[Einleitung]
Einen Moment lang dachte ich eine mehrteilige Serie, die sich mit den relevanten und aufsehenerregenden Serien-Mördern der amerikanischen Geschichte beschäftigt. Doch dann war es klar, es handelt sich um eine interessante Compilation an Thrillern, welche ein jeder für sich einen berühmten Fall in Spielfilmform darstellt. In Volume 2 bekommen wir es mit Edward Theodore Gein, Charels Starkweather und dem Green River Killer zu tun. Keine Menschen, die anderes Leben schätzten und sich zahlreicher grausamer Morde zu verantworten haben, da sie die Justiz zur Strecke bringen konnte. Das Produktdesign gefällt gut und weckt tatsächlich echtes Interesse.
„Ed Gein“ entstand ursprünglich unter dem Titel „In the Light of the Moon“ unter der Regie von Chuck Parello 2000 als US-amerikanische Filmproduktion. „Starkweather“ erschien 2004, dies verantwortete Regisseur Byron Werner und seine Produzenten. Der Green River Killer wurde thematisiert in Bill Eagles´ „The Riverman“, einer US-Produktion fürs TV-Programm. Alle drei Filme über spektakuläre Serienkiller befinden sich gemeinsam in „Volume 2″ zur Reihe aus dem Programm von e-m-s new media. Und wir konnten einen Blick auf die Zusammenstellung in die inhaltliche Qualität nehmen.
[Inhalt]
„Ed Gein“
Wisconsin, 1945. Als seine herrische Mutter stirbt, bricht für Ed die Welt zusammen. Sie war eine eifersüchtige Frau, die ihm jeden Umgang mit anderen Frauen verbot. Ed hat es nie gelernt allein zu leben. Darum gräbt er ihre Leiche wieder aus und präpariert sie. Getrieben von der Sehnsucht nach Liebe lockt Ed immer wieder Frauen in sein Haus. Doch seine Mutter ist noch da… in seinen Gedanken… stärker denn je. Jede Frau fällt ihm zum Opfer, wird grausam getötet und seziert. Aus ihren Häuten schneidert er Masken und Kleider, die er bemalt und trägt. Eines Tages schöpft ein Polizist Verdacht…
„Gary Ridgway“ (The Riverman)
In den 70ern jagte Robert Keppel den Serienkiller Ted Bundy. Jetzt, in den 80ern, möchte der Profiler nur mehr friedlich dozieren und ein guter Familienvater sein. Da klopft das Schicksal in Gestalt des überforderten Nachfolgers Roberts an seine Tür. Dieser bittet um Hilfe bei der Aufklärung der Frauenserienmorde eines Phantoms namens Green River Killer. Keppel kann dazu nicht Nein sagen und willigt ein, Roberts zu beraten. Als Bundy davon in seiner Zelle erfährt, will auch er helfen – jedoch zu seinem Preis.
„Starkweather“
In der Provinz des US-Bundesstaates Nebraska tötet 1958 der neunzehnjährige Müllmann Charles Raymond Starkweather erst einen Tankwart und anschließend die Eltern seiner vierzehnjährigen Freundin Caril-Ann Fugate. Danach bricht er mit dem Mädchen zu einer Amokfahrt auf, in deren Verlauf ein weiteres halbes Dutzend Menschen durch Starkweather ihr Leben verlieren. Nach der Verhaftung behauptet Fugate, entführt worden zu sein. Ein Gericht verurteilt Starkweather zum Tode, Fugate erhält lebenslänglich.
(Quelle: e-m-s new media)
[aartikel]B001DP7S1K:right[/aartikel][Kommentar]
Wir können festhalten, bei allen drei Thrillern haben wir es mit einer mindestens durchschnittlichen inhaltlichen Güte zu tun. „Ed Gein“ kannte ich bereits und mir war klar, dass ich auch von den anderen nicht unbedingt eine Oscar-Leistung verlangen kann. Wenn man mit dieser Einstellung an die Titel herangeht, dann gefällt das Programm auch gut. Jeder Film hat mit dem anderen enthaltenen Titel die Genre-Ausrichtung und die Tatsache gemeinsam, dass sie sich inhaltlich mit einem Serienkiller auseinandersetzen. Dabei ist nun einmal bereits durch die Geschichte vorab klar, dass sie letztlich nach leider erst einer extrem hohen Anzahl an grausamen Taten gefasst wurden.
Alle drei Thriller vermögen durch eine intensive und teils arg unheimliche Wirkung die passende Stimmung aufzubauen. Die darstellerischen Leistungen sind ebenfalls in der Lage diesen Weg mit zu beschreiten und so ist handwerklich die halbe Miete schon mal erreicht. Maskenbilder und Kameramänner legten sich auch noch einmal ins Zeug und es mündet alles in einem jeweils soliden, wenngleich nicht in Begeisterungsstürmen auslösenden Ergebnis. e-m-s bringt „Ed Gein“ in einer Fassung ohne Jugendfreigabe. Man sollte sich nicht unbedingt alle Filme gleich hintereinander anschauen, denn es ist teilweise erschreckend zu was geistig gestörte und kranke Menschen in der Lage sind.
[Technik]
Alle drei Titel erscheinen mit einem anamorphen Breitbild-Transfer im Format 1.85:1, was entsprechend die gesamte Mattscheibe eines 16:9-TV Geräts einnimmt. Vom Stil her unterscheiden, wenngleich sie sich alle in einem bestimmten Filmsegment stattfinden, sich die Titel teilweise erheblich und doch landen sich alle bei einem ungefähr ähnlichen Ergebnis. Der Kontrast ist gut, die Ausleuchtung von „Ed Gein“ ist bewusst etwas schwach, so dass wir oftmals Details vermissen, ansonsten hingegen leistet sich der Transfer keine Schnitzer. Die weiteren Faktoren spielen bei „Starkweather“ und dem „Green River Killer“ weder nach unten, noch nach oben eine bedeutende Rolle. Kompressionsartefakte oder andere Verunreinigungen halten sich im Rahmen des Erträglichen.
„Starkweather“ und „The Green River Killer“ kommen mit jeweils deutschen und englischen Dolby Digital 5.1-Ton daher. „Ed Gein“ hingegen wartet zusätzlich noch mit zwei Dolby Digital 2.0-Soundtracks in den vorgenannten Sprachen auf und verfügt auch über optionale deutsche Untertitel. Qualitativ brechen sie leider alle nicht aus dem Durchschnitt heraus, Vorzeigefilme wie „Das Schweigen der Lämmer“ bleiben weitgehend unerreicht. Und doch leidet die Atmosphäre nicht, man verstand sein Handwerk im Mittelfeld, welches durchaus an der Grenze zum Aufstieg kratzt. In Sachen Räumlichkeit und Surround-Ton herrscht ein wenig Zurückhaltung, Hintergrundgeräusche sind stets vorhanden. Die Sprache ist stets verständlich, egal in welcher Landesfassung.
[Fazit]
Drei Akten bekannter Serien-Killer werden in Form dieser Zusammenstellung auf den Tisch gebracht. Das macht dann zusammen betrachtet rund 262 Minuten über psychopathische Mörder, die zuweilen keinerlei Eindruck in Richtung ihrer dunklen Seite bei ihren Mitmenschen hinterließen. Alle drei Discs sind einseitige, zweischichtige Datenträger (DVD Typ 9) und verfügen über ein einfach gehaltenes Menü, welches neben den obligatorischen Einstellungsmöglichkeiten auch Zugriff auf Extras anbieten. Darunter: Extras Originaltrailer, Darstellerinfos, ein Ed Gein Biografie, einige Filminterviews mit Chuck Parello und Steve Railsback und eine Biografie zu Charles Starkweather. Das Set erschien am 18. September und erhielt keine Jugendfreigabe. Durch das gute Preis-Leistungs-Verhältnis gibt es bei uns 4 Punkte in der Endbewertung.
Andre Schnack, 24.09.2008
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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