[Einleitung]
BMG Video präsentiert uns das Western-Kriegs-Drama „Ride With The Devil – Die Teufelsreiter“ von Regisseur Ang Lee von 1999. Vor dem Hitfilm „Tiger & Dragon“ von 2000 und nach dem Erfolg von „Sinn und Sinnlichkeit“ erschien dieser nicht nur schön fotografierte, sondern auch mit einer in den Bann ziehenden Story ausgestattete Film über einen dunklen Bereich der amerikanischen Geschichte. In den Hauptrollen sind hier unter anderen Skeet Ulrich, Tobey Maguire, Jeffrey Wright und die bildschöne Jewel Kilcher zu sehen. Wir konnten den Film genauer in Betrachtung ziehen und berichten ungeschönt über die inhaltlichen Leistungen in die technischen Aspekte.
[Inhalt]
1862, Missouri zur Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges. Die Freunde Jack Bull Chiles (Skeet Ulrich) und Jake Roedel (Tobey Maguire) haben nichts mit den Kriegswirren zu tun, bis eines nachts Jacks Vater von Guerilla-Kämpfern ermordet wird. Nach Rache dürstend schließen sich die Freunde einer Gruppe Bushhawkers an, die auf Seiten der Südstaatler kämpfen. Unter Leitung des charismatischen Black John (James Caviezel) reiten und töten sie von nun an Seite an Seite mit den unterschiedlichsten Männern wie dem sadistischen Pitt Mackeson (Jonathan Rhys-Meyers), dem aristokratischen Schöngeist George Clyde (Simon Baker) und dem von Clyde befreiten Sklaven Daniel Holt (Jeffrey Wright). Bei Wintereinbruch suchen Jack, Jake, George und Holt Unterschlupf in einem Bretterverschlag im Wald, wo sie von den Bewohnern einer nahe gelegenen Farm versorgt werden. Besonders die schöne junge Witwe Sue Lee (Jewel Kilcher) hat es den Männern dabei angetan. Zwischen ihr und Jack Bull entwickelt sich eine leidenschaftliche Liebesbeziehung. Doch schon bald kommt der Krieg auch in diese Idylle und die Männer müssen zurück in die Schlacht. Nur zwei von ihnen werden zurückkehren…
[aartikel]B00005T62F:right[/aartikel][Kommentar]
Ang Lee schuf bisher Filme, die durch ihre dichte und sehr eigene Stimmung und die darstellerischen Leistungen der Besetzung gefielen und beeindruckten zugleich. So auch hier. Sehr genau wurden die Figuren plastisch auf die Leinwand transferiert, dabei mit der notwendigen Diskretion und Unabhängigkeit beobachtet. Die darstellerischen Leistungen gehen dabei mehr als nur in Ordnung und gefallen die Bank durchweg. Aus diesem Gemischt wurde eine Geschichte geformt, die den Versuch der Abbildung ohne Wertung erfolgreich durchführt und widerspiegelt, in welch einer traurigen und teils grausamen Welt die Menschen damals lebten. Es geht in „Ride With The Devil“ primär um Freundschaft, Entbehrungen und die Liebe, aber auch um das Leben und wie es sich auch in schwierigen Zeiten einen Weg bahnt. Ang Lee setzte das Drehbuch von James Schamus, der die Gegebenheiten auf Basis des Romans von Daniel Woodrell erfolgreich adaptierte, erfolgreich, glaubwürdig und spannend um, ohne dabei eine Wertung zu vollziehen. Es ging ihm um die Menschen, deren Gefühle und Handlungen in einer Zeit, in der sich Krieg über das Land breit machte und man selbst seinen eigenen Nachbarn plötzlich spinnefeind war. Gut und schlecht gab es bezüglich der Ansichten gegenüber der Sklaverei auch, doch geht es hier nur am Rande darum.
[Technik]
Technisch betrachtet wirkt das Ergebnis der Leistung der DVD etwas ernüchternd. Und dies liegt größtenteils am visuellen Geschehen. Die DVD erscheint mit einem anamorph aufgenommenen Transfer im Originalformat 2.21:1 und wurde scheinbar nicht vom saubersten Master abgetastet. Das sieht man sofort an den zahlreichen kleineren Verunreinigungen und dem wirklich nicht sonderlich überzeugenden Schärfegrad. Teilweise fallen leichte Doppelkonturen ins Auge und der Kontrast wirkt stellenweise überzogen bzw. leicht übersteuert. Davon ab gibt es ausreichend natürliche Farben, aus denen ein plastisches Geschehen resultiert.
Ton gibt es ebenfalls, und zwar im Mehrkanaltonformat Dolby Digital 5.1 in den Sprachen Englisch und Deutsch. Dieser wartet mit einer hohen Vielzahl am Direktionaleffekten und einer sehr klaren und ab und an etwas zu hohen Wiedergabe der Soundeffekte auf; der Bass fällt dementsprechend etwas zu mager aus. Insgesamt tontechnisch jedoch guter Durchschnitt, auch aufgrund der sauberen Sprachausgabe und der vielseitigen und dynamischen Anspielung der getrennten Kanäle. Untertitel gibt es ebenfalls in den beiden Sprachen.
[Fazit]
„Ride With The Devil“ von Ang Lee in dieser DVD-Fassung von BMG Video kann vom Inhalt her nur empfohlen werden. Die technische Empfehlung hingegen gibt es nur eingeschränkt ausgesprochen, wenn diese insgesamt aber doch über dem Durchschnitt liegt. Rund 132 Minuten flimmert der unterhaltsame und auch berührende Streifen über die Leinwand oder den Fernseher, 132 rasch verrinnende Minuten guter Unterhaltung. Ab einem Alter von 12 Jahren wurde die einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) freigegeben, der Inhalt ziel allerdings auf einer ältere Gruppe. Als Extras gibt es Star-Infos, kurze Interviews, ein B-Roll, eine Featurette und den deutschen Trailer zum Film. Wer Ang Lees Werke mag oder Fan der Darsteller ist, der sollte sich auch diese DVD zulegen. Ein – meiner Meinung nach – oftmals unterschätzter Film.
Andre Schnack, 05.02.2002
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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