Lovemobil

Dokumentation/Drama

Dokumentation/Drama

[Einleitung]
Mit „Lovemobil“ bringt die BUSCH MEDIA GROUP im Vertrieb der AL!VE AG den 2019 veröffentlichten Film, der erst als Dokumentation vermarktet wurde, sich dann jedoch als sogenannte Scripted Reality-Produktion entpuppte, in die Heimkinos. Kontrovers diskutiert wurde dazumal vor allem die Umstände der Produktion des Titels von Regisseurin Elke Lehrenkrauss. Denn neben dem eigentlichen Kern der Produktion, der Prostitution junger Frauen in Deutschland, geriet dadurch ein wenig in den Hintergrund. Ich schaute mir die Blu-ray Disc des als „virtuos“ von Filmdienst bezeichneten Films.

Inhalt
Wie gestrandete Raumschiffe wirken die mit Lichterketten verzierten Minibordelle am Rande einsamer deutscher Landstraßen, wo Frauen aus aller Welt auf vorbeifahrende Kundschaft warten.

Als eine der Prostituierten ermordet wird, verbreitet sich Angst in diesem bizarren Mikrokosmos, der ohnehin schon von einer angespannten und trügerischen Ruhe geprägt ist. Ein ungewöhnlich intimer Film, der gleichermaßen schockiert wie fasziniert und zum Nachdenken anregt.
(Quelle: BUSCH MEDIA GROUP)

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„Der mehrfach preisgekrönte und kontrovers diskutierte Film porträtiert das Leben junger Sexarbeiterinnen aus Afrika und Osteuropa, die in ausrangierten Wohnmobilen ihre Körper verkaufen, in der Hoffnung auf ein besseres Leben.“ – diese Beschreibung und Einstufung entspricht komplett den Tatsachen, da es sich ja nicht, wie damals behauptet, um eine Dokumentation handelt. Im Prinzip sind authentische Situationen mit Darstellern nachgespielt – Scripted Reality. Professionell und glaubhaft inszeniert und gespielt.

„Nach der Premiere zunächst mit begeisterten Rezensionen im Feuilleton gefeiert, nach dem Eklat um Spielfilmszenen überall erneut intensiv debattiert.“ – wer seine Recherchen zur Entstehung des Films im Fokus hält, der wird eine Menge zu lesen finden. Bewerten wir die Darstellung auf Grund dessen, was vermittelt werden soll, so kann man „Lovemobil“ schätzen und auch positiv kritisieren. Ab von all dem Tamtam über die Entstehung und ursprüngliche Vermarktungsstrategie des nicht-Dokumentarfilms.

[Technik]
Diese Welt ist schon an sich recht düster, denke ich. Durch Filme wie „Lovemobil“ kann nun auch visuell vermittelt werden, wie es um das Thema steht. Bei einer Dokumentation wären es authentische, wahre Situationen und Einstellungen, hier sind es Sets, gelungen ausstaffiert und glaubhaft in Szene gesetzt. Zum Einsatz kommt ein 1080p-Transfer im Format 2:1, was ungewöhnlich wirkt – jedoch nur wenige Momente. „Lovemobil“ arbeitet viel zur dunkleren Stunde und im Schatten, was auch seine Auswirkungen hat. Alles in allem ist das Bild gelungen und solide abgebildet.

Tontechnisch geht es da etwas anders zu als beim Bild, denn hier – beim Ton – herrscht weitgehend eine Leistung vor, die sich durch Unauffälligkeit auszeichnet. Oftmals ist es bei den sachlich orientierten Dokumentationen ein weniger erfreulicher Nebeneffekt, dass eben das Material nicht mehr Potenzial für einen besseren Ton abgibt. Hier ist es zwar keine Dokumentation, dennoch weist der Film nicht viel mehr auf mit seinem DTS-HD 5.1-Ton in wahlweise Deutsch oder Englisch. Untertitel sind ebenfalls in den beiden Fassungen auf der Disc vorhanden.

[Fazit]
Heute, nach dem ‚Skandal‘ um die Dokumentation, die keine war, hat sich die Welt weitergedreht und geblieben ist ein Film, der viel Tohuwabohu um sich selbst geschaffen hatte, vielleicht sogar zu seinem Schaden. Doch dieser Film hat seine guten Seiten, keine Frage. Er diskutiert und behandelt ein Thema, welches selten derart dargestellt und veröffentlicht wurde. „Lovemobil“ bietet neben 110 Minuten Laufzeit und einer Altersfreigabe von ab 16 Jahren noch eine Trailershow – das war es dann aber auch schon. Erschienen am 22. April 2022 zu einem Kaufpreis von rund 15,- Euro.

Andre Schnack, 27.05.2022

Film/Inhalt:★★★☆☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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