[Einleitung]
Sony Pictures Home Entertainment veröffentlicht „Schräger als Fiktion“ (Originaltitel: Stranger than Fiction) von Regisseur Marc Forster von 2006. In den Hauptrollen sind Will Ferrell, Maggie Gyllenhaal, Dustin Hoffman, Queen Latifah und Emma Thompson zu sehen. Die Story entstand nach einem Drehbuch von Zach Helm und beschäftigt sich mit einem Angestellten der Steuerbehörde, welcher sich plötzlich als Hauptfigur in einem tragischen Roman wiederfindet. Was Harold daraus macht, erzählt der Film mit dem Titel, der schon für unzählige Filme Titel war. Wir konnten uns die DVD des US-amerikanischen Titels genauer ansehen und berichten aus erster Hand.
[Inhalt]
Schriftstellerin Karen Eiffel (Emma Thompson) ringt mit sich, wie sie ihren letzten und möglicherweise besten Roman abschließen soll – sie muss sich nur noch ausdenken, wie sie ihre Hauptperson, Harold Crick, am besten umbringen kann, dann wäre ihr Buch fertig. Sie hat jedoch keine Ahnung, dass Harold Crick (Will Ferrell) in der wahren Welt auf unerklärliche Weise tatsächlich am Leben und sich plötzlich ihrer Worte bewusst ist, die nur er hören kann! Fiktion und Realität prallen aufeinander, als der zunehmend bestürzte Harold begreift, was Karen mit ihm vor hat und sich mit Händen und Füßen dagegen zu wehren beginnt. Denn er muss dringend einen Weg finden, wie er das Ende ihres Romans (und sein eigenes) abwenden kann…
(Quelle: Sony Pictures Home Entertainment)
[aartikel]B000QEIPRU:right[/aartikel][Kommentar]
Es sind nicht nur einige absolut fabelhafte Momente, die den Film „Schräger als Fiktion“ auszeichnen. Wie zum Beispiel die Schreckenssekunde, in der Harold zuhört, wie sich die Stimme der Sprecherin über den baldigen Tod Harolds auslässt. Oder die Momente, in denen er sich bewusst seiner Rolle wird, als er Strichliste für „Comedy“ und „Tragedy“ führt. Tragisch und gleichzeitig unheimlich komisch und unterhaltsam witzig auf einem gehobenen Niveau als Comedys à la „Nachts im Museum“. Es sind gleich verschiedene und zahlreiche Facetten des Films, die den Zuschauer jeweils für sich und in einem harmonischen Gesamtbild faszinieren. Die ausgeklügelt intelligent gesponnene Geschichte wurde schlau aufgebaut und läuft zudem ausreichend spannend ab.
Großartig sind die unterschiedlichen und sehr eigensinnigen Figuren, welche alleine schon Bände sprechen könnten. Allen voran der sich langsam ändernde Harold, dann die schöne und einfühlsame Ana, welche sich langsam Harold nähert. Und dann ist da noch die leicht exzentrische und stets im Sinne der Literaturkunst handelnde Autorin Karen Eiffel und der Kaffee-Junkie Professor Jules Hilbert. Alle wichtigen Rollen wurden von sehr guten Darstellern besetzt. Will Ferrell beweist Talent für eine wenig komische und eher tragische Rolle, war er bisher ja eher in der leichten und weniger beseelten Unterhaltung zuhause. Dustin Hoffman, wie immer routiniert und nicht minder authentisch und Emma Thompson portraitieren ihre Figuren einfach wunderbar.
Der Film und seine Story strotzen nur so vor Bildern, Metaphern und tieferen Ausdrucksformen, die allesamt eines gemeinsam haben: sie zeigen das Leben so wie es ist. Und sie wirken zu keinem Zeitpunkt aufdringlich, verwirrend oder überladen. Von „alles hat zwei Seiten“-Weißheiten bis hin zu ein paar sehr einfachen Wortwitzen und situationsbedingten, leichten Szenen mit viel Humor ist hier praktisch alles vertreten. So durchwandert der Zuschauer mehrere Zustände des Films und seiner Reise durch die Genres. Was ziemlich gut gelang. Die Romanze ist wunderbar ehrlich und frisch, die Suche nach der Schriftstellerin gestaltet sich spannend und beim „wie“ der Umsetzung kam der Humor auf keinen Fall zu kurz.
[Technik]
„Schräger als Fiktion“ mag inhaltlich nicht die einfachste Kost sein. Nicht des Tiefgangs, sondern der Mixtur wegen. Der anamorphe Breitbild-Transfer im Format 1.85:1 hingegen lässt praktisch keine zweite Meinung zu. Er weist sich gemäß dem Inhalt als abwechslungsreich und durchaus robust und einfach aus. So kommen meist klare Farben gut zur Geltung, was auf den gelungenen Kontrast und die gute Farbsättigung zurückzuführen ist. Dabei ist es irrelevant, ob wir es mit Innen- oder Außenaufnahmen zu tun haben. Auch stören sich die wenigen rascheren Kameraschnitte und Bewegungen nicht an der gebotenen Qualität. Es entsteht ein plastisches und durchaus detailreiches Geschehen, welches zu keinem Zeitpunkt spürbar unter der Kompression leidet.
HD-DVD, Blu-ray oder normale DVD Video Discs haben vor dem Hintergrund der weniger auf Akustik ausgelegten Filme allesamt eines gemeinsam: sie unterscheiden sich nur gering untereinander. In der Theorie mag das nun falsch klingen, in der Praxis ist dies wahrscheinlich jedoch genau das Urteil der Majorität der Konsumenten. „Schräger als Fiktion“ kommt mittels Dolby Digital 5.1-Soundtracks in den Sprachfassungen Deutsch und Englisch daher. Neben den ausdrucksstarken Dialogen kommen vor allem die musikalischen Seiten des Titels zum Zuge. Einige Umgebungsgeräusche haben ebenfalls Mitwirkungspflichten und ergeben im Gesamtkomplex ein harmonisches Klangbild. Untertitel gibt es in einer Handvoll Sprachfassungen optional hinzuschalten.
[Fazit]
Der Regisseur von „Monster’s Ball“ – einem von mir sehr geschätztem Titel – schuf einen wahrlich tollen Titel mit seinem „Schräger als Fiktion“. Auf der Laufzeit von rund 108 Minuten schafft es der Film auf verschiedenen Ebenen mit dem Betrachter zu kommunizieren, sogar neben dem Drama etwas Romanze aufzubauen und den „Mainstream“-Filmfan mit einem Kompromiss-Ende zu halten. All das befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) neben den zahlreichen Extras, die das Set positiv abrunden:
* Audiokommentar Regisseur & Besetzung
* Audiokommentar Filmemacher
* Dokumentation: Die Schauspieler
* Dokumentation: Das Team
* Dokumentation: Die Story
* Dokumentation: Harolds Zahlenwelt – Grafische Gestaltung
* Dokumentation: Hinter den Kulissen
* Entfallene & verlängerte Szenen
Alles an Bonusmaterialien wahrt eine gute Form, eine adäquate Technik und einen meist unterhaltsamen Inhalt. So sollte es sein, hierfür Dank an Sony Pictures. „Schräger als Fiktion“ macht es dem Käufer recht einfach, denn die Technik stimmt, die Ausstattung ebenso. Zum Inhalt des ab 6 Jahren freigegebenen Films sollte unter oben abgefasster Kommentar konsultiert werden, denn uns ist dieser eine Empfehlung wert. Erscheinungstermin ist war der 10. Juli. Wer gute Filme mag, der sollte hier genauer hinsehen.
Andre Schnack, 01.08.2007
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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