[Einleitung]
Kinowelt Home Entertainment bringt Mitte September Michael Cristofers Film „Body Shots“ als Verleih-DVD auf den deutschen Code2-Markt. Das Drehbuch des Dramas entstammt der Feder von Autor David McKenna, der schon das erfolgreiche Script zu „American History X“ schrieb. In den Hauptrollen des Streifens sind Sean Patrick Flanery, Jerry O’Connell, Amanda Peet, Tara Reid und Ron Livingston zu sehen. Herauszufinden ob „Body Shots“ hält was die Aufschriften auf der Verpackungen versprechen nahmen wir uns als Ziel.
[Inhalt]
Acht Twentysomethings erliegen im hipsten Club von L.A. dem gnadenlosen Rausch heißer Rhythmen, Alkohol und flüchtigem Sex. Vier Frauen und vier Männer treffen in diesem Club Hollywoods aufeinander und kommen zusammen. Jeder der Beteiligten hat seine Vorstellungen von einer solchen Nacht und wie eine solche Nacht verlaufen kann und sollte. Doch für Michael (Jerry O’Connell) und Sara (Tara Reid) soll diese Nacht mehr als nur bleibenden Eindruck hinterlassen, denn nach dem Aufteilen der Gruppen in die erwarteten „Männlein-Weiblein-Duos“ geschieht etwas, dass vorher noch niemanden passiert ist. Und nach dieser Nacht ist nichts mehr so, wie es zuvor einmal war. Ihre Welt gerät aus den Fugen…
[aartikel]B00004X07J:right[/aartikel](Kommentar]
Es geht um das amerikanische – als Symbol für das allgemeine – Nachtleben der Jugend von Heute, um Sex, um das Verhältnis und die Beziehung von Menschen zum Sex. Es geht um die schnelle Nummer und die Chemie zwischen den Geschlechtern in unserer kurzlebigen immer freizügigeren Welt. Und „freizügiger“ ist auch ein Motto in diesem Film, denn neben zahlreichen, sehr eindeutigen Aufnahmen, gibt es auch viele scharfe Dialoge. Regisseur Michael Cristofer erzeugte eine sehr eigene Stimmung und fing prickelnde Szene mit der Kamera ein. Gut stellte er verschiedenste Varianten des gegenseitigen Annäherns dar. Kern der Geschichte ist das mysteriöse, durch starken Alkoholkonsum vernebelte Abend zwischen Sara und Michael. Denn Sara beschuldigt Michael der Vergewaltigung. „Body Shots“ hat Stärken und Schwächen, die sich im Verlaufe des Films die Waage halten. Modern und hemmungslos wird etwas diese „heile“ momentan anhaltende Welt unserer Jungend zerpflückt. Wer Filme wie „Go“ oder „Swingers“ mag, der wird auch diese Story mögen…
[Technik]
Die „Body Shots“ DVD erlangt gut Werte in Bereich der Technik. Das Bild wird durch einen anamorph codierten Breitbildtransfer dargestellt, und zwar im Originalkinoratio von 2.35:1. Durch natürliche wirkende Farben, einen prallen, doch nicht überzeichneten Kontrast und die durchschnittliche Schärfe gelingt ein guter Eindruck des Bildes. Zwar wirkt das Handeln auf der Mattscheibe nur bedingt plastisch, dafür aber – abgesehen von einem sehr leichten Großflächenrauschen – weitgehend fehlerfrei.
Guter Ton gehört ebenfalls immer zu einer DVD, und so gibt es hier Tonspuren im Dolby Digital 5.1-Format auf deutsch und englisch mit deutschen Zwangsuntertiteln. Zusätzlich ist noch eine englischsprachige Dolby Digital 2.0-Spur enthalten, ebenfalls mit deutschen, nicht ausblendbaren Untertiteln. Der Ton wirkt rund und voluminös. Er vermittelt, insbesondere bei den Aufnahmen in den Discotheken, einen ordentlichen Dynamikbereich und glänzt mit einigen Surroundschmankerln, sinnvoll gesetzten Hintergrundgeräuschen und einer klar und deutlichen Sprachausgabe. Optionale Untertitel in deutsche gibt es beim deutschen Soundtrack.
[Fazit]
„Body Shots“ mag Geschmackssache sein, wenn auch die Geschichte recht spannend und auf eine Art und Weise verfilmt wurde, die nicht unbedingt üblich ist. Generation X auf DVD, hemmungslos, authentisch und ehrlich umgesetzt auf einer technisch überzeugenden DVD. Neben dem 102 minutenlangen Streifen, finden sich noch folgende Zusatzmaterialien auf der einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9): Starinfos über die Darsteller, mit Infos und kurzen Interviews (insgesamt 9) und der Trailer des Films, einmal auf deutsch und einmal auf englisch. Nicht gerade sehr üppig, doch dafür sinnvoll und gut aufgemacht. Das gelungene Screenmenü überzeugt mit Animation und Ton, weist zudem eine einfache Struktur auf. Insgesamt also eine gelungene DVD, vom Inhalt und von der Ausstattung, einzig wünschenswerter Faktor, mal wieder: keine Zwangsuntertitel! Wer darüber hinwegsehen kann, der sollte sich die Scheibe ansehen. Als Rental-Disc erschien sie am 12. September, die Verkaufs-Version steigt dann am 5. Dezember ins Geschäft ein.
Andre Schnack, 18.09.2000
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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