[Einleitung]
„Blood Simple – Blut für Blut“ auch erschienen unter „Blood Simple – Eine mörderische Nacht“ (Originaltitel: Blood Simple) erschien 1985 als erster Kinotitel der Coen-Brüder. Ja, genau, dass sind die Jungs, die uns großartige Werke wie „Barton Fink“, „Fargo“ und den wunderbaren „The Big Lebowski“ brachten. Regisseur Joel Coen arbeitete sehr eng mit seinem Bruder und zeitgleich Produzentenkollegen Ethan Coen zusammen. Beide schrieben ebenfalls in gemeinsamer Arbeit das Drehbuch zum Titel. In den führenden Rollen sind Frances McDormand, John Getz, Dan Hedaya und M. Emmet Walsh zu sehen. Die DVD erscheint nun in einer Neuauflage aus dem Angebot von Kinowelt Home Entertainment.
[Inhalt]
Weil seine Frau Abby (Frances McDormand) lieber mit seinem Angestellten Ray (John Getz) ins Bett geht, heuert Barbesitzer Marty (Dan Hedaya) den zwielichtigen Privatschnüffler Visser (M. Emmet Walsh) an, um die untreue Gattin samt Liebhaber ermorden zu lassen. Visser kassiert zwar das Geld, bringt dann jedoch statt den beiden seinen Auftraggeber um die Ecke. Alle Spuren führen nun zu Abby und Ray…
(Quelle: Kinowelt Home Entertainment)
[aartikel]B001CQFNGC:right[/aartikel][Kommentar]
Ein Film voller Abgründe. Voll jener Faktoren und Situationen, die Menschen auseinander bringen, voneinander wegtreibt und sauer aufeinander stimmen. Und dann kommt auch noch das liebe Geld, Skrupellosigkeit und Liebe mit ins Spiel, perfekt ist die Höllensuppe. Die abgewrackten Charaktere von „Blood Simple“ machen gar nicht den Anschein, als würde viel im Busch sein. Dennoch hegen sie dunkle Geheimnisse und Absichten, welche nur peu à peu zutage kommen um den Verlauf der Geschichte noch immer verzwickter und aussichtsloser für die Figuren zu gestalten. Dabei wirkt alles so authentisch und dennoch logisch und vorbestimmt, jedoch keinesfalls vorhersehbar und stets spannend.
Den darstellerischen Leistungen gebührt bei der Bewertung besonderes Augenmerk. Es fallen die durchweg guten Leistungen auf, und dies ist nicht genug: die Szenen sind extrem gut durchdacht aufgebaut, was zuweilen unbemerkt und unterschwellig wirkt. Eine dichte Atmosphäre fängt die Gedanken um Eifersucht, die zu Hass wird und der Geldgier, die auch vorm Morden nicht zurückschreckt, sehr gut ein und sorgt für einen hohen Spannungspegel. „Blood Simple“ kann lediglich vorgeworfen werden, dass die musikalische Begleitung zwar die Spannung unterstreicht, jedoch nicht immer den passenden Ton trifft. Ein nur zu vernachlässigender Makel vor dem Hintergrund der inhaltlichen Leistung.
[Technik]
„Blood Simple“ hat 24 Jahre auf dem Buckel, was nicht spurlos an einem Bild-Transfer vorbei geht. Anamorph codiert bietet die Technik einen rundum gelungenen Spaß, ohne dabei Begeisterung im Publikum auslösen zu können. Macht aber auch nichts, denn der 1.85:1-Transfer verfügt über weitgehend gute Werte fürs Alter. Kontrast, ok; Farbgebung, ebenfalls ok; auch die Kantenschärfe ist noch akzeptabel, lässt sich jedoch nicht mit dem Facettenreichtum eines aktuellen Bildes vergleichen. Auf der anderen Seite muss man festhalten, dass „Blood Simple“ nie besser aussah. Rauschen oder Störungen wie Drop-Outs machen wir nur selten aus. „Blood Simple“ bietet zudem eine gelungene Kompression.
Tontechnisch erleben wir ein wenig Ernüchterung. „Blood Simple“ hat nicht den gewünschten klaren Ton und wartet auch nicht gerade mit abwechslungsreichen Elementen auf. Ganz das Gegenteil ist eher der Fall. Dumpfer Sound auch bei der Sprachausgabenaussteuerung. Zwar verständlich erklingen die Dialoge, doch ihre Klarheit lässt stark zu wünschen übrig. Musikalisch zeichnet sich ein ähnliches Bild ab, es entsteht ein wenig Räumlichkeit ohne die Dynamik aktueller Titel. Optionale Untertitel deutschsprachiger Natur werden wahlweise hinzu geschaltet.
[Fazit]
Misstrauen bricht aus, niemand ist sich mehr ganz sicher. Es gibt Absichten von Ehebruch bis Mord auf einer Laufzeit von rund 92 Minuten. Einblicke in die Welt der menschlichen Seele, ihre Abgründe und dem todbringenden Potenzial, welches in ihr steckt. Abgelegt auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) stehen Menü und Extras sehr gut. Via simpelster Navigation erreicht der Fan folgendes Bonusmaterial: eine Einführung von Mortimer Young, ein Presseheft als PDF und einige Trailer. Nicht sonderlich viel, allerdings auch besser als nichts. „Blood Simple“ erscheint am 24. Oktober auf DVD. Der Preis liegt bei fairen 12,- Euro und „Blood Simple“ erhielt keine Jugendfreigabe. Wer den Film kennt, der sollte sich diese Version unbedingt zu Gemüte führen.
Andre Schnack, 30.10.2008
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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