[Einleitung]
Wir sahen uns die Monty Python Produktion „Jabberwocky“ von 1977 als DVD-Fassung aus dem Programm von Columbia TriStar Home Entertainment genauer an. Die britische Film-Produktion des Team mit dem sehr eigenen Sinn für Humor kommt natürlich aus dem Land, welches für seinen trockenen und schwarzen Humor bekannt ist: England – und das merkt man hier auch. Wer also Lust auf mittelalterliche Unterhaltung mit Hang zum filmerischen Schwachsinn oder verkannten Genie hat, der sollte weiter lesen. In den Hauptrollen der Komödie sind Michael Palin, Harry H. Corbett, John Le Mesurier, Warren Mitchell, Max Wall, Rodney Bewes, Terry Jones und Terry Gilliam zu sehen.
[Inhalt]
Gar schreckliche Zeiten sind angebrochen im Königreich von Bruno dem Fragwürdigen (Max Wall)! In der düstersten Stunde des finstersten Mittelalters (wer hatte eigentlich damals das Licht ausgeschaltet?) treibt der gefürchtete Drache Jabberwocky mit glühenden Augen und gierigen Klauen sein schauriges Unwesen! Welchem mutigen Ritter mag es gelingen, die Bestie zu besiegen und das Königreich zu retten? Wer wird die Hand der schönen Prinzessin gewinnen? Könnte es der Knappe Dennis (Michael Palin) sein, ein Tölpel und Narr, der stets eine Kartoffel dabei hat und in die fette Griselda (Annette Badland) verliebt ist? Vermag er das Königreich zu retten? Oder wird er am Ende von Nachttöpfen heimgesucht und muss sich von aufgespießten Ratten ernähren?
[aartikel]B000066RPG:right[/aartikel][Kommentar]
„Unzählige Gags – ein echter Monty Python Klassiker!“ So steht es auf der Verpackung. „Jabberwocky“ von und mit Monty Python ist erneut ein sehr britischer Film mit dem landestypischen und bekannten Humor mit viel Albernheiten, aber auch sehr direkten und versteckten Kritiken und Persiflagen auf Gesellschaft, Medien und Politik. Dabei wird stets keine Rücksicht auf Verluste, Minderheiten oder Schmerzensgrenzen genommen – warum auch, so die Komiker. Viele sehr innovative Ideen finden ihre Geburt in diesem schon längst zum Kultfilm avancierten Klassiker. An filmerische Mittel Methoden und Regieanweisung des Klassischen wird sich natürlich ebenso wenig gehalten. Aber das Ergebnis macht sehr viel Spaß und sorgt auf eine intelligente Art mit einem witzigen Mantel drumherum für gute Unterhaltung. Die schauspielerischen Leistungen gehen in Ordnung, ebenso der Verlauf und Aufbau des Films. Kurzweilig wird in Kapiteln bzw. Rückblenden eine Geschichte erzählt, die zwischendurch mit ein paar auffrischenden Comic-Einlagen versehen wurden, die auch so häufig bei „Monty Python’s Flying Cirus“ zu sehen waren.
[Technik]
Technisch gelang die Columbia Scheibe gut. Handelt es sich doch schließlich um eine günstigere Produktion und einen bereits recht alten Film. Und dafür wird eine sehr gute Darbietung vom anamorphen Breitbildtransfer im Originalformat 1.85:1 geboten. Das Geschehen weist zwar einen stets erkennbaren Grad an Rauschen auf und wirkt auch nicht sonderlich sauber aufgrund zahlreicher Verunreinigungen und kleinerer Drop Outs, kann sich jedoch durch die ausreichend natürlich wirkende Farbgebung und den ausreichenden Kontrast über Wasser halten. Auch die Schärfe des Geschehens gefällt und es werden ausreichend viele Bilddetails geboten Die Farben hingegen hinterlassen einen ausgewaschenen Eindruck und spiegeln das Alter wider. Mit der Kompression kann man zufrieden sein.
Der Ton des Films wird sogar ganz zeitgemäß im Mehrkanalton Dolby Digital 5.1 präsentiert, wenn auch nur in der englischen Originalsprache. Die deutsche Synchronfassung gibt es im Mono-Format. Letztere weist eine gewisse Klapprigkeit auf und besitzt praktisch kaum Raumklang, die 5.1-Variante hingegen sorgt durch einige gute Hintergrundgeräusche und die klare Sprachausgabe für etwas mehr Raumempfinden und verfügt über eine bessere Dynamik.
[Fazit]
„Jabberwocky“ ist eine Sache für sich. Der sich hier einspielende Humor und die Art der Umsetzung – beides so typisch britisch – bleiben Geschmackssache. Wer jedoch weiß, von wem der Film ist, der kann sich vorstellen, was ihn erwartet. Der Streifen läuft ca. 101 Minuten und wurde auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) abgelegt. Neben dem etwas skurrilen Hauptprogramm befindet sich auch noch folgendes Bonusmaterial auf der Scheibe: einen Audiokommentar mit Regisseur Gilliam und Darsteller Palin, Storyboard-Film-Vergleich, Postgalerien aus drei Ländern, der Trailer zum Hauptfilm und Untertitel in insgesamt 19 Sprachen. Freigegeben wurde der ganze Spaß ab einem Alter von 16 Jahren. Wer britischen Humor mag, der sollte hier die Ohren spitzen. Seit dem 11. Juni ist die DVD käuflich im Handel zu erwerben. Zusatz: Einige Szenen des Films gibt es in Deutschland dank dieser Fassung das erste Mal vor die Augen, so dass diese lediglich in der englischen Originalsprache vorliegen.
Andre Schnack, 12.06.2002
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