raubüberfall auf eine Bank und einer Verschwörung innerhalb des Polizeiapparates sind Wesley Snipes, Jason Statham und Ryan Phillippe zu sehen. Die Story zum Film entstand nach einem Drehbuch vom Regisseur Toby Giglio. Der Kameramann Rechard Greatrex war schon bei Filmen wie „Shakespeare In Love“ und „Ritter aus Leidenschaft“ für die Kameratechniken verantwortlich. Diese DVD „Chaos“ erscheint von Kinowelt Home Entertainment und wir konnten einen prüfenden Blick auf ihre Eigenschaften werfen.
[Inhalt]
Bei einem Banküberfall in Seattle nehmen die Räuber sämtliche Angestellten und Kunden als Geisel. Lorenz (Wesley Snipes), der Kopf der Bande, will aber ausschließlich mit Detective Conners (Jason Statham), einem raubeinigen Polizisten, der vor einigen Monaten suspendiert wurde, verhandeln. Zur Unterstützung wird dem auf die Schnelle rehabilitierten Conners der junge Cop Shane Dekker (Ryan Phillippe) zur Seite gestellt. Doch die Bankräuber entkommen und die erstaunten Polizisten müssen feststellen, dass nichts entwendet und nur ein einziges Bankschließfach geöffnet wurde. Bei ihren Nachforschungen stoßen sie auf eine weit verzweigte Verschwörung, die bis ins eigene System zu reichen scheint…
(Quelle: Kinowelt Home Entertainment)
[aartikel]B000H5VC5K:right[/aartikel][Kommentar]
Kleinere Fehler hat jeder Film. Hier möchte ich den Review mit einem beginnen: Eine englischsprachige Zeitungsüberschrift berichtet mit dem Wort „fired“ über die Entlassung eines Polizei-Detectives, die deutschen Untertitel übersetzen „fired“ inhaltlich falsch mit „geschossen“ – kleiner Fauxpas, macht ja nichts. Kommen wir zur eigentlichen Wertung.
Während im Inneren der Bank die men in black elegant und technisch trickreich mittels High-Tech-Methoden den Schließfächern ans Eingemachte gehen, spielen sich vor dem Gebäude die ersten Kompetenzrangeleien der Offiziellen ab – leider weniger eloquent in der Wortwahl und inhaltlich ohne großen Tiefsinn. Henry Czerny spielt dabei den verantwortlichen und weniger sympathischen, noch charmanten Chief und prägt damit sein Darsteller-Image ohne Frische oder Abwechslung in eine bekannte Richtung. Ebenfalls routiniert und mit überwiegend finsterer Mine huscht Jason – The Transporter – Statham über die Sets, auch er hatte schon bessere Rollen intus und gibt sich als harte Polizisten-Sau eher mäßig. Ich will nicht von Verblassen sprechen, jedoch kann Ryan Phillippe nur in wenigen Momenten der Geschichte schauspielerisch überzeugen, was zum Teil an seiner Figur liegt.
Fest steht, „Chaos“ ist kein „Passwort: Swordfish“-Derivat hoher Güte, denn es wird weder der Hochglanz-Stil des Action-Thrillers von Regisseur Dominic Sena erreicht, noch können der Plot oder die zu einfachen und kantigen Figuren mithalten. Doch wollte der Regisseur von „Chaos“ dies überhaupt erstreben? „Chaos“ versteht sich als Action-Thriller mit einigen intelligenten Überraschungen innerhalb des Inhalts. Auf der Habenseite gibt es viele Pro-Argumente für „Chaos“, der sich insgesamt ein wenig ernster nimmt und mit einigen gut konstruierten Story-Elementen auch gute Spannung bietet. Es gibt ferner ausreichend Frische im Film, die bei der Stange hält. Ob es dabei mit dem Realismus immer ganz so genau genommen wurde kann auch einfach mal egal sein.
[Technik]
„Chaos“ bereitet nach anfänglicher Skepsis bereits gute Stimmung, die visuelle Umsetzung erhellt den Betrachter zwar nicht bezüglich der Story, taucht jedoch die Stimmung in ein sehr passendes Gewand. Es gibt überwiegend fahle und kühle, blasse Farben zu erkennen, welche das Geschehen einem kühlen Charakter verleihen und somit das Geschehen um das mysteriöse Bank-Verbrechen schüren. Der Kontrast ist in Ordnung und der Sättigungsgrad der Farben ebenfalls. Schärfegrad und Detailreichtum hingegen leiden ein wenig unter dem zarten Grundrauschen, welches das anamorphe Breitbild im Format 2.35:1 leider mit sich bringt und die gesamte Laufzeit aufweist. Verunreinigungen von Master her oder aber Drop Outs treten praktisch nicht auf und es gibt eine angenehm unauffällige Kompression vor die Augen. Schlussendlich ein technisch gelungener Transfer der oberen Mittelklasse.
„Chaos“ hat für einen Action-Thriller nicht allzu viele Momente der brachialen Ausbrüche an Mehrkanalton-Elementen zu bieten. Die Basis ist jedoch vorhanden, und zwar in Form eines englischsprachigen Dolby Digital 5.1-Tons und mittels deutschen Dolby Digital 5.1- und DTS ES 6.1-Tonspuren. „Chaos“ wirkt in keiner Situation verstimmt oder trifft nicht den rechten Ton, auf der anderen Seite gibt es auch – leider – keine großartig lobenswerten Einsätze auf den hinteren Kanälen. Und so zieht sich ein guter, fehlerfreier Sound mit einem gelungenen Bassfundament über die Laufzeit, ohne dabei mit „Aha“- oder Stauneffekten aufwarten zu können. Wer das zu verschmerzen weiß, der kann nun wirklich zufrieden sein. Untertitel sind optional in deutscher Sprache hinzuzuschalten.
[Fazit]
„Chaos“ entstammt einer guten Zunft und zeigt, dass Kinowelt sich schon längst wieder gefangen hat und mit guten Filmen in technisch hochwertigen Gewändern aufwarten kann. „Chaos“ befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und fasst eine Laufzeit von rund 102 Minuten. Das Menü bietet ausreichend ansprechende Gestaltung und Navigation und Optik kommen sich überhaupt nicht in die Quere. Schön, dass es einen Special Features-Bereich gibt, nicht so schön, dass sich dort lediglich eine Fotogalerie und Trailer hinter verbergen, was nun wirklich angesichts der Aktualität des Titels nicht angemessen erscheint. Der 2006 abgedrehte Action-Thriller besitzt die Altersfreigabe ab 16 Jahren und erschien aus dem Programm der Kinowelt Home Entertainment am 5. September als Rental-Disc. Die Verkaufsversion kommt am 3. November in den Handel und geht für unter 20,- Euro über die Theke. Wer Snipes, Statham und Phillippe mag, der sollte zugreifen.
Andre Schnack, 11.09.2006
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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