Sin City

Action/Crime/Drama/Thriller

Action/Crime/Drama/Thriller

[Einleitung]
Robert Rodriguez steht für Film, für Genre-Kino und ambitionierte und mit eigenem Charme ausgestattete Werke wie „El Mariachi“, „Bad Boys Never Die“, „Irgendwann in Mexico“ oder auch „Sin City“. Die Gemeinsamkeiten dieser Filme beschränken sich nicht nur auf den Regisseur, vor allem auch auf den Stil der Umsetzung. In „Sin City“ oder auch „Frank Miller’s Sin City“ übernimmt ein ganzes Staraufgebot die Schauspielkunst. Mit dabei sind Jessica Alba, Devon Aoki, Powers Boothe, Benicio Del Toro, Michael Clarke Duncan, Rutger Hauer, Michael Madsen, Frank Miller, Brittany Murphy, Clive Owen, Mickey Rourke, Nick Stahl, Elijah Wood und Bruce Willis. Wow. Diese Mixtur kann vieles versprechen und nichts bedeuten. Deshalb schauten wir uns die sündige Stadt genauer an und berichten über die Buena Vista Home Entertainment DVD-Erscheinung.

[Inhalt]
Willkommen in Sin City! Diese Stadt begrüßt die Harten, die Korrupten, die mit den gebrochenen Herzen. Einer von ihnen ist Marv (Mickey Rourke), ein riesiger Schlägertyp, der für eine einzige Nacht das Glück in den Armen einer Frau findet. Am Morgen liegt sie ermordet neben ihm und Marv sinnt auf Rache – um jeden Preis. Dwights (Clive Owen) Problem ist Jackie Boy (Benicio Del Toro), der psychopathische Ex-Lover seiner Geliebten, den er aufhalten muss. Für John Hartigan (Bruce Willis) bleibt nur noch eine Stunde, bis der letzte aufrichtige Cop von Sin City seine Marke abgibt. Doch davor gilt es noch, ein kleines Mädchen aus den Fängen eines Perversen zu retten und ihm die Waffen abzunehmen – alle Waffen.
(Quelle: Buena Vista Home Entertainment)

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Welch ein Werk! Dachte ich in den ersten Momenten und entschied mich dann, die erste Reaktion, den ersten abschließenden Eindruck genauer zu überdenken. Denn die innovativen Züge des Films nehmen starke Einflüsse auf die ersten Eindrücke und könnten über Schwächen hinwegsehen lassen. Keine Frage, „Sin City“ ist ein gewalttätiger Film, eine brutale Geschichte über korrupte, grobe und hinterhältige Charaktere, die einer dunklen und von Schatten geprägten Welt ihr zumeist trauriges Dasein fristen. Harte Burschen beschützen leicht bekleidete, sexy Mädels? Ja, auch, aber letztgenannte sind alles andere als ungefährlich und spielen in der Welt der knallharten Männer eine wichtige Rolle. Immer wieder kehren nahezu besinnliche Momente im Verlauf von „Sin City“ ein. Immer wieder trügt der Schein und die Situationen eskalieren zumeist, irgendwer stirbt auf eine irgendwie unschöne Art – und dann geht’s weiter.

„Sin City“ beschreitet diesen eingeschlagenen Weg, weicht nicht von der Action und beunruhigender Ruhe ab und erzeugt eine wirkungsvolle und dichte Stimmung. Die Inszenierung besticht durcheine sehr eigenwillige Umsetzung, nicht nur durch die nahezu fehlende Farbgebung, sondern auch durch den Einsatz oft spärlicher oder gut ausstaffierter Sets und coolen Kostümen. Das gesamte Ergebnis geht in einer dunklen Atmosphäre auf. In den zahlreichen düsteren Aufnahmen fühlte ich mich stellenweise sehr stark an das PC-Computer Game „Max Payne“ erinnert. Doch „Sin City“ verfolgt in Form zeitversetzter Kapitel gleich drei Story-Fäden. Drei Comics soll der erste Film abhandeln. Kultregisseur Robert Rodriguez gelang etwas Kunstvolles. Zusammen mit Frank Miller, seines Zeichens Schöpfer des Sin City-Comics, und Filmemacher Quentin Tarantino gelang ein exotisches, reichhaltiges und actiongeladenes Feuerwerk an Film, welches Kultstatus erlangen wird.

Exzellente Technik

Exzellente Technik

[Technik]
Es gibt so manches, dass eigenwillig ist an „Sin City“. So auch die Inszenierung in den düstersten Schattenspielen eines kontrastreichen Schwarz-Weiß-Transfers. Je nach Situation, je nach Stimmung werde Farbelemente eingespielt, die durch ihre monochrome Umgebung bedingt einen starken Kontrast aufweisen und so zu echten Eye-Catchern werden. Aus viel mehr besteht der anamorphe 1.85:1-Transfer praktisch auch nicht, immer wieder tritt der wahnsinnige und doch nicht übetrieben wirkende Kontrast in den Vordergrund. Hochwertig abgedreht entsteht durch das Schattenspiel und die seltenen Farbeinsätze eine sehr starke Wirkung, die den Fernseher oder die Leinwand zu zerschneiden droht. Immer wieder entschwinden Details in dunklen Flächen. Oder sollte man eher sagen, dass – gewollt – der Schatten oftmals Bilddetails verschlingt? Vieles am 16:9-Bild von „Sin City“ kann positiv wirken, so auch die Schärfe und die erreichte Plastizität, welche auch bei rasanten Kameraschwenks nicht schwindet. Artefakte oder andere Störungen treten nicht auf den Plan.

Auch tontechnisch muss sich die Stadt der Sünder in keiner Weise vor anderen aktuellen Werken verstecken, ganz im Gegenteil, denn dieser Film hat nahezu das Zeug tonale Maßstäbe zu definieren. Es geht dabei nicht primär um die Bereitstellung von Direktional-Effekten oder einer besonderen Mannigfaltigkeit von Surround-Einlangen, sondern vielmehr um das exzellente Gemisch, aus dem dieser Dolby Digital 5.1-Transfer besteht. Wahlweise lauschen wir in deutscher, englischer, französischer oder spanischer Sprache. Immer wieder besticht das akustische Gewand durch seine ruhigen Momente, in denen lediglich der klare Dialog zelebriert wird. Dann folgen brachiale Action-Sequenzen, in denen weder mit Bass, noch mit Einlagen auf den Surround-Lautsprechern geizen und so eine lebhafte, dynamische Räumlichkeit erzeugen. In insgesamt 6 Sprachen können Untertitel eingeblendet werden.

[Fazit]
Ich habe mich sehr über diesen Film gefreut. Es gibt Szenen innerhalb der 119 Minuten Laufzeit, die mit Sicherheit unter „Geschmackssache“ fallen, doch den Spaß an der Sache nicht rauben und die Stimmung der Comic-Vorlage „Sin City“ von Frank Miller mehr als nur gerecht werden. Einfangen, oder gar zum Leben erwecken – das ist ein erklärtes und letztlich erreichtes Ziel des ohne Jugendfreigabe ausgestatteten Films. Es handelt sich um ein sehr erwachsenes und reifes Werk zugleich, inhaltlich nicht immer massentauglich und vom Stil und der an den Tag gelegten Handwerkskunst ein Unikat. Abgelegt auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) entfaltet sich der Titel dieser Verkaufs-Version in guter bis sehr guter Qualität.

Ein „Making Of“ und „Blicke hinter die Kulissen mit Cast und Crew“ runden das Angebot ab, verdeutlichen gleichzeitig auch, dass es mit Sicherheit noch besser ausgestattete Fassungen geben wird – man darf gespannt sein. Der Verkaufsstart von „Sin City“ liegt mit dem 15. Dezember 2005 in jüngster Vergangenheit. Fans der Kult-Regisseure Robert Rodriguez, Quentin Tarantino sowie Comic-Liebhaber und Genre-Cineasten dürften kaum Zweifel daran haben, dass eine DVD-Version von „Sin City“ mindestens im heimischen Regal zu finden sein muss. Da bleibt nur dem Kinostart von „Sin City 2″ in 2006 entgegen zu fiebern und bis dahin diese DVD immer wieder abzuspielen! Buena Vista liefert mit der Disc eine technisch hochwertige Erscheinung ab. Empfehlenswert!

Andre Schnack, 02.01.2006

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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