[Einleitung]
Sony Pictures Home Entertainment veröffentlicht auf einer Blu-ray Disc das Thriller-Duo „Capote“ und „Kaltblütig“ im High Definition-Format. Zwei Thriller mit einem identischen Hintergrund. Truman Capote war Autor des Romans, welcher bereits 1967 unter dem Titel „Kaltblütig“ (Originaltitel: In Cold Blood) verfilmt wurde. 2005, entstammend der Federn von Dan Futterman und Gerald Clarke, beschäftigte sich Regisseur Bennett Miller mit dem Thema und fertigte eine Art Thriller mit biografischen Zügen hinzu, was dann „Capote“ hieß und mit Rhilip Seymour Hoffman und Catherine Keener gut besetzt war. Beide Titel erhalten wir hier auf einer Blu-ray Disc geboten und und konnten uns ein genaueres Bild über das Thriller-Duo machen und berichten.
[Inhalt]
„Capote“: Im November 1959 fesselt der Mord an einer Kleinstadt-Familie in Kansas die Fantasie von Truman Capote (Philip Seymour Hoffman), den berühmten Autor von „Frühstück bei Tiffany“. Gemeinsam mit seiner Jugendfreundin Harper Lee (Catherine Keener), Autorin des kurz vor seiner Veröffentlichung stehenden Romans „Wer die Nachtigall stört“, macht sich Capote an die Recherchen vor Ort. Trotz seines großspurigen Auftretens gelingt es ihm, die Einwohner auf seine Seite zu ziehen. Während er eine gute Verbindung zu den Mördern aufbaut und das Datum ihrer Hinrichtung immer näher rückt, fordert die Arbeit an „Kaltblütig“ – dem Buch, das die Entwicklung der amerikanischen Literatur maßgeblich beeinflussen wird – einen hohen Preis von Capote und verändert ihn auf eine Weise, wie er es nie erwartet hätte.
„Kaltblütig“: Die berühmte Verfilmung des Bestsellers von Truman Capote rekonstruiert einen Mord, seine Motive und seine Folgen. Auf Ihrer Flucht durch Kansas ermorden zwei junge Zuchthäusler auf brutalste Weise eine Farmersfamilie. Spannend, realistisch und unter die Haut gehend – Ein Thriller-Klassiker!
(Quelle: Sony Pictures Home Entertainment)
[aartikel]B001SEJHBK:left[/aartikel][Kommentar]
Zu „Capote“ möchte ich den Auszug des Kommentars meines Reviews vom 25.04.2007 anführen:
Truman Capote ist mir – als nicht gerade belesener Mensch – ein Begriff, denn irgendwie scheint kein Weg an ihm vorbei zu führen, wenn es um amerikanische Literatur geht. Der US-amerikanische Autor schrieb ein Buch, einen Roman, welcher hierzulande unter dem Titel „Kaltblütig“ erschien, die Gemüter erregte, Diskussionen entfachte und die Denke eines gesamten Landes, den USA, zu verändern schien, wenn es um literarische Arbeiten ging. Inhalt von „Kaltblütig“ war keinesfalls erfreulicher Natur, sondern die traurigen Geschehnisse um einen kaltblütigen Mord um 1959 im US-Bundesstaat Kansas. Truman Capote wurde von diesen Taten inspiriert und schrieb einen seiner großen Erfolgsromane. Jener wurde bereits unter dem gleichnamigen Titel 1967 verfilmt, in der Originalsprache lautete der Titel „In Coold Blood“ – ein Review gibt es hier.
In „Capote“ geht es jedoch vielmehr um den Menschen Truman Capote, um sein Werk, sein Wesen, sein Sein und sein Schaffen auf dem Wege der Literaturkunst. Großartig und zweifelsfrei mit authentischer Wirkung gelang es den Filmemachern um Regisseur Bennett Miller einen stimmungsvollen und atmosphärischen Film zu fertigen. Allen voran müssen hier die wunderbaren schauspielerischen Leistungen eines Philip Seymour Hoffman genannt werden. Er leistet der Geschichte einen großartigen Dienst und fesselt die Aufmerksamkeit der Zuschauer durch seine plastische Bildpräsenz. Ebenfalls sehr gut sind Catherine Keener und – ebenfalls Oscar-Preisträger – Chris Cooper in ihren Rollen. Ein anspruchsvolles und bewegendes Drama, welches nicht übertreibt und dennoch gewichtig wirkt.
Dem ist wenig hinzuzufügen. Denn immer wieder können wir bezeugen, wie viel Energie die beiden Regisseure in ihre Arbeiten steckten. Die Ergebnisse sind insgesamt als gut bis sehr gut zu bewerten, wenngleich sie nicht gleichermaßen jedermanns Geschmack treffen werden. Dazu ist das Grundthema an sich, der kaltblütige Mord an der Farmersfamilie, die am Ende einfach nur Pech hatten und den Killern ein wenig zu sehr in den Weg kamen, zu depressiv und schwer. Ich bestätige beiden Titeln eine jeweils eigene Atmosphäre und negative Grundstimmung, das ist mit Sicherheit als stilistisches Mittel zum Zwecke hier zu betrachten. Und diese Rechnung geht auch auf, denn die darstellerischen Leistungen geben ebenfalls keinen Anlass zur Kritik. Wie schön, dass wir es in Form dieses DVD-Sets mit einer hochwertigen Kombination zweier Thriller zu tun bekommen.
[Technik]
Für beide Werke spricht eine klare optische Ausrichtung, die sich klar auf das Ziel fixiert, die Umgebungen Kansas‘ möglichst wir eine emotionslose, triste Einöde erscheinen zu lassen. Was den recht traurigen Anlass der Geschichte entsprechend positiv unterstützt. „Capote“ erstreckt sich ebenso wie „Kaltblütig“ im vollumfänglichen 1080p Verfahren im Format 2.35:1 auf dem Wiedergabegerät. Qualitativ erleben wir eine Technik, welche sehr praxistauglich die Ziele der Story unterstützt. Da muss man dann auch einmal darüber hinwegsehen, dass wir es mit fahlen, leblosen Farben ohne viel Kontrast zu tun bekommen. An der Kantenschärfe und dem Detailgrad kann man sich nicht negativ ausdrücken, ebenso wenig über eine mangelnde Sauberkeit. Die Kompression ist unauffällig und es gibt keinerlei nennenswerte Verunreinigungen.
Wofür die Technik nichts kann, vorbehalten sollte es keinem bleiben, ist die Stimme der Figur Truman Capote’s in der deutschen Synchronfassung. Das ist wohl bewusst geschehen, gefiel mir jedoch nicht sonderlich gut. Für den weiteren Ton kann ich festhalten, dass es eine hohe Qualität gibt, die sich von der klaren Aussteuerung über die verschiedenen Kanäle bis zur sauberen Sprachausgabe aus dem Center-Speaker erstreckt. Beim eingesetzten Format handelt es sich um Dolby True HD 5.1-Sound in wahlweise deutscher oder englischer Sprache. Untertitel gibt es in den vorgenannten Sprachen und zusätzlich in Türkisch. Bei „Kaltblütig“ hingegen stößt noch Italienisch in Ton und Untertitel hinzu. Dieser ältere Titel hinterlässt einen sehr viel frontlastigeren Eindruck.
[Fazit]
Sony Pictures Home Entertainment liefert uns mit diesem zwei Blu-ray Discs umfassenden Set einen klaren thematischen Schwerpunkt auf Truman Capote. Zum einen eine Verfilmung seines Romans über einen kaltblütigen Mord, und zum anderen mit „Capote“ als Biografie über die Person Truman Capotes in der Zeit des besagten Mordes in Kansas, USA. „Capote“ läuft 114 Minuten, „Kaltblütig“ satte 134 Minuten. Letztgenannter Titel bietet keinerlei Sonderausstattungen, es ist lediglich zu erwähnen, dass es hierbei um einen Schwarz-Weiß-Film handelt. Die typengleiche, einseitige und zweischichtige BD 50 von „Capote“ hingegen offeriert dem Betrachter folgendes:
– Audiokommentar Philip Seymour Hoffman & Regisseur Bennett Miller
– Audiokommentar Regisseur Bennett Miller & Kameramann Adam Kimmel
– Filmdokumentationen: „Erhörte Gebete“
– Making of
– BD-Live
Neben den ohnehin bereits zwei Filmen mit kumuliert rund 248 Minuten Laufzeit gesellen sich durch die aufgeführten Extras erneut viel Zeit unter zusätzlichen Kommentaren. Die beiden Audiokommentare sind gelungen, geben viel Preis und unterhalten zudem ausreichend. Das Making Of geht ebenfalls in Ordnung, zusätzlich sind ein paar BD-Live Funktionen mit an Bord. Wer also zwei Spitzen-Filme ab einer Altersstufe von 16 Jahren sehen möchte, der ist hier genau richtig. Die Werke gefallen gut und sind seit dem 26. März für rund 26,- Euro zu haben. Kritiker sagen über „Capote“: „ein Film, den man gesehen haben muss.“ – ich schließe mich an.
Andre Schnack, 19.05.2009
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