[Einleitung]
„Abgedreht“ (Originaltitel: Be Kind Rewind) von Regisseur und Drehbuchautor Michel Gondry lieft hierzulande Anfang April in den Lichtspielhäusern an und feierte einen eher überschaubaren Erfolg. Doch das schreckt keinesfalls ab, denn der Inhalt liest sich interessant und das Cast unterstützt dieses keimende Interesse. Denn es sind neben Jack Black und Mos Def auch noch Danny Glover, Mia Farrow, Melonie Diaz und Sigourney Weaver in relevanten Rollen zu sehen. Diese DVD-Fassung von „Abgedreht“ – ein Titel, der zuweilen mal sinnvoll und inhaltlich passend lokalisiert wurde – erscheint aus dem Angebot von Senator Film und universumfilm.
[Inhalt]
Durch einen Unfall löscht der vertrottelte Jerry (Jack Black) versehentlich alle Kassetten in der Videothek seines Freundes Mike (Mos Def). Doch die beiden haben eine zündende Idee: für eine Kundin, die unbedingt Ghostbusters sehen möchte, drehen sie den Film kurzerhand einfach selbst nach! Wider Erwarten steigt die Nachfrage nach den Bändern und nun müssen neue Filme produziert werden. Zusammen mit den Bewohnern des Viertels drehen die beiden ihre eigenen Versionen von zahlreichen Filmklassikern nach. Über Nacht werden sie zu den Stars der Nachbarschaft und hauchen nicht nur der alten Videothek neues Leben ein.
(Quelle: universumfilm)
[aartikel]B00197M7SQ:right[/aartikel][Kommentar]
Die Story, denkbar einfach. Die Figuren, plastisch. Der Humor, spürbar. Das ist doch genau der Stoff, aus dem trotz Einfachheit gelungene Comedys entstehen. Ha! Und so ist es dann auch hier bei „Abgedreht“ – zumindest auf den ersten Blick. Der Titel ist dann sogar noch Programm und die lustigen Mannen um die lustige Story drehen aus der Not heraus bekannte Klassiker mit Amateur-Equipment nach. Das dann dabei aus der Not eine erfolgreiche Tugend wird, konnte zuvor niemand erahnen. Hierbei entsteht etwas neues. Inmitten eines Sub-Kosmos‘ aus einfachen Ideen und dem unbeschwerten Gefühl der Lebensfreude sprießen förmlich humorvolle Momente, an denen oftmals etwas mehr haftet als auf den ersten Blick hin erkennbar.
Dieser doch vorhandene, tiefere Sinn der ansonsten soliden und nicht sonderlich innovativen Komödie drängt sich zu keinem Zeitpunkt dem Betrachter auf, vielmehr nimmt man ihn wahr oder eben nicht. Der Humor der gesamten Umsetzung ist davon nicht betroffen und unterhält so oder so. Genau dies geht auf das Konto der beteiligten Schauspieler. Danny Glover ist komisch, Jack Black gewohnt irrsinnig und witzig und Mos Def umsorgt mit einer leicht schwermütig angehauchten Figur. Alles in allem kann dem gesamten Ensemble Lob ausgesprochen werden. Ebenso dem Ein-Mann-Regie-Drehbuch-Team für die solide Dreharbeit und ein ausreichend frisches und unterhaltsames Skript.
[Technik]
Wir gehen einfach mal davon aus, dass wir es bei diesem Pressemuster mit der endgültigen Version der Bild-Qualität von „Abgedreht“ zu tun bekommen. Von Beginn an fängt sich die visuelle Leistung eine Schlappe ein, denn die Kantenschärfe ist tatsächlich recht verbesserungswürdig. Egal ob es sich um nahe oder Aufnahmen aus der Ferner handelt, stets verschwimmen die Konturen und es können keine klaren und detailreichen Elemente herausgearbeitet werden. So leidet darunter auch ein wenig die Plastizität, was schade ist. Wie dem auch sei, Kontrast und Farbgebung sind in Ordnung und der Film rettet sich mit diesen Werten ins Mittelfeld. Kompressionsartefakte machten wir nicht aus, auch rauscht es zwar durchgängig, wenngleich nicht immer erkennbar.
„Abgefahren“ tönt mittels Dolby Digital 5.1-Gewand daher. Es sind dabei die Sprachvarianten Deutsch und der englischsprachige Originalton berücksichtigt. Untertitel können wahlweise in deutscher Sprache der Akustik hinzu geschaltet werden. Über weite Strecken zeigt sich „Abgedreht“s tonale Ausschweifungen nicht im besten Licht. Denn der Durchschnitt ist auch hier relativ umtriebig. So gestaltet sich die Sprachausgabe als stets verständlich, wenngleich kein nennenswert dominanter Music-Score vorherrscht und die Umgebungsgeräusche verhaltener Natur sind. Räumlichkeit will sich so nicht komplett entfalten. Für eine Comedy und das gewählte Thema immer noch eine ausreichende Leistung.
[Fazit]
Was können wir also von „Abgedreht“ halten? Schlussendlich ist der Inhalt des Films keine allzu große Geschmackssache. Jeder der gerne lacht oder Comedys mag wird hier vollends auf seine Kosten kommen. Das Menü und die etwaigen Bonusmaterialien lagen unserem Presse-Muster nicht bei, lediglich den rund 96minutenlangen Hauptfilm konnten wir auf der Disc vorfinden. Die Handel-Fassung hingegen wird neben einem (hoffentlich passend) gestalteten Menü auch noch folgendes Bonusmaterial auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) offerieren:
* Making Of „Be kind Rewind“
* Booker T & Michel Gondry
* Conversation Jack Black and Michel Gondry
* Jack & Mos Improvise Songs
* Fats was born „Here“
* Paris Concert
Die englischsprachigen Extras (opt. mit dt. UT) brauchen sich keinesfalls zu verstecken, wir erleben rund 70 Minuten sinnvolle Ergänzungen zum lustigen Hauptfilm. Eine Angabe zur Altersfreigabe des Titels ließ sich nicht auffinden, jedoch ist auf diesem Gebiet und gemäß des Inhalts mit keiner sonderlichen Reglementierung zu rechnen… „Abgedreht“ erscheint am 29. September im Handel, am 3. September hält die Disc ihren Einzug in die Videotheken. Wer Jack Black mag oder auch Mos Def mag kann hier nicht viel falsch machen. „Abgedreht“ bereitet Freude.
Andre Schnack, 26.08.2008
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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