[Einleitung]
Mit „alaska.de“ bringt Kinowelt Home Entertainment eine deutsche Kinoproduktion auf den DVD-Markt. Der Film der Regisseurin Esther Gronenborn von 2000 stellt nicht nur ihr erstes Regiewerk eines Kinofilms dar, sondern auch ihr Debüt als Drehbuchautorin. Das Drama wurde in den führenden Rollen mit Jana Pallaske, Frank Droese und Toni Blume besetzt. Wir nahmen den Film genauer unter die Augen und berichten von technischen und inhaltlichen Qualitäten und Makeln.
[Inhalt]
Die 16-jährige Sabine (Jana Pallaske) zieht zu ihrem Vater (Andi Hoppe) in eine Berliner Hochhaussiedlung. Über ihren Mitschüler Eddi (Frank Droese) lernt sie die Clique um den 18-jährigen Kriminellen Micha (Toni Blume) kennen. Wenige Tage nach ihrer Ankunft stößt Sabine auf dem Heimweg mit Micha zusammen, der mit einem Messer in der Hand flüchtet. Einige Schritte weiter liegt ein Junge, tot in einer großen Blutlache, auf der Straße. Sabine ist wie gelähmt, behält ihre Entdeckung aber für sich. Am nächsten Morgen ist der tote Junge das Gesprächsthema Nummer eins an der Schule. Als Micha sie am Telefon bedroht, beginnt Eddi, sich um Sabine zu kümmern. Was das Mädchen aber nicht weiß: Eddi ist selbst in den Mord verstrickt und will herausfinden, was die „Zeugin“ gesehen hat. Doch Micha wird die Sache langsam zu heiß: Er will Sabine loswerden. Die Situation spitzt sich mehr und mehr zu…
[aartikel]B00005O080:right[/aartikel][Kommentar]
Inhaltlich sicherlich kein sonderlich erwähnenswerter Höhenflug, dennoch sehr unterhaltsam, ausreichend spannend und vor allem optisch anspruchsvoller und innovativ gestaltet – so gibt sich „alaska.de“. Die Mischung aus Drama und Romanze mit den vielen Kontaktpunkten mit ganz alltäglichen Problemchen und den – eher spezielleren – Sorgen von Straßenkids und Menschen, die sich unter „anderen“ Umständen befinden, gefällt gut und wurde ansehnlich und plastisch auf die Leinwand transferiert. Der Streifen gehört zu den besseren der im Jahr 2000 erschienenen Werke deutscher Herkunft. Der Film erzählt von Freundschaft, Lebensgier und von den Überlebensstrategien einer jugendlichen Clique am Rande einer Großstadt. Und unter diesen Elementen wird eines für jeden sein, etwas steckt im Film, mit dem sich jeder zumindest ein wenig identifizieren kann – und das sorgt dafür, dass der Zuschauer etwas mehr in den Bann gezogen wird und die Zeit rasch verinnt.
[Technik]
„alaska.de“ lässt sich nur bedingt mit anderen Leistungen vergleichen, denn das Geschehen unterliegt überwiegend einer künstlerischen Verfremdung, die niemanden entgehen wird. Anamorph auf der Disc im breitbildigen Format 2.35:1 abgelegt und mit einer sehr wirkungsvollen Farbgebung und leicht künstlichen Note gefällt das Gebotene rasch. Die Wiedergabequalität betreffend scharfer Konturen und einem sauberen Kontrast können nicht ohne weiteres als gut bezeichnet werden, gefallen aber aufgrund der ausdrucksstarken Farbgebung, den beabsichtigt zu hohen Kontrast und der ausreichenden und je nach Szene etwas schwankenden Schärfe. Zudem gibt sich das Geschehen generell bis auf ein paar leichte Verunreinigungen und einer temporär auftretenden Körnigkeit sauber und klar.
Dieser deutsche Film auf der DVD erhielt eine Abmischung im Dolby Digital 4.0-Surround Format in deutscher Sprache. Weitere Sprachfassungen oder Tonformate wurden nicht auf der DVD abgelegt. Die 4kanalige Soundkulissen gibt sich zwar nicht ganz so raumtief, wie es sicherlich eine 5.1-Spur hätte leisten können, überzeugt aber trotzdem durch eine differenzierte Wiedergabe der Geräusche, vor allem auf der Front, eine gelungene Musikwiedergabe und klaren deutlichen Dialogen, wenngleich auch der Slang nicht immer ganz so verständlichen ist. Höhen, Tiefen, etwas Basseinsatz und eine saubere Ansteuerung der hinteren Kanäle lässt Zufriedenheit herrschen. Untertitel gibt es in deutsch für Hörgeschädigte.
[Fazit]
„alaska.de“ von Kinowelt Home Entertainment läuft in dieser DVD-Fassung ca. 86 rasch verrinnende Minuten und wurde auf einer einseitigen Single-Layer-Disc (DVD Typ 5) untergebracht. Die Altersfreigabe ist ab einem Alter von 12 Jahren erfolgt. Zu einem Preis von rund 50,- DM erschien die DVD am 6. November im deutschen Handel als Verkaufs-DVD. Neben dem Film bietet die DVD durch ein schlichte gehaltenes Menü den Zugriff auf folgende Bonusmaterialien: ein Trailer zum Film, ein 2minutenlanges Interview mit Darsteller Frank Doese und ein etwas über 4 Minuten laufendes Interview mit Regisseurin Esther Gronenborn, zudem noch eine Trailergalerie mit 6 Trailern – das war es dann aber leider auch schon. Wer Lust auf einen guten deutschen Film hat, der wird hier begeistert sein, auch die technische Seite der Scheibe stellt zufrieden.
Andre Schnack, 09.01.2002
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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