[Einleitung]
polyband veröffentlicht hierzulande die Dokumentationssendung „Versunkene Metropolen – Auf den Spuren der größten Städte des Altertums“ in drei Teilen. Die Sendungen beschäftigen sich mit dem, was wir heutzutage als Metropolen bezeichnen, allerdings von Kulturen und Völkern, denen es nicht vergönnt war ihre Leistungen weiter fortzusetzen. Auf einer Disc im ansehnlich gestalteten Pappschuber befinden sich alle drei Episoden, welche wir uns genauer anschauen konnten, um uns ein Urteil über die Qualität des Inhalts, der technischen Umsetzung und der Ausstattung im Allgemeinen bilden zu können.
[Inhalt]
Viele Städte des Altertums sind bis heute tief vergraben – ungesehen und unentdeckt – direkt unter unseren Füssen. Wie sahen diese Städte wirklich aus, wer lebte dort und warum verschwanden sie? Versunkene Metropolen folgt mit detektivischer Genauigkeit den archäologischen und historischen Spuren, um die größten Städte des Altertums ans Licht zu bringen. Mit der bewährten Mischung aus nachgespielten Dramaszenen, modernster CGI-Technik und wissenschaftlich fundierten Forschungsergebnissen, werden die versunkenen Wunder wiederaufgebaut, restauriert und zu Leben erweckt. So erleben die Metropolen des Altertums ihre glanzvolle Auferstehung. 3 versunkene Metropolen, 3 Forscher die sich auf ihre Spuren begeben, 3 packende Teile einer faszinierenden BBC-Dokumentation:
Operation Piramesse – Ramses verschollene Megacity
Brennpunkt Hattusa – Machtzentrale der Hethiter
Tatort Tucumé – Pyramidenstadt in Peru
(Quelle: polyband)
[aartikel]B0018EL4S4:right[/aartikel][Kommentar]
Wenn man eine der drei Sendungen gesehen hat, dann sind einem Aufbau und Ablauf der weiteren Folgen bekannt. Sie ähneln sich untereinander, beschäftigen sich jedoch stets mit grundsätzlich zeitlich sowie von der Herkunft und Geografie unterschiedlichen Völkern, bzw. Einwohnern und Erschaffern. Und all jene Architekten vergangener Kulturen haben eines gemeinsam: sie sind untergegangen, aus verschiedenen Gründen nicht mehr im heutigen Weltbild erhalten. Durch die Sendungen tun erstaunliche wissenschaftlich herbeigeführte Erkenntnisse auf. Heute gibt es bei Hattusa nur noch steinige Überbleibsel der Fundamente einer vermeintliche großen Stadt erhalten, die Grundrisse ehemaliger Bauten sind bis heute – seit den ersten Besiedelungsspuren 6 Jahrtausende v. Chr. – erhalten.
Nicht weniger interessant sind die weiteren zwei enthaltenen Sendungen. Gestützt wird die überwiegende Darstellung aller drei aus aktuellen Bildern und einem referierenden Sprecher von tollen computergenerierten Bildern. So erwecken die Macher die versunkenen Städte und Anlagen zum Leben und zeigen, was für zig tausend Jahren bereits an Architektur und Kultur sowie Wirtschaft bestand. „Versunkene Metropolen“ konzentriert sich dabei auf einen weitgehend wissenschaftlichen Blick, spendet hier und dort eine Hypothese und begeistert durch die mediengerechte Aufmachung. Inhaltlich kann jeder mit einem durchschnittlichen Allgemeinwissen noch ordentlich etwas dazu lernen. Das gefällt.
[Technik]
„Versunkene Metropolen“ besticht durch einen anamorph codierten 16:9-Transfer. Die anatolischen Weiten und die Vielzahl der weiteren Blickfänge erstrahlen im Ratio 1.78:1 auf dem Wiedergabegerät und gefallen von Beginn an. Wir sahen das Bild auf einem Denon DVD-Player und einem Blu-ray Player, der Playstation 3. Das hochgerechnete Bild wirkt sehr plastisch und kontrastreich, trotz zahlreicher heller Bildelemente neigt der Transfer nicht zum Überstrahlen. Für eine Dokumentation ist das Bild ordentlich auf Zack, was die technische Leistung auch gut abzubilden versteht. Ein ausreichender Detailgrad kann zwar geboten werden, er leidet jedoch immer dann, wenn es sehr dunkel wird. Kompressionsartefakte fielen uns nicht ins Auge, Rauschen tritt ebenfalls praktisch gar nicht auf.
Tontechnisch können wir uns nicht beschweren, wenngleich wir es ausschließlich mit einem recht einfachen Dolby Digital 2.0-Sound zu tun bekommen. Wir erhalten deutsche Sprachausgabe transportiert, nur die interviewten Wissenschaftlicher sind im Untergrund der Lokalisierung zur Steigerung der Atmosphäre noch zu hören. Das Konstrukt überzeugt durch klare Verständlichkeit, seltene und doch qualitativ brauchbare Hintergrundgeräusche und eine gelungene musikalische Beimengung. Natürlich kann es der Dolby Digital 2.0 nicht mit Kinofilmen aufnehmen, den Anforderungen einer Dokumentationssendung hingegen werden die tonalen Leistungen gerecht.
[Fazit]
polyband veröffentlicht mit „Versunkene Metropolen“ eine gelungene Zusammenstellung auf drei Episoden, welche sich inhaltlich jeweils über 45 Minuten erstrecken. Alle drei Sendungen wurden unseren Erwartungen an den Inhalt gerecht und gefallen durch ihren Wissensanteil und die unterhaltsame Aufbereitung. Die 135 Minuten Laufzeit befinden sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und sind als Info-Programm ausgewiesen. „Versunkene Metropolen“ verfügt über ein spartanisches Menü, ohne großes Drumherum bietet selbiges die Wahl zwischen den Episoden an, weitere Funktionalitäten bleiben aus. Die Disc im DigiPak erschien am 26. September zu einem Preis von rund 15,- Euro, was uns sehr fair erscheint.
Andre Schnack, 08.10.2008
Film/Inhalt |
:
|
||
Bild |
:
|
||
Ton |
:
|
||
Extras/Ausstattung |
:
|
||
Preis-Leistung |
:
|