[Einleitung]
Herbert Grönemeyer hat ihn 1984 besungen, den „Alkohol“. Die Kirche hat ihn kultiviert inmitten der Fastenzeiten und die Amerikaner haben ihn verbannt in der Prohibition, als praktisch weite Teile der US-Bevölkerung im Dauerrausch die Nation zermürbten. Um ebenfalls die richtige Frage mit einem Liedtext dazu zu stellen, bleiben wir beim deutschen Musiker Grönemeyer, denn dieser fragte 1989 genau das, was wir uns alle wohl hin und wieder fragen: „Was soll das?“. Die 2020 veröffentlichte Dokumentation „Alkohol – Der globale Rausch“ will tiefe einsteigen ins Thema und diese Milliardenindustrie genauer beäugen. Andreas Pichler fertigte den Titel und ich konnte ihn mir als Download im AppleTV Store für einen fairen Kurs jüngst zulegen.
[aartikel]B083XS1BN8:left[/aartikel][Kommentar]
Was soll man dazu schon noch schreiben. Eigentlich sollten wir alle es besser wissen. Millionen Menschen leiden unter dem, was man Sucht nennt. Die Sucht nach Alkohol, die schwerwiegende gesellschaftliche, voranging jedoch gesundheitliche Probleme mit sich bringen kann und in der Regel auch wird. „Alkohol – Der globale Rausch“ ist eine Dokumentation, die sich genau dieses Themas annimmt und hinterfragen will, wie es soweit kommen konnte. Warum leben wir heute in einer Welt, in der Alkohol fest zu unserem Leben, unserer Kultur gehört und haben um die Gefahren vergessen oder nehmen sie hin? Heute würde niemand mehr vergleichbare Substanzen und Erzeugnisse „zulassen“ oder „genehmigen“, doch Alkohol ist praktisch nicht wegzudenkendes Gut – über den gesamten Globus.
Wie kam es dazu, welche Rolle spielt der Stoff für die Politik, die Gesellschaft und der wirtschaftliche Faktor ist wie gelagert? Fragen über Fragen, die man auch genauer beleuchten kann, was hier im Rahmen einer interessant aufbereiteten Sendung auch geschieht. So kommen wir zu vielen neuen oder auch weniger neuen Erkenntnissen, die uns das Thema verschieden beleuchten lassen. Doch egal aus welchem Blickwinkel man sich diesem Komplex auch nähert, man muss einige psychologische Themen ebenfalls mit einbeziehen um ansatzweise nachvollziehen zu können, wie es soweit kam, kommen konnte. „Alkohol“ nimmt sich dabei gar nicht zu ernst, doch schimmert Ernsthaftigkeit durch. Gut so und gut gemacht, die Doku.
[Technik]
Technisch kann man hier nicht erwarten, dass wir es mit einer Kinoqualität zu tun bekommen. Doch zumindest sollte alles derart solide ausfallen, als das wir die Special-Interest Dokumentation fehlerfrei und sauber genießen können. „Alkohol“ ist klar in den Bildern, sauber zusammengefügt und harmonisch in seiner gesamten Wirkung auf das Publikum. Mir gefielen die Farben, die hohe Bildruhe und die Eigenschaften, welche die Bilder in das rechte Licht rückten. Rasante Bewegungen oder Schnitte gibt es ohnehin nicht und es kehren hier eher ruhigere Minuten im Heimkino ein, die inhaltlich jedoch eine Menge Diskussionsstoff bieten. Die Kompression des 1.77:1 abgefassten 16:9-Geschehens gibt keinen Anlass zur negativen Kritik.
Deutschen oder aber wahlweise englischsprachigen Ton erhalten wir in den Formaten Dolby Digital 5.1, auch Untertitel gibt es im englischsprachigen Originalton. Alles klingt stets klar und sauber in der Aussteuerung und kommt auch so beim Betrachter an. Die Surround-Eigenschaften stehen hier eher hinten an und kommen dementsprechend auch weniger stark zum Vorschein, oder eher gar nicht. „Alkohol“ schlägt nicht unbedingt leise Töne an, inhaltlich, zählt jedoch bei der akustischen Betrachtung eher zu den leiseren Vertretern. Musikalische Begleitung gibt es und diese klingt auch gut. Räumliche Weite will jedoch hingegen nur bedingt entstehen.
[Fazit]
„Alkohol – Der globale Rausch“ gefiel mir gut. Eine tolle Dokumentation der „Das System Milch“-Macher auf einer Laufzeit von rund 89 Minuten, abgelegt in Form einer Download-Video Datei in der Größe von knappen 3,81 GB für die High Definition-Variante des Titels, der aktuell faire 3,99 Euro kostet. „Alkohol – Der globale Rausch“ bietet einen interessanten Blick auf ein im Kern gefährliches Erzeugnis, welches wir durch Kultivierung jedoch oftmals nur noch wenig kritisch behandeln und bewerten. Sony Pictures Entertainment veröffentlichte den Dokumentarfilm hierzulande in unterschiedlichen Formaten. Die FSK liegt bei ab 0 Jahren und für mich ist diese Doku eine Empfehlung wert.
Andre Schnack, 11.06.2020
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