The Missing

Drama/Western/Action/Thriller

Drama/Western/Action/Thriller

[Einleitung]
Ron Howard machte sich mit Titeln wie „Kopfgeld“, „Apollo 13″ oder auch „A Beautiful Mind“ einen guten Namen. Der jüngste, abgeschlossene Film vom Regisseur nennt sich „The Missing“ von 2003. Dieser Titel entstand nach einem Drehbuch von Ken Kaufman, der sein Skript nach dem Roman von Thomas Eidson fertigte. Für die Hauptrollen konnten Tommy Lee Jones, Cate Blanchett, Evan Rachel Wood, Jenna Boyd, Aaron Eckhart und Val Kilmer verpflichtet werden. Wir konnten den Titel aus dem Programm der Columbia TriStar Home Entertainment genauer unter die Lupe nehmen und berichten.

[Inhalt]
New Mexico, 1886: Samuel Jones (Tommy Lee Jones) hat seine Familie vor Jahren im Stich gelassen, um mit den Apachen zu leben. Nun kehrt er nach Hause zurück, mit der Hoffnung, seiner Frau und seiner Tochter wieder etwas näher zu kommen. Doch wie sich herausstellt, ist seine Frau schon lange tot und seine inzwischen erwachsene Tochter Maggie (Cate Blanchett) hat weder Vergebung noch Zuneigung für ihn übrig. Als Maggies Tochter Lilly (Evan Rachel Wood) von einer brutalen Bande verschleppt wird, ist sie auf die Hilfe ihres entfremdeten Vaters angewiesen. In einem Wettlauf gegen die Zeit verfolgen sie gemeinsam die Spur der Entführer, die auf dem Weg zur mexikanischen Grenze sind und mit Lilly für immer zu verschwinden drohen…
(Quelle: Columbia TriStar Home Entertainment)

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Wer einen Tommy Lee Jones mit gewohnt ernster, eisernen Mime und kräftigen Sätzen erleben möchte, der befindet sich hier genau an der richtigen Adresse. Er spielt seine Figur des Indianers ganz hervorragend und überzeugend. Dies passt ganz wunderbar zur immens dichten Western-Stimmung, der auch neben der gehörigen Portion Spannung ein gewisser mystischer Gruselfaktor beiwohnt. Geprägt werden die Aufnahmen von einer wunderbaren Landschaft. Wir treffen auf winterliche Atmosphäre wie sie beispielsweise in „Ravenous“ ebenfalls zu erleben ist. Kein großartiger Sonnenschein, sondern schwierige Bedingungen voller Kälte und Trostlosigkeit. Der Rest der Optik, wie Kostüme und Maske, erreicht gleichfalls ein hohes Niveau und wirken sehr authentisch.

Ein Film mit einer gewissen Schönheit und Seele, einem charmanten Flair der rauen Umgänge zum Ende des 19. Jahrhunderts im neuen, freien Land – den USA. Es wird inhaltlich auf die Problematik der Pioniere im Zusammenleben mit den Ureinwohnern Amerikas – den Indianern – eingegangen. Es wird dazu das Beispiel einer Medizinerin genommen, was uns im gleichen Atemzug die damaligen gesundheitlichen Verhältnisse unter der Bevölkerung widerspiegelt. Der Hauptplot jedoch dreht sich um eine Frau und ihre Verantwortung gegenüber ihren Kindern, und wie sie diese vertritt, über ihren Schatten springt und zu einer Heldin wird. Es geht um das Verhältnis zu ihrem Vater, welches irgendwo zwischen Liebe und Hass pendelt.

Die darstellerischen Leistungen insgesamt zählen zu den positiven Erlebnissen des Films, von denen es inhaltlich betrachtet für die Figuren nicht sonderlich viele gibt. Die Rolle des Fieslings wurde sehr gut besetzt. Der Bösewicht hat eine gefährlich bedrohliche Ausstrahlung und einfach eine unverwechselbare Art zu reden und sich zu bewegen. Die verschiedenen Charaktere machen sich gut und unterstreichen teils aufkeimende Bildgewalt. Den Rest leistet der gelungene Soundtrack mit seiner passenden Begleitmusik zum Geschehen.

[Technik]
„The Missing“ macht sich mit dem Format 2.40:1 breit auf der Leinwand, bzw. der Mattscheibe. Dieser 16:9-Transfer wurde anamorph auf der DVD abgelegt und beweist sich anhand durchweg angenehme bis gute Werte. Ein natürlicher und satter Kontrast wird von einer guten Kantenschärfe begleitet. Die plastischen Bildbereiche erhalten somit klare Konturen und wirken oftmals nicht karg oder aber arm an Details. Hier und dort tritt mal eine leichte Variation ein und das Geschehen erleidet ein kleines wenig an Qualitätseinbußen. Überwiegend stellen wir ein harmonisches, klares und fehlerfreies Bild fest. Die Kompression macht sich praktisch nicht bemerkbar. Der Schwarzlevel wirkt kräftig, ohne dabei Bilddetails zu verschlingen.

Tontechnisch bewegt sich dieses Stück auf einem erwartungsgemäß hohen Niveau. Es gibt die Sound-Eigenschaften in den Sprachfassungen Englisch, Deutsch und Polnisch in die Ohren. Beim eingesetzten Format handelt es sich um das Dolby Digital 5.1-Mehrkanaltonverfahren. Der AC-3 Bitstrom sorgt für eine lebhafte Atmosphäre in der Western-Welt und verfügt über ein angenehmes Spektrum der Toneigenschaften. Dialoge, Surround-Effekte und einige Action-Einlagen verlangen vom Ton eine gewisse Räumlichkeit, Dynamik und Qualität zur Wiedergabe feiner Hintergrundgeräusche ab. Diesen Anforderungen des Films hält die Technik stand.

[Fazit]
„The Missing“ von Ron Howard ist ein harter, kühler Film im Western-Milieu. Hier wird kein patriotisches Herumgeballere a la John Wayne präsentiert, sondern ein ernster, nicht gerade heiterer, dafür aber faszinierender Einblick in die Welt Amerikas ums Ende des 19. Jahrhunderts. Der Film besitz eine Laufzeit von rund 131 Minuten und wurde auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) abgelegt. Auf ihr befinden sich folgende Special Features:

* Entfallene Szenen
* Outtakes
* Alternatives Filmende (2 Versionen)
* Ron Howard erzählt von …
* Ron Howards frühe Werke
* Fotogalerie

Diese Extras bieten einen guten Einblick in die Entstehung von „The Missing“ und halten noch einmal für eine Zeit bei Laune. Aufgrund verschiedener Kommentare wird der Sinn und die Absichten des Films vom Regisseur etwas erläutert. Outtakes, alternative Enden und entfallene Szenen machen sich zudem immer gut als Ausstattungsmerkmale. Die Altersfreigabe erfolgte ab einer Stufe von 12 Jahren, was auch sehr angebracht erscheint. Erscheinungstermin ist der 10. August. Wer Tommy Lee Jones mag oder Ron Howard-Fan ist, der sollte sich „The Missing“ genauer anschauen.

Andre Schnack, 12.07.2004

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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