[Einleitung]
Es gibt Filme, die sollten wahrscheinlich gar keine werden. Oder aber es handelt sich um Amateur-Werke, die in der Freizeit durch ambitionierte Filmfreaks gedreht wurden. Für günstig produzierte Filme erfand man schließlich das B-Movie Genre. „Angriff der Killertomaten!“ (Originaltitel: Attack Of The Killer Tomatoes!“) passt bestens ins genannte Genre. 1978 wurde der Titel von Regisseur John De Bello, der auch zeitgleich am Drehbuch mitwirkte, als US-amerikanische Produktion umgesetzt. In den Hauptrollen des Billig-Streifens sind David Miller, George Wilson, Sharon Taylor, J. Stephen Peace, Ernie Meyers, Eric Christmas und Ron Shapiro. Wir konnten uns ein Bild über die inhaltlichen und qualitativen Merkmale des Special Edition-Sets bilden und berichten.
[Inhalt]
Die Welt in den 70er Jahren. Alles redet von gesunder Ernährung. Doch eines Tages müssen arglose Amerikaner erfahren, wie gefährlich es sein kann, sich mit Gemüse abzugeben: Ohne Vorwarnung rollen Horden riesiger Tomaten durch die USA. Killertomaten! Sie sind mannshoch, intelligent – und sie fressen Menschen. Die Invasion der niederträchtigen Nachtschattengewächse beginnt in einer unscheinbaren Kleinstadt, und schon bald haben sie das ganze Land in ihrer Gewalt. Es stellt sich heraus, dass die furiosen Früchte aus einem Geheimlabor der Regierung entkommen sind. Jim Richardson (George Wilson), der Pressereferent des Präsidenten, setzt den Spezialagenten Mason Dixon (David Miller) auf den Fall an. Sowohl Dixon als auch sein Assistent Lieutenant Wilbur Finletter (Steve Peace) sind völlig überfordert und unfähig, die Nation vor der roten Gefahr zu beschützen – und Richardson weiß das. Schließlich hat er selbst die Tomatenattacke ins Rollen gebracht. Sein Ziel: die absolute Macht. Doch trotz aller Schwierigkeiten stellt sich der trottelige Dixon dem mordlüsternen Gemüse mutig in den Weg. So leicht gibt er den Kampf nicht auf. Während Richardson versucht, der Öffentlichkeit weiß zu machen, dass Tomatenplantagen weniger gefährlich seien als Atomkraftwerke, kommt Dixon seinem Ziel, die Monsterfrüchte auf eine ungefährliche Größe zurückzuschrumpfen, immer näher. Nachdem das Hightech-Waffenarsenal der Armee versagt hat, bleibt ihm nur noch eine Chance: eine schrecklich schnulzige Teenie-Ballade…
(Quelle: universumfilm)
[aartikel]B0007U5V0C:right[/aartikel][Kommentar]
„Angriff der Killertomaten“ kommt aus einer Zeit, in der Übertreibungen und die Darstellung absoluter Gegenteile zu den Zutaten einer Comedy gehörten. Und wenn diese dann nicht nur ulkig, sondern auch absolut schwachsinnige Ansätze verfolgen sollte, dann war kein Thema fremd genug, es galt nichts unversucht zu lassen. Und so entstand mit „Angriff der Killertomaten“ ein Film, der auf seine Art und Weise sehr unterhaltsam und irrsinnig zugleich war. Man warf alles über Bord, was heutzutage einen guten Film ausmachen kann: gute darstellerische Leistungen, ansehnliche Special-Effects, eine gute Story und Filmmusik. Hier findet man stets das Gegenteil – und doch hat der Film irgendwie Charme aufzuweisen, beachtlich.
Auch damals wurde kein Hehl aus den filmerischen Qualitäten gemacht, ganz im Gegenteil. Das für einige Personen einfach kitschig und schlecht umgesetzte Produktions-Design war gleichzeitig auch eine gute Eigenwerbung. Hier wurde zumindest das gehalten, was auch versprochen wurde. Viele Menschen verstehen den Film als einfache und sinnbefreite Unterhaltung, tatsächlich steckt jedoch mehr hinter der vermeintlich dümmlichen Idee einen Film über den Untergang der Welt durch Killer-Tomaten darzustellen. Politische Anspielungen und zeitgemäße Parodien finden sich reichlich in „Angriff der Killertomaten“.
[Technik]
Das visuelle Geschehen des Films befindet sich im 4:3-Vollbildformat (1.33:1) auf dem Datenträger und trägt nicht gerade zur vollen Zufriedenheit des Betrachters bei. Denn wenn der Titel bereits als Special Edition erscheint, dann sollte sich auch die Qualität mit vergleichbaren Filmen messen lassen. Dies ist hier nicht der Fall, denn es spielt zum einen das Alter und zum anderen wahrscheinlich das eingesetzte Equiptment beim Dreh eine gewichtige Rolle. Andererseits sieht man dem Geschehen keinerlei Versuche zur Restauration an. Und so gibt es einen stets überstrahlenden Kontrast und die gesamte Komposition wirkt sehr häufig alt, verwaschen und sehr unscharf. Störungen und Verunreinigungen übersähen nicht nur den Hintergrund und trüben den Spaß am Film in einem nicht marginalen Ausmaße. Schade, dass hier keine bessere Vorlage eingesetzt werden konnte.
Tonal gibt es hier ebenfalls alles andere als eine Sensation, vielmehr die Leistung, wie man sie eben nach nunmehr bald 30 Jahren unbearbeitet erwartet. So kommen wir in den zweifelhaften Genuss eines monauralen Dolby digital 2.0 Mono-Sounds, der nicht gerade nach einer DVD-Veröffentlichung schreit. Aber immerhin, zumindest kann die wahlweise deutsche oder aber englische Sprachausgabe überwiegend verstanden werden und es treten kaum wahrnehmbare Störungen auf. Die Musik und Hintergrundgeräusche geben sich nicht viel und auch wenn die Action auf der Mattscheibe an Tempo gewinnt tönt es recht verhalten aus der Lautsprecherfront. Räumlichkeit oder Weite entsteht beim gebotenen Spektrum an Höhen und Tiefen nicht. Optionale Untertitel gibt’s in Englisch und Deutsch.
[Fazit]
„Angriff der Killertomaten!“ gehört zur Riege der Kultfilme, zweifelsfrei. Allerdings sind mir vernichtende Urteile über den Film durchaus verständlich. Denn letztlich ist es ziemlich merkwürdig, was man hier vor die Augen bekommt. Auch wenn das Stück nur rasch verrinnende 83 Minuten Aufmerksamkeit beansprucht. Doch mit dem Hauptfilm gab man sich anlässlich eines Jubiläums zum Bestehen des Films nicht zufrieden. Schließlich handelt es sich hierbei um die Special Edition, die aus gleich zwei einseitigen Dual-Layer-Discs (DVD Typ 9) besteht. Ein ansehnliches und gut gestaltetes Menü bietet Zugriff auf die Sound-Einstellungen. Die Extras setzen sich en detail aus folgenden Punkten zusammen:
* Audiokommentar zum Hauptfilm
* 2 Bonusfilme (englisch, opt. deutsche Untertitel)
* 8 Featurettes (weniger Minuten Laufzeit)
* 7 Trailer (gleiches Material auf beiden Discs)
* Trailer und Radio-Spots zum Hauptfilm
* 3 geschnittene Szenen (mit opt. Kommentar)
* 5 Karaoke Songs
Die Möglichkeit eines Audiokommentars ist toll, denn 25 Jahre nach der Entstehung haben die Beteiligten einiges zu sagen. Gleiches gilt für die beiden englischsprachigen Bonusfilme, welche ebenfalls optional mit einem Audiokommentar und deutschen Untertiteln angesehen werden können. Die Bonusmaterialien füllen insgesamt eine zusätzliche Spielzeit von rund 100 Minuten. Diese Special Edition kommt mit einer Altersfreigabe ab 12 Jahren und erschien am 18. April und wechselt für unter 15,- Euro den Besitzer. Wer über technische Schwächen hinwegsehen kann, der kann zugreifen.
Andre Schnack, 04.05.2005
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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