[Einleitung]
Was liegt nahe wenn ein Film besonders gut lief? Man dreht vom sehr erfolgreichen Film einen zweiten Teil! Und so geschah es dann auch bei „Ghostbusters“. Erneut setzten sich Dan Aykroyd und Harold Ramis zusammen und schrieben ein Drehbuch, dieses mal für die neueste Geschichte der Geisterjäger. Die Regie übernahm wieder Ivan Reitman und die Besetzung der Hauptrollen war eigentlich auch schon klar. Neben den beiden Drehbuchautoren spielen natürlich auch wieder Bill Murray, Sigourney Weaver, Rick Moranis und Ernie Hudson mit. Die DVD erscheint aus dem Hause Columbia Tristar.
[Inhalt]
5 Jahre nach dem Abschluß ihres größten „Auftrages“ in „Ghostbusters“ haben es die Geisterjäger gar nicht mehr so leicht. Denn Gespenster traten seit dem nicht mehr auf, folglich brauchte auch niemand mehr die Wissenschaftler des Paranormalen mit ihrem atomaren Rucksack. Die Kasse der Helden von damals glänzt dementsprechend durch gähnende Leere. Zwar klingelt noch ab und an das Telefon in der Zentrale, doch werden die Jungs dann bestenfalls zu Kindergeburtstagen als lustige Attraktion gerufen. Mittlerweile ist jeder der Männer seinen eigenen Weg gegangen, Raymond Stantz (Aykroyd) hat einen Buchladen eröffnet, Egon Spengler (Ramis) beschäftigt sich mit mehr oder minder sinnvollen Studien und wissenschaftlichen Experimenten und Peter Venkman (Murray) hat seine eigene Fernsehshow, die sich mit psychologischen Phänomenen beschäftigt. Gut laufen tut keines der Geschäfte. Doch schon bald wird sich das ändern. Denn Dana Barrett (Weaver) erlebt mit ihrem kleinen Sohn im Babyalter sonderbare Sachen und berichtet diese Egon und seinen Freunden. Prompt stellen diese ein paar Untersuchungen an, das Ergebnis: es scheint, als gehe etwas sonderbares unter der Stadt vor sich! Merkwürdige Dinge passieren auch im Museum. Hier restauriert Dana Bilder; ihr Chef, Janosz Poha (Peter MacNicol), benimmt sich in letzter Zeit nicht gerade normal, und außerdem hat Dana das Gefühl, daß dieses gigantische Gemälde eines böse dreinschauenden Mannes Eigenleben habe. Als die Geisterjäger unter der Stadt, in der alten Kanalisation, einen reißenden Strom ektoplasmischen Schleims entdecken, scheit es schon beinahe zu spät. Dieser Schleim hat die Eigenschaft die Menschen zu reizen und „böse werden“ zu lassen. Als sich dann auch noch das Gemälde im Museum, bzw. die Person darauf, als äußerst unangenehm erweist und beabsichtigt Dana’s Baby zu entführen, haben die Ghostbusters wieder alle Hände voll zu tun…
[Kommentar]
Die Ideen mit dem Baby, der Neugeburt des Bösen und dem Strom des negativen Schleims sind ja ganz nett, doch lange nicht so innovativ und bahnbrechend wie es der erste Teil war. Zu gestelzt und zufällig wirken die Situationen. Oder ist es nicht komisch das es, genau wie im ersten Teil, wieder Dana Barrett ist, die die ersten sonderbaren Vorfälle berichtet? Darüber kann man noch hinwegsehen, doch bietet der Film und seine mäßige Handlung leider im allgemeinen nicht genug neues um einen neuen Film zu rechtfertigen. Einige lustige Szenen gibt es natürlich und an sich macht der Film auch Spaß, doch erreicht er lange nicht die Klasse des ersten Films, die Originalität fehlt ganz einfach. Für das Drehbuch zeigten sich erneut Aykroyd und Ramis verantwortlich, und das merkt man. Zumindest sind sie vom Verlauf, Aufbau und von den einzelnen Elementen her sehr nahe dem „Original“ geblieben. Technisch gesehen steht auch der zweite Teil der Geisterjäger gut da, doch inhaltlich kommt er nicht an das Original heran. Wer aber mit keinen gigantischen Erwartungen an „Ghostbusters 2″ herantritt, der wird auch nicht enttäuscht sein. Schauspielerisch und technisch wird wieder einmal Klasse geboten, Aykroyd und Murray sind eben einfach göttlich.
[Technik]
Technisch gesehen befindet sich die Disc auf dem Niveau des ersten Teils. Bild und Ton stimmen auf ganzer Linie. Der anamorphe Transfer in 2.35:1 macht echt etwas her und besticht durch Kontrast, natürliche Farben, hohen Grad an Schärfe und Detailreichtum. Die Qualität steht heutigen Produktionen in nichts nach und das Bild sieht einfach sauber und schön aus. Die „beschnittene“ 4:3 Full-Screen-Darstellung auf der zweiten Seite der Scheibe sieht auch gut aus. Auf hohe Qualität trifft man auch beim Ton.
Besonders der englische 5.1-Sound hat es in sich. Neben diesem Mehrkanalsystem gibt es auch noch englischen 2-Kanal-Sound, Stereoton auf Spanisch und monauralen Ton auf Portugiesisch. Am meisten Raumklang und Spaß macht selbstverständlich die Dolby Digital 5.1-Spur, sie ist verhältnismäßig dynamisch (zumindest für die Zeit) und bietet nette Surround-Effekte. Neben diesen direktionalen, gelegentlich auftretenden, Schmankerl wird ein klarer Klang der einzelnen Geräuschquellen sowie deutliche Sprachausgabe garantiert. Da gibt es kaum Anlaß zu Kritik. Untertitel sind in folgenden Sprachen vorhanden: Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Mandarin, Kantonesisch, Koreanisch und Thailändisch.
[Fazit]
Die erste Disc des „Ghostbusters“-Duo’s glänzte durch überragende, prallen Zusatzmaterialien und ein aufwendig animiertes Menü. Leider gibt es bei „Ghostbusters 2″ nicht gerade viel Bonusmaterial und auch kein hübsch animiertes Menü. Produktionsnotizen, Hintergrundinfos und Cast & Crew-Bios gehören zwar genau wie ein Trailer zum Lieferumfang, doch mehr gibt es dann auch nicht. Der Film mit einer Laufzeit von rund 108 Minuten findet auf einer doppelseitigen Single-Layer-Disc Platz und wechselt für rund 60,- DM den Besitzer. „Ghostbusters“ war eine Klasse für sich, der Film befindet sich in einer ganz anderen Liga als sein Nachfolger, Fans dürfen trotzdem bedenkenlos zugreifen! Denn wer den ersten Teil mochte, der wird auch den zwar schwächeren, aber durchaus sehenswerten zweiten Teil in sein Herz schließen. Immerhin bietet er gelungene Unterhaltung durch Komik und Grusel.
Andre Schnack, 17.06.2002
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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