[Einleitung]
Mit dem Rennfahrer-Film „Indianapolis“ (Originaltitel: Winning) drehte Regisseur James Goldstone 1969 einen für damalige Verhältnisse actiongeladenen Titel. In den Hauptrollen sind Paul Newman, Robert Wagner und Joanne Woodward zu sehen. Das Drehbuch entstammt der Feder von Howard Rodman, der dazumal zahlreiche Skripte zu TV-Episoden schrieb. Diese DVD Fassung von „Indianapolis“ erscheint aus dem Angebot von Koch Media Home Entertainment und wir konnten einen Boxenstopp durchführen und berichten.
[Inhalt]
Frank Capua (Paul Newman) ist ein erfolgsverwöhnter Rennfahrer. Auch in seinem Privatleben scheint nach der Hochzeit mit der äußerst attraktiven Elora (Joanne Woodward) alles bestens zu laufen. Wäre da nicht Franks Rennfahrer-Rivale Luther Erding (Robert Wagner), der ihn nicht nur immer wieder beim Rennen überholt, sondern ihm auch die Frau ausspannt.
(Quelle: Koch Media Home Entertainment)
[aartikel]B000UDEFOY:right[/aartikel][Kommentar]
Was haben wir aus heutiger Sicht an „Indianapolis“, der nicht nur hierzulande zu den Rennfilmklassikern schlechthin zählt? Rennen, genau, und die Thematisierung des Rennsports beispielhaft für eine Besessenheit im Job-Leben, welche mitunter Tribut vom Privatleben fordert. Regisseur James Goldstone dirigierte im Kreis, er führte Regie mit der Abwechslung eines monotonen Ovals als Rennstrecke. Das trägt leider Früchte. Die aus dem Western-Genre vor allem durch Sergio Leone bekannte und geprägte Portrait-Kamera frontal in der Nahansicht steht auch diesem Titel, wirkt hingegen fast schon stellenweise etwas überrissen.
Inhaltlich gehört „Indianapolis“ zu den im Grunde sehr, sehr einfachen Filmen. Es geht ums Gewinnen, egal wobei. Nicht nur die Siege auf der Rennstrecke zählen, sondern auch im Privatleben der beiden Erzrivalen Rennfahrer dreht sich alles ums: Wer hat den Längeren? Und so haben wir eine weitere Gemeinsamkeit zu Titel wie „Tage des Donners“ oder sogar dem recht unterdurchschnittlichen „Driven“ vorzufinden. Auf der Habenseite sollte der gute Stimmungsfaktor und das aufkeimende Formel 1- bzw. Indycar-Flair genannte sein. Zudem können einige actiongeladene Momente durchaus mit einem angenehmen Spannungsbogen aufwarten, wogegen der überwiegende Teil recht beharrlich vonstatten geht.
[Technik]
Wir erhalten einen 2.35:1-Transfer vor die Augen. Er befindet sich im anamorphen 16:9-Verfahren auf der Disc abgelegt und verfügt über den Zusatz „remastered“, was für eine grundlegende Überarbeitung des visuellen Erscheinungsbildes spricht. Und tatsächlich machte sich die Überarbeitung positiv bemerkbar. Der Kontrast und die Farbgebung gefallen auf Anhieb und geben sich mit der weitgehend hohen Kantenschärfe und der dreidimensionalen Wirkung des Bildes gleichermaßen professionell sowie freundschaftlich die Hand. Details bleiben auch in den schummerigen Augenblicken einen Moment flüchtig. Die Kompression arbeitet angesichts des Filmalters gut und es treten nicht allzu viele Verunreinigungen oder gar Kompressionsmuster auf. Gelegentliche Alterserscheinungen sind nicht wegzureden.
Zeitgemäß kommt der Ton daher. Ohne große Erwartungen zu enttäuschen wartet „Indianapolis“ mit einem Dolby Digital 2.0-Ton in den Sprachfassungen Deutsch und Englisch auf. Entgegen der Fähigkeiten heutiger Mehrkanaltonformate besinnt sich der Titel auf einen sehr einfachen und weniger facettenreichen Wiedergabemodus. E gibt nur recht eingeschränkte Spektren an Höhen und Tiefen, außerdem kann die Sprachausgabe nicht immer komplett fehlerfrei ausgespielt werden, was über die Laufzeit jedoch nur bedingt störend wirkt. Musikalisch hielt sich das Filmemacherteam zurück, nur selten schmückt eine Melodie raumfüllend das Geschehen aus. Untertiteleinblendungen erfolgen beim englischsprachigen Originalton.
[Fazit]
Koch Media Home Entertainment bringt uns mit „Indianapolis“ einen gelungenen Film aus dem Ende der 60er Jahren des letzten Filmjahrhunderts auf DVD. Die Laufzeit von rund 118 Minuten findet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) ein, welche es sich in einem ansehnlichen Pappschuber gemütlich macht. Optisch ansprechend und dennoch zeitgemäß gestaltet ist zwar erkennbar, dass der angestaubte Titel technisch überarbeitet wurde, jedoch auch, dass es praktisch keinerlei Bonusmaterial gibt. Über ein sehr aufgeräumtes Menü erhält der Betrachter Zugriff auf einen Kinotrailer und eine Bildergalerie; das war es dann auch schon. „Indianapolis“ ist seit dem 7. September zu rund 15,- Euro zu erwerben und wird allen Paul Newman-Fans und Rennsportfreunden gefallen.
Andre Schnack, 19.09.2007
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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