[Einleitung]
Mit „Blackfish“ erscheint eine Dokumentation aus dem Angebot von EuroVideo. Dieser Film setzt sich mit einem Thema auseinander, dass nicht unbedingt häufig in unseren Köpfen sein wird. Dazu fehlt es einfach an Bezug, denke ich. Um so wichtiger sind Dokumentarfilme wie dieser hier. „Blackfish“ behandelt das Drama eines in Gefangenschaft lebenden Schwertwals, Tilikum lautet sein Name. Ein Drama, dass anfänglich und vor allem augenscheinlich nicht zu erkennen war und ist. Gabriela Cowperthwaite fertigte dieses Werk an und ich war sehr gespannt auf die inhaltlichen Leistungen sowie die technische Qualität der Disc.
[Inhalt]
Mit Milliardenumsätzen gehört SeaWorld zu den Big Playern der Entertainment-Industrie. Den Erfolg seiner spektakulären Wassershows verdankt das Unternehmen vor allem den Orcas, die darin auftreten. „Blackfish“ erzählt die Geschichte von Tilikum, einem der bei SeaWorld gehaltenen Orcas, der in Gefangenschaft mehrere Menschen getötet hat. Dokumentarfilmerin Gabriela Cowperthwaite lässt parallel dazu ehemalige SeaWorld-Trainer, Walforscher und Zeugen der Unfälle zu Wort kommen.
In bewegenden Interviews und mit zum Teil bisher unveröffentlichtem Filmmaterial zeigt Cowperthwaite eindringlich, wie Gefangenschaft und Haltungsbedingungen die, Menschen gegenüber eigentlich friedlichen, Wale zu aggressiven Zeitbomben werden lassen. Die berührende Story von „Blackfish“ fordert auf, unser Verhältnis zur Natur gründlich zu überdenken, und sie zeigt auf erschreckende Weise, wie wenig wir Menschen von diesen hochintelligenten und sozialen Tieren gelernt haben.
(Quelle: EuroVideo)
[aartikel]B00H9TK2XK:left[/aartikel][Kommentar]
Zweiteilig möchte ich dieses Review gestalten. Denn es gibt zum Einen den Inhalt, der sich an uns alle richtet und ein Thema adressiert, dass uns beschäftigen muss. Geht es dabei doch nicht ausschließlich um das Tier Blackfish, oder auch Orca genannt, sondern um das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt. Zum Anderen handelt es sich um einen Dokumentarfilm, der es auf Grund seiner ausgezeichneten Machart gelingt viel Spannung und Atmosphäre aufzubauen. Durch zahlreiche Interviews und teils beeindruckende sowie verstörende Bilder gelingt es „Blackfish“ einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen.
[Technik]
Mir lag zur Rezension ein Standard Definition DVD-Muster vor. Der Screener bietet keine allerbeste Qualität, kann jedoch einen guten Eindruck über die Qualität verschaffen. Klar ist auch, dass es hier mehr um einen adäquaten Inhalt geht und nicht darum eine neue Referenz-DVD zu schaffen. Einem anamorphen 16:9-Geschehen steht da nichts im Wege, das Format beläuft sich dabei auf ein Ratio von 1.85:1 und kann vom ersten Moment an überzeugen. Wichtiger, dies hält sich auch die gesamte Laufzeit über. „Blackfish“ bietet tolle Aufnahmen, wenn das richtige Werkzeug eingesetzt wurde. Wenn hingegen Amateuraufnahmen vor der Linse erscheinen, sinkt zwar meist die qualitative Darbietung, dem Ergebnis tut dies jedoch wenig Abbruch.
Tontechnisch gibt es wenig an der Qualität auszusetzen. Immer wieder sehe ich keinen wahren Grund für den Einsatz eines Mehrkanaltons, aber das mag auch eine Frage der Ansicht sein. Fest steht, der Fokus der Sendung liegt mehr auf dem Inhalt, als auf der technischen Darbietung. Sie ist in Ordnung, keine Frage, jedoch keinesfalls eines Niveaus, wie es mit HD und mehr Geld wahrscheinlich machbar wäre. Technisch befindet sich der Sound auf einem angenehmen Level, ohne das ich applaudieren sollte, da es nicht angemessen erscheint. Ich finde einen englischen Dolby Digital 5.1-Ton vor, der mit deutschen Untertiteln versehen ist.
[Fazit]
„Blackfish“ beschäftigt sich mit einem Thema, das vielen gar nicht bewusst ist. Doch nach einem bisschen drüber Nachdenken erscheinen viele Dinge plausibel und die Machenschaften unserer Spezies hingegen leider nicht allzu positiv. Ich teile die Meinung, dass Tierparks wichtig sind, um jenen, die vielleicht keine anderen Möglichkeiten haben, zu zeigen, wie wertvoll Leben ist, welche Tiere es gibt, die man nicht vor der Tür findet. Das hier gezeigte Beispiel mit Tilikum zeigt, welche Kehrseite der Medaille es gibt und das ggf. sehr große Tiere nicht artgerecht gehalten werden können. Ein Thema, dass es zu diskutieren gilt, ohne Einfluss kapitalgetriebener Gesellschaften.
Neben Interviews mit Gabriela Cowperthwaite, Orca-Expertin Dr. Naomi Rose und ehemaligen Orca-Trainern gibt es noch Q&A mit Sheffield Doc und Kinotrailer auf dem Datenträger vorzufinden. Eine simple Navigation lässt den Zuschauer rasch die 83 Minuten Laufzeit starten. Erscheinungstermin dieser DVD ist der 22. Februar und die FSK liegt bei ab 12 Jahren. Ein tolles Stück Film, nicht nur für Freunde des Special Interest Segments Dokumentarfilm. Sehenswert.
Andre Schnack, 29.01.2014
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