[Einleitung]
Aus den deutschen Trickfilmhänden entstand 1997 eine Komödie, die sich als sehr erfolgreich entpuppte: „Kleines Arschloch“ von den Regisseuren Michael Schaack und Veit Vollmer. Der Zeichentrickfilm entstand nach der gleichnamigen Comic-Buch Vorlage. Es geht um einen Bengel, der kaum Sinn für irgendetwas hat und auf allem herumtritt. Die DVD des Zeichentricks kommt aus dem Programm von BMG Video.
[Inhalt]
Das kleine Arschloch ist schon ein schwieriger Junge, deshalb wird er auch so genannt. Eigentlich mosert und meckert er über alles und jeden, versucht ständig alles besser zu wissen und kritisiert wo er nur kann. Seine Ansichten sind extrem abweichend vom sonstigen Standard. Er hat seine ganz eigene Welt, in der er sein eigenes Leben lebt. So gehört es auch zum Alltag seinen alten, im Rollstuhl sitzenden Opa etwas spazieren zu fahren. Lust hat das kleine Arschloch nicht sonderlich dazu, so fährt er auch gerne mal mit dem alten Herren über den Friedhof! Zur Abwechslung besucht er dann seine Nachbarin und fragt, ob er den kleinen Hund ausführen darf. Die Dame ist in dem Glauben, der Hund habe Spaß daran. Doch in Wirklichkeit würde dieser lieber den Freitod sterben als mit diesem Unmensch Gassi zu gehen! Ein Tag jagt den nächsten, und wenn nicht gerade mit seinen „Kollegen“ ein Auftritt mit der „Band“ verpatzt wird, dann träumt er von seiner großen Liebe: einer alten Oma, die im Haus gegenüber wohnt. Nicht jeder bekommt das mit, doch seinem allerliebsten Tagebuch offenbart das kleine Arschloch praktisch alles…
[aartikel]B000GI3L4S:right[/aartikel][Kommentar]
„Kleines Arschloch“ entstand noch der Comic-Vorlage von Walter Moers. Durch die Filmemacher Michael Schaack und Veit Vollmer schaffte das kleine Arschloch schließlich den Sprung zur großen Leinwand. Ob dieser geglückt ist lässt sich pauschal nicht sofort sagen, denn der Film ist definitiv Geschmackssache. Die einen werden die Späßchen des kleinen Arschloch durchaus mehr als belustigend finden, andere wahrscheinlich aber auch genau das Gegenteil. Letztere wäre durchaus verständlich, könnte man doch so einige Kommentare, Aktionen und Ansichten des fiesen Knirps als geschmacklos, überflüssig und unnormal bezeichnen. Einige wirklich witzige Szenen sind dem Film aber nicht abzustreiten. Wer die Comics mag, der wird auch den Film mögen, keine Frage. Andere sollte sich den Streifen vorher einmal zur Probe ansehen. „Kleines Arschloch“ ist ein recht kurzer Film, wie es bei Zeichentrickfilmen überwiegend der Fall ist. Auf eine durchgehen immer zusammenhängende Handlung wurde verzichtet, nur einige Elemente ziehen sich durch den ganzen Film. An der Qualität des Tricks gibt es kaum etwas zu monieren, hier wurde, ebenso wie bei der Vertonung, astreine Arbeit geleistet. Als Synchronsprecher des alten Opas im Rollstuhl bekommt man übrigens Helge Schneiders Stimme zu Ohren. „Kleines Arschloch“ ist anspruchslose, humorvolle Zeichentrick-Unterhaltung, nicht mehr und nicht weniger.
[Technik]
Die Technik dieser Disc aus dem Hause von BMG-Video leistet gute Dienste, Bild und Ton stimmen. Das Geschehen auf dem Bildschirm wird in einem Breitbildformat von 1.85:1 präsentiert, wurde leider aber nicht 16:9-optimiert, also nicht anamorph auf der DVD abgelegt. Der Transfer leistet überwiegend gute Werte und brilliert durch ein gutes, klares und fehlerfreies Bild. Der Kontrastumfang gefällt und wurde nicht übertrieben dargestellt, die Farben sind prall, beeinflussen sich jedoch nicht. Die Kantenschärfe befindet sich auf einem hohen Niveau, der Detailreichtum des Transfers ist überdurchschnittlich. Für einen Zeichentrickfilm wird ein vollkommen überzeugendes Bild geliefert, welches nur noch durch einen anamorphen Bildtransfer hätte besser ausfallen können. Kompressionsartefakte, Drop-Outs oder sonstige Bildstörungen treten nicht auf.
Beim Ton treffen wir auf einen Dolby Digital 5.1-Sound. Dieser weißt für einen Trickfilm einen überraschend weiten und effektgeladenen Raumklang auf. Selbst einige nette Surroundeffekte kommen dem Betrachter zu Ohren. Hauptsächlich wird im Bereich der Dialoge bzw. der vielen Monologe gute Arbeit geliefert. Die Stimmen der Sprecher klingen klar und deutlich und sind stets zu verstehen. Einen kleinen, etwas ärgerlichen Nebeneffekt gibt es allerdings: es entsteht bei den Gesprächen leider immer ein leichter Halleffekt, nicht sehr schön, aber auch nicht besonders störend. Abgesehen von dieser Tatsache gibt es einen guten Ton.
[Fazit]
Untertitel oder andere Sprachfassungen werden auf der DVD nicht vorgefunden. Das einzige Bonusmaterial kommt in Form eines Musikvideos. Der Videoclip „Sündigen“ kann bequem aus dem einfachen Menüs ausgewählt werden, allerdings gelang das Menü der DVD nur wenig spektakulär. Es handelt sich praktisch um kein richtiges Menü mit mehreren Ebenen, sondern einfach um ein Kapitelmenü, in dem das letzte Kapitel das Musikvideo darstellt. Alles in allem eine technisch gelungene DVD mit Schwächen im Menüdesign und leichten Einbußen im Soundsektor. Der Film wird jedem Zeichentrickliebhaber und „Kleines Arschloch“-Fan sehr gefallen. Der 76 minutenlange Streifen wurde in 16 Kapitel unterteilt und kommt auf einer einseitigen Single-Layer-Disc (DVD Typ 5). Der Preis der DVD liegt bei rund 50,- DM.
Andre Schnack, 06.03.2000
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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