Adams Äpfel

Drama/Comedy

Drama/Comedy

[Einleitung]
Mads Mikkelsen ist in „Nach der Hochzeit“ oder aber als 007-Gegenspiele in „Casino Royale“ von 2006 zu sehen, aber auch in diesem Werk von Regisseur und Drehbuchautor Anders Thomas Jensen. „Adams Äpfel“ (Originaltitel: Adams æbler) entstand 2005 als dänische Filmproduktion, in den Hauptrollen des Dramas sind neben Mads Mikkelsen noch Ulrich Thomsen, Nicolas Bro, Paprika Stehen und Ali Kazim zu sehen. Der Film über gut und böse erfreut sich in seinem Ursprungsland hoher Beliebtheit und selbst international konnte er sich einen guten Namen erarbeiten. 2003 drehte Filmemacher Anders Thomas Jensen den Titel „Dänische Delikatessen“ ab, nun konnten wir uns „Adams Äpfel“ aus dem DVD-Angebot von EuroVideo genauer ansehen.

[Inhalt]
Der Landpfarrer Ivan (Mads Mikkelsen) widmet sich in seinem kleinen Gotteshaus der Resozialisierung Straffälliger und lässt sich durch keinen Schicksalsschlag, scheint er doch so grausam, von seinem positiven Weltbild entfernen. Adam (Ulrich Thomsen) ist ein böser Mensch. Seine Bibel ist Hitlers „Mein Kampf“ und momentan hat er nur ein Ziel: Den Scheißjob mit der gemeinnützigen Arbeit, zu dem er in Ivans Gemeinde verdonnert wurde, so schnell als möglich abzureißen und dann zu seinen Kameraden zurückzukehren.

Leichter gedacht, als getan, denn schon die erste Begegnung mit dem harmoniesüchtigen Pastor droht zu eskalieren, zu verklärt wirkt Ivan auf den echten Kerl Adam. Also versucht Adam Ivan von der Schlechtheit der Welt zu überzeugen, während Ivan das seinige dafür tut, das fehlgeleitete Schaf zurück auf den Weg der Tugend zu führen. An der sich zuspitzenden Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse scheint sich aber noch eine dritte Macht zu beteiligen, die beide Seiten auf eine schwere Prüfung stellen wird…
(Quelle: EuroVideo)

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Anders Thomas Jensen kombinierte in seinem „Adams Äpfel“ facettenreiche Elemente über die menschliche Psyche, massentauglich verpackt und formt dann – trotz der vielschichtigen Interpretationsmöglichkeiten – einen aussagekräftigen und sehr zielgerichteten Film mit einer wundervollen Geschichte. Zweifelsfrei war dies nur dadurch möglich, dass sich neben Mads Mikkelsen auch noch Ulrich Thomsen vor der Kamera eingefunden hat. Denn diese beiden Darsteller sind ohne jeden Zweifel die tragenden Säulen der Erzählung. Sie bilden inhaltlich und optisch, sowie von ihrer Berufung und Gesinnung krasse Gegenpole und stellen symbolhaft durch ihr Verhalten und Benehmen einen Konflikt dar, welchen wir als „gut“ gegen „böse“ titulieren können.

Es entsteht über die recht kurze und sehr kurzweilige Laufzeit von rund anderthalb Stunden eine dichte und stimmungsvolle Atmosphäre. Relevant ist dabei ebenfalls, dass wir es ausschließlich mit einer Handvoll Protagonisten zu tun bekommen, daneben gibt es schöne Landschaftsaufnahmen und zahlreiche Blickfänge von Interieurs. Insgesamt steigt damit indirekt die Anforderung an die darstellerischen Leistungen. Hier lässt sich „Adams Äpfel“ jedoch keinesfalls lumpen, alle Beteiligten geben eine wunderbare Performance zum Besten. So entsteht letztlich das, was den Titel auszeichnet: eine spürbare und gute Seele, schwebend als Dach über eine böse, teils tiefschwarze Komödie mit dramatisch tragischen Inhalten.

[Technik]
„Adams Äpfel“ kommen in anamorphen 2.35:1 so richtig zur Geltung. Ungeachtet der Tatsache, dass es stellenweise auch weniger gut ausgeleuchtete Momente gibt, so herrschen farbenfrohe, natürlich wirkende und mit einem gesunden Kontrast ausgestattete Aufnahmen vor. Wie schön, dass die Kantenschärfe im oberen Mittelfeld einzieht und auch der Detailgrad keine Sorgenfalten bereitet. Doch dort, wo Plastizität ausreichend vorhanden ist und die Stimmung der Natur recht gut herüberkommt, dort mangelt es hin und wieder am sauberen Abschluss. Ein zartes Rauschen muss ebenso akzeptiert werden, wie kleinere Verunreinigungen. Die Kompression hingegen ist stets ordentlich und gefällt durchweg.

Ob krähende Raben, ein leichter Wind oder aber die ständigen Dialoge – „Adams Äpfel“ gefällt vor allem durch seine ruhige Wiedergabe in hoher Qualität. Dafür sorgen als Motoren zwei Sprachfassungen im Dolby Digital 2.0-Format: Dänisch und Deutsch. Wahlweise kann auch die deutschsprachige Synchronfassung in mehrkanaligen Dolby Digital 5.1 eingeschaltet werden, jedoch hält sich der tonale Zugewinn sehr im Rahmen und es werden lediglich in einigen Momenten die Unterschiede deutlich genug herausgearbeitet. Da der Titel an sich ein ruhigerer Vertreter seines Genres ist, sollten die Erwartungen an den Surround-Ton entsprechend ausfallen, ansonsten könnte man enttäuscht werden. Untertitel: deutsch.

[Fazit]
Mit „Adams Äpfel“ gelang Regisseur und Drehbuchautor Anders Thomas Jensen ein fabelhafter Film. Beispiellos attackiert das Drama sein Publikum mit unaufhaltsamer Barmherzigkeit. Auf der Laufzeit von rund 93 Minuten melden sich neben diversen menschlichen Abgründen auch zahlreiche hoffnungsverheißende Charakterzüge zu Wort und es entsteht ein philosophisch hochwertiges Drama mit tollen darstellerischen Leistungen. Über ein einfach gehaltenes Menü erreicht der Benutzer zusätzlich folgende Extras:

* Deleted Scenes (wahlw. mit Untertiteln, ca. 16 Min.)
* Making of (wahlw. mit Untertiteln, ca. 26 Min.)
* Programmtipps, vier Trailer

Liest sich vorerst nicht viel, kann inhaltlich jedoch auf ganzer Linie überzeugen. Wahlweise sind die Extras mit Untertiteln zu genießen, was unheimlich hilfreich für jene ist, die der dänischen Sprache nicht mächtig sind. Wo die geschnittenen Szenen noch das Prädikat „nett“ erhalten, da stellt das Making of einen echten Mehrwert dar und entführt in die Hintergründe des Films. „Adams Äpfel“ ist zweifelsfrei jede Ansicht wert und ein toller Film. Freigegeben ab 16 Jahren und erhältlich seit dem 10. Mai 2007 zu einem Preis von heute rund 12,- Euro. EuroVideo leistete sich eine adäquate Technik hierbei, was unsere Empfehlung unterstreicht.

Andre Schnack, 05.11.2008

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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