Aus einem deutschen Leben

Drama

Drama

[Einleitung]
Kinowelt / Arthaus bringen mit „Aus einem Deutschen Leben“ ein Filmwerk auf DVD, dass insbesondere durch seine Thematik Aufsehen erregte. Der Film erzählt die Geschichte des Lebens von Franz Lang während des Faschismus in Deutschland. 1977 drehte Regisseur Theodor Kotulla das Drama mit Götz George, Elisabeth Schwarz, Kurt Hübner und Hans Korte in den Hauptrollen. Wir sahen uns den Inhalt und die Ausstattung, sowie natürlich die technische Darbietung der Code2-DVD genau an und berichten über Stärken und Schwächen.

[Inhalt]
Der Film erzählt Episoden aus dem Leben von Franz Lang (Götz George). Dieser lebt für Staat, Ordnung und Pflicht im Deutschland der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein Dasein ist von blindem Gehorsam gegenüber der Obrigkeit bestimmt. Mit 16 Jahren wir Lang im Ersten Weltkrieg Soldat. Nach dem Krieg tritt er den Freikorps bei, begeht einen Fememord und kommt ins Gefängnis. Aus der Haft entlassen wird er Mitglied in der SS. Der Reichsführer-SS, Heinrich Himmler, lernt ihn kennen und gibt ihm 1934 seinen ersten Posten in einem Konzentrationslager. Franz wird mit großen Aufgaben betraut und in die tiefsten Geheimnisse der Nationalsozialisten eingeweiht. Ohne zu hinterfragen, führt er die Befehle aus und befolgt somit strikt den Wunsch des Führers…

[aartikel]B00004YW4M:right[/aartikel][Kommentar]
„Aus einem deutschen Leben“ entstand nach dem Roman „Der Tod ist mein Beruf“ von Robert Merle, dessen Werk sich an der Biografie von Rudolf Höß, dem Lagerkommandanten von Auschwitz hält. Der Film gehört zu den etwas schwereren unter seinesgleichen, alleine schon von der Thematik her. Von spaßiger Unterhaltung kann keine Rede sein, dafür wird jedoch ein etwas anderer Blickwinkel auf die Dinge offenbart und die Geschichte auf eine sehr interessante Art und Weise erzählt. Es handelt sich eben um eine anspruchsvolle Auseinandersetzung mit der schweren Thematik Nationalsozialismus in Deutschland binnen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Geschichte Franz Langs wird in Form von Episoden erzählt; beginnend 1916 bis 1946. Für einige wirkt der Film sehr unspektakulär inszeniert, was aber nur bedingt stimmt. Eine große Stärke ist seine – letztlich auch aus der Machart resultierend – hohe Authentizität. Die allesamt guten Darsteller steigern dies noch. Wer einen sehr präzise und ausgesprochen wirkungsvoll inszenierten Streifen über ein Leben im Dritten Reich sehen möchte, der muss sich „Aus einem deutschen Leben“ ansehen!

[Technik]
Es handelt sich bei dem Film um eine deutsche Produktion von 1977, und das merkt man eben auch ein wenig an der technischen Umsetzung des Films auf die DVD. Es handelt sich um einen 4:3-Vollbildtransfer (1.33:1), der dem Zuschauer die Geschichte vor die Augen führt. Das Bild findet nur bedingt Gefallen bei den verwöhnten Augen eines DVD-Fans. Durch das Alter und bestimmt auch durch das eingesetzte Film-Equipment bedingt, treten einige kleinere Verunreinigungen, leichte Nachzieheffekte und ein permanentes, leichtes Rauschmuster auf. Zudem wirken die Farben nicht sonderlich kräftig, auch die Schärfe lässt etwas zu wünschen übrig; unter letzterem leidet die Detailfülle im Bild.

Nebst dem nicht immer sehr natürlich wirkenden Bild – was aber frei von Kompressionsartefakten ist – gibt es deutschsprachigen Sound im monauralen Dolby-Ton. Der 1-Kanalton bietet nichts gerade erwähnenswertes für die Ohren. Da der Film sogar weitgehend von Hintergrundmusik befreit ist und es sonst praktisch nur auf die Dialoge ankommt, wird keine sonderlich große Darbietung geliefert. Einige Hintergrundgeräusche und die klare, deutsche Sprachausgabe sprechen für sich und müssen dem Betrachter ausreichen. Untertitel wurden nicht auf der DVD abgelegt.

[Fazit]
Arthaus bringt mit „Aus einem deutschen Leben“ einen sehr anspruchsvollen, interessanten Film wider dem Vergessen des deutschen Nationalsozialismus auf DVD heraus. Was die Disc nicht im Bereich der Technik an Punkten sammeln kann, macht sie durch ihr Drehbuch und die tollen schauspielerischen Leistungen des Inhalts wieder wett. Neben dem 139 minutenlangen Drama befinden sich noch folgende Bonusmaterialien auf der einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9): 5 Trailer weiterer Arthaus-DVD-Erscheinungen, der Trailer zum Film, der 18 minutenlange Kurzfilm „Vor dem Feind“ von Theodor Kotulla von 1968 und ausgiebige Texttafeln mit Hintergrundinfos zum Film und Kommentaren von Regisseur Kotulla über sein Werk. Der Film gibt Einblick in ein Leben und durch eine Figur in das dahinterstehende, „politische“ System, analytisch inszeniert. Die DVD kann seit dem 10. Oktober für rund 50,- DM erworben werden. Nicht nur etwas für Götz George-Fans!

Andre Schnack, 28.11.2000

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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