10 Fragen an den Dalai Lama

Dokumentation

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[Einleitung]
Eine sehr bekannte Persönlichkeit des öffentlichen Weltbilds ist zweifelsfrei der Dalai Lama. Wir sprechen in der Gegenwart vom 14. Dalai Lama, welcher sich seit 1940 im Amt befindet. Damals war der unter dem Mönchsnamen Tenzin Gyatso oder seinem weltlichen Namen Lhamo Dhondrub bekannte Würdenträger 5 Jahre jung. Ascot Elite Home Entertainment bringt uns eine interessant anmutende DVD mit einer Special Interest-Sendung mit dem Titel „10 Fragen an den Dalai Lama“ (Originaltitel: 10 Questions for the Dalai Lama) auf den Markt. Wir konnten die Sendung von Regisseur und Drehbuchautor Rick Ray genauer unter Lupe nehmen und prüften die 2006 entstandene Filmproduktion.

[Inhalt]
Wie soll man der Gewalt friedlich entgegentreten? Weshalb sind die Armen glücklicher als die Reichen? Muss eine Gesellschaft ihre Traditionen Brechen, um vorwärts zu kommen? Dies sind einige Fragestellungen, welche der Filmemacher Rick Ray seiner Heiligkeit Dalai Lama aufgibt. Er fährt nach Indien um für eine US-Firma ein Reisevideo zu drehen. Dafür sollte er im Gegenzug statt Geld ein Interview mit dem Dalai Lama bekommen. Letztendlich musste er sich selber um den Termin kümmern. Er sollte in drei Monaten auf den Dalai Lama treffen und ihm werden 10 Fragen gestattet.

Ray überprüft die grundsätzlichsten Zeitfragen, indem er seine persönlichen Reisebeobachtungen mit den Weisheiten des Dalai Lamas vermengt. Ebenso beinhaltet der Film Bildmaterial, darunter seltene historischen Aufnahmen mit versteckter Kamera aus dem Tibet. Teils Biographie, teils Philosophie, teils Abenteuer und teils Politik übermittelt 10 Fragen an den Dalai Lama mehr als Geschichte und mehr als Antworten – er öffnet das Fenster zum Herz eines inspirierenden Mannes.
(Quelle: Ascot Elite Home Entertainment)

[aartikel]B00197WUCY:right[/aartikel][Kommentar]
Auf einer Laufzeit von rund 85 Minuten erfolgt ein toller Ausblick in eine andere Weltansicht und Denke. Es ist die Philosophie eines geschätzten weisen Mannes, eines tibetanischen Buddhisten und mittlerweile greisen Herren, dessen Rat geschätzt ist und der dennoch von einigen Staaten wie ein Geächteter behandelt oder verfolgt wird. Rick Ray, am Thema interessierter Filmemacher, erhielt die Möglichkeit eines Interviews, dessen Zusammenschnitt wir hier unter dem Titel „10 Fragen an den Dalai Lama“ präsentiert bekommen. Doch es ist nicht einfach nur ein Interview, sondern eine Reise in die Welt des 14. Dalai Lama und gleichermaßen eine Reise ins Tibet der letzten 60 Jahre und eine Expedition einer Weltansicht, wie sie es der Buddhismus des Dalai Lama bietet.

Dabei gleicht dieses Werk in Zügen der ebenfalls sehr interessanten Dokumentation „The Fog of War“ von Regisseur Errol Morris mit einem eindringlichen Music-Score von Philip Glass. Auch hier gibt es eine sehr passende und wunderschöne musikalische Begleitung im Programm, allerdings kommt es darauf gar nicht an, sondern vielmehr auf den unglaublichen Inhalt. Jener ist es, der den Betrachter fasziniert. Und da nicht nur das gesprochene – hier englische – Wort vor allem zählt, sondern auch die dazu gezeigten Bilder, ist „10 Fragen an den Dalai Lama“ so stark in seiner Wirkung. Es kommen bislang selten gezeigte Archivaufnahmen zur Geltung. Und es gibt dabei kein einziges Bild, in dem der Dalai Lama unglücklich, betrübt oder unzufrieden aussieht.

Ganz das Gegenteil ist der Fall. Der einfache Mönch, wie er gerne von sich selbst spricht, hat ein bezauberndes Lächeln und immens große Macht. Sie ist nicht unbedingt politischer Natur, jedoch als Vermittler zwischen unterschiedlichen Systemen und Einstellungen vergleichbar mit der des Papstes, dem Oberhaupt der katholischen, christlichen Kirche. Ohne politische Stellungen zu beziehen zeigt dieser Film die Vorbereitungen von Filmemacher Rick Ray auf das Interview und selbiges. Aufbau und Ablauf sind nicht vergleichbar zu normalen Wissensdokumentationen oder gar mit Kinofilmen. Wir haben es hier mit einem gehaltvollen Special-Interest Produkt zu tun.

[Technik]
„10 Fragen an den Dalai Lama“ erscheint im anamorphen Breitbild-Format 1.85:1 auf dem Wiedergabgerät und weist eine durchwachsene bis gute Wertigkeit auf. Die negativen Aspekte des Transfers sind weitgehend auf die unterschiedlichen Herkunftsmaterialien der Archivaufnahmen zurück zu führen. Immerhin halten sie einen grundsoliden Standard weitgehend ein und sorgen praktisch für keine Enttäuschungen seitens des Publikums. Der Kontrast und die Farbgebung gehen in Ordnung und das Bild wirkt unheimlich authentisch, wenngleich nicht immer sehr hochwertig in allen Bereichen und mit einer hohen Plastizität gesegnet. „10 Fragen an den Dalai Lama“ gefällt uns visuell gut.

Den Film beherrschen Sprachausgabe und Musik. Da langt ein Dolby Digital 2.0-Ton in englischer Sprache vollkommen aus. Stimmt, denn neben der Musik gibt es praktisch nur noch den englischen Ton, überwiegend klar und verständlich in seiner Ausspielung. Egal, ob sich der Sprecher, Regisseur und Drehbuchautor aus dem Lautsprecher meldet, oder aber der Dalai Lama während der Interview-Ausschnitte. Verständlich und klar können wir die Worte verstehen und im Notfall nach unten schauen, dort, wo die deutschen Untertitel ihren Platz finden und für Erleuchtung im Zweifels-, oh, Verständnisfall sorgen.

[Fazit]
Unter dem Label Ascot Life! erscheint diese Dokumentation und Special-Interest Sendung mit dem Titel „10 Fragen an den Dalai Lama“ und bietet mehr und nicht weniger. Denn neben einem wunderbaren Interview mit sinnvollen Fragen an den Dalai Lama gibt es auch noch zahllose wissenswerte Details rund um das Leben des tibetischen Mönches, seinem Volk und der Religion des Buddhismus‘. Die Laufzeit bemisst sich auf rasch verrinnende 85 Minuten, abgelegt auf einer einseitigen Single-Layer-Disc (DVD Typ 5). Extras:

* Interview mit dem Regisseur
* zusätzliche Szenen
* Interview mit Tenzin Geyche Tethong
* Trailershow

Die Zusatzmaterialien sorgen noch einmal für etwas Einblick hinter die Kulissen und ergänzen das ohnehin bereits sehr interessante und unterhaltsame Hauptprogramm sinnvoll. Es bleibt also ein positives Resümee zu ziehen. Dort wo die technische Darstellung nicht immer ganz auf der Höhe der Zeit ist, weiß der inhaltliche Teil im Haupt- sowie auch im Extras-Bereich zu gefallen und besticht durch interessante Unterhaltung. Der Titel erhielt eine Altersfreigabe laut FSK von ab 12 Jahren und erscheint am 22. September.

Andre Schnack, 17.09.2008

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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