Momo

Family/Comedy/Mystery

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[Einleitung]
Johannes Schaaf drehte nach Michael Endes gleichnamigen Bestseller 1987 den Film „Momo“. Das Märchen für die ganze Familie begeistert mit einer tollen Geschichte und einem sehr originellem Look. Nun erscheint der Klassiker als DVD-Version aus dem Hause Kinowelt. Wir nahmen diese Code2-DVD einmal genauer unter die Lupe und berichten über Pro und Contra.

[Inhalt]
Momo (Radost Bokel) ist ein junges Mädchen, das alleine im verfallenen Amphitheater einer Stadt wohnt. Sie hat keine Eltern, dafür aber gute Freunde: den großen Nicola (Mario Adorf) und viele Kinder. Alle führen ein idyllisches Leben, bis sich die Kinder eines Tages verändern – sehr zu ihrem Nachteil! Sie beginnen sich zu streiten, haben keine Zeit mehr zum Spielen – ja sie können gar nicht mehr spielen! Die Bedrohung kommt von den Grauen Männern und ihrem Chef (Armin Mueller-Stahl). Sie stehlen den Menschen die Zeit und machen dadurch die Welt kalt und lieblos. Momo scheint die Einzige, die es mit den Grauen Männern aufnehmen kann, weil sie mutig ist und nicht von Erwachsenen bewacht wird. Mit der Hilfe der weisen Schildkröte Kassiopeia begibt sich Momo auf eine abenteuerliche Reise zu Herrn Hora (John Huston) und den Stundenblumen. Wird es Momo und Herrn Hora, dem Hüter der Zeit, gelingen die Zeitdiebe aufzuhalten?

[aartikel]B00004S19D:right[/aartikel][Kommentar]
Der Film „Momo“ macht Lust auf mehr, und die Leute, die das Buch von Michael Ende, welches 1973 erschien, noch nicht kennen, werden es nach dem Sehen des Films mit Sicherheit unter wachsender Begeisterung verschlingen. Aber auch belesene Kenner werden den Film mögen. Letztlich wird das daran liegen, das der Autor der Romanvorlage auch am Drehbuch aktiv mitwirkte und den Film ausdrücklich gutheißt. Es ist tatsächlich eine sehr liebevolle Verfilmung des Geschichte, die der Regisseur Johannes Schaaf mit seiner „Momo“ schuf. Teils zum Lachen, teils zum Nachdenken anregend und stets unterhaltsam. Die schauspielerischen Darbietungen stimmen, ebenso die teils merkwürdig anmutenden Sets und die schöne Filmmusik. Der Zeit und dem Budget entsprechend gibt es keinerlei große Special-Effects, mit den hier gebotenen wird aber schon genügend Atmosphäre und Stimmung aufgebaut und der ganze Look des Werk geht nahtlos in alle Bereiche über. Es gibt wenige dieser Filme, die mit einer so sehr besonderen Stimmung aufwarten können; unter anderen zählen Werke wie „Stadt der Kinder“ oder „Dark City“ dazu.

[Technik]
Die technischen Ergebnisse, die diese Kinowelt-DVD erzielt, können sich durchweg sehen und hören lassen. „Momo“ wird durch einen anamorphen Breitbild-Transfer im Ratio von 1.66:1 auf den heimischen Fernseher gebracht. Der Kontrast, die Farbsättigung, die natürliche Wirkung des Bildes und der Detailreichtum überzeugen weitgehend. Nur leider ist dem Transfer eine unzureichende Schärfe anzukreiden, sehr oft wirkt das Geschehen arg soft und zu weich. Fehler wie Kompressionsartefakte, Drop-Outs oder sonstige Störungen treten zum Glück und Gefallen des Betrachters nicht auf.

Die Akustik des Films spielt sich im Dolby Surround-Format ab. Der Schwerpunkt liegt hierbei klar auf den vorderen Stereo-Lautsprechern, der hintere, monaurale Kanal liefert Hintergrundgeräusche und schreibt dem Klangbild so etwas mehr Weite und Tiefe zu. Selbstverständlich wird kein grandioses Effektfeuerwerk geboten, der Thematik entsprechend gibt es aber insgesamt einen rundum guten Ton. Die gelungene Filmmusik dringt aus allen Boxen, die zahlreichen Dialoge ertönen hingegen sauber und stets verständlich auf dem Center-Speaker. Untertitel sind nicht vorhanden.

[Fazit]
Kinowelt bringt mit der DVD „Momo“ einen weiteren Klassiker deutscher Filmgeschichte auf den hungrigen DVD-Markt. Neben dem technisch erfolgreich umgesetzten Film auf DVD, befinden sich auch noch einige Extras auf der einseitigen Dual-Layer-Disc. Besonders erwähnenswert ist die 42 minutenlange Dokumentation „Zu Besuch bei Michael Ende. Diese gibt viel Auskunft über den Autor selbst und auch über sein Buch „Momo“, ferner teil er seine Gedanken über die Verfilmung mit. Des weiteren wurden auf der DVD noch 6 Trailer weiterer Kinowelt-DVD Erscheinungen und ein Trailer zu „Momo“ abgelegt. Der etwas surreale Film in der Traumlandschaft Herrn Endes läuft rund 100 Minuten und ist Unterhaltung für die ganze Familie, ein modernes Märchen, welches viel Gefallen bei den unterschiedlichsten Altersgruppen findet (FSK 6 Jahre). Übringens ist Michael Ende im Prolog des Films im Zug als Passagier zu sehen. Die Disc wird für rund 40,- DM gehandelt und der Film wird dank seiner guten Umsetzung auf das Medium DVD für viel Spaß sorgen.

Andre Schnack, 16.05.2000

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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