[Einleitung]
Jedes Jahr ein weiterer Film, zumindest für drei Jahre. Und wie spannend und gemein war es, wenn einer der ersten beiden Teile der Fantasy-Trilogie sich dem Ende neigten und offene Fragen blieben – und ein Jahr bis zum nächsten Film gewartet werden musste. Peter Jacksons „Der Herr der Ringe – Die Zwei Türme“ (Originaltitel: The Lord Of The Rings – The Two Towers) von 2002 bietet erneut Elijah Wood, Ian McKellen, Liv Tyler, Viggo Mortensen, Sean Astin, Cate Blanchett, John Rhys-Davies, Bernard Hill, Christopher Lee, Orlando Bloom, Hugo Weaving und weiteren die Möglichkeit zu zeigen, was man aus dem Ur-Buch der Fantasy für einen Film machen kann. Wir konnten die Special Extended DVD Edition, 4 DVDs umfassend, von Warner Bros. unter die Lupe nehmen und berichten.
[Inhalt]
In „Die Zwei Türme“ folgen wir Frodo (Elijah Wood) und seinen Gefährten auf ihrer abenteuerlichen Reise durch Mittelerde. Sie haben sich auf den Weg gemacht, um den Ring zu zerstören und ihre Welt vor dem dunklen Herrscher Sauron (Sala Baker) zu retten. Die Freunde werden getrennt und müssen jetzt allein versuchen die finsteren Pläne Saurons zu durchkreuzen. Ihre Weg führt sie zu zwei Türmen: Orthanc, dem schwarzen Turm des Zauberers Saruman (Christopher Lee) in Isengart und Saurons Festung Barad-Dur, tief im Lande Mordor. Riesige Heerscharen prallen in der Finsternis aufeinander, Ringträger Frodo uns Sam (Sean Astin) schleppen sich mühsam Richtung Mordor – verfolgt von einem unheimlichen Geschöpf namens Gollum (Andy Serkis). Ihre Gefährten finden währenddessen neue Verbündete und neue Feinde, wie Saruman, den undurchsichtigen Zauberer aus Isengart.
(Quelle: Warner Bros.)
[aartikel]B000HEZ9L4:right[/aartikel][Kommentar]
Im zweiten Teil der Trilogie wird dort weitergemacht, wo der erste Film aufhörte. Aber es wird nicht nur mit bekannten Requisiten spannend und gleichermaßen aufregend eine komplexe Story weitergesponnen, sondern auch neue Lokalitäten und Charaktere ins Rennen geschickt. Abwechslungsreich und komplex wie das Buch – so lautete das Motto der Mannen hinter den Kameras, gleichermaßen allerdings stehen auch „Verständlichkeit und Unterhaltung durch Überblick“ im Vordergrund. Denn bei einer solch weiten Geschichtserzählung kann mal rasch der Overview über die zahlreichen Figuren und Orte verloren werden. Der Film besitzt jedoch einen roten Faden, wenngleich er oftmals parallele Entwicklung an unterschiedlichen Orten hintereinander weg darstellt.
Im Gegensatz zum ersten Film geht es in „Die Zwei Türme“ noch heißer her und zahlreiche Schlachten und Kämpfe geben sich ein Stelldichein, sorgen für Action und zeigen, was mit moderner Computer-Technik, grandioser Orchester-Musik und einem rasanten Schnitt alles möglich gemacht werden kann. Nicht nur diese Zutaten, sondern auch die erneut fantastische Arbeit bei der Umsetzung von Sets, Kostümen und Masken überzeugt auf ganzer Linie. All das schlägt sich nieder in einer extrem dichten und spannungsgeladenen Atmosphäre. Noch nie gab es ein solches grandios umgesetztes Märchen der der modernen Natur auf der Leinwand zu bewundern. Ein Bestseller, Meilenstein, wunderbar in Szene gesetzt, letztlich durch die Arbeit jedes Darstellers und Kollegen hinter den Kameras und Sets.
[Technik]
Technisch betrachtet steht – wie es beim ersten Teil der Trilogie auch der Fall war – diese Special Edition der bereits 3 Monate zuvor veröffentlichten Fassung in nichts nach, zumindest was das 2.40:1-Breitbild betrifft. Anamorph codiert entspricht es auch den höchsten Anforderungen der Technik-Puristen und kann auf nahezu allen Gebieten abräumen. Ein gelinde gesagt brillanter Kontrast bringt die sehr unterschiedlichen und in der Farbgebung oftmals variierenden Gefilde aus Mittelerde stets prächtig und in vollem Farbumfang auf die Mattscheibe. Hier und dort entspricht die Farbgebung nicht der Natur, was auf die künstlerische Freiheit des Regisseurs zurückzuführen ist. Kontrast und Schwarzlevel bezeugen die hohe Fertigungs-Qualität und sorgen gemeinsam mit der ausgestrahlten Plastizität und Rauschfreiheit für ein tadelloses Bild. Die Kompression macht nicht auf sich aufmerksam und weist keine Artefakte auf.
Zum Einsatz kommt Dolby Digital 5.1 EX in Deutsch und Englisch und DTS 6.1 ES in deutscher Sprache. Es handelt sich hier um einen wunderbaren Soundtrack, der facettenreich und dynamisch alle Situationen des Films meistert und dies mit hoher Qualität. Dynamisch und klar in der Wiedergabe werden ruhigere Aufnahmen, dominiert von der musikalischen Untermalung und den klaren Dialogen, aber auch actionlastige Szenen, angetrieben von direktionalen Effekten und einem gesunden Bass, fehlerfrei und in bester Qualität präsentiert. Egal was sich auf der Mattscheibe abspielt, die Räumlichkeit entsteht durch Harmonie und sehr gute Effekte, die ihresgleichen suchen. Optionale Untertitel gönnte man den Discs in den Sprachen Deutsch und Englisch.
[Fazit]
„Der Herr der Ringe – Die Zwei Türme“ besitzt eine Mammut-Laufzeit von nicht weniger als 223 Minuten, was über rund 40 Minuten mehr sind als in der Kinofassung zu sehen war. Abgelegt wurde der Titel – sinnvoll gesplittet – auf zwei einseitigen Dual-Layer-Discs (DVD Typ 9). Zwei weitere DVDs des gleichen Typus‘ beinhalten das üppig dimensionierte Bonusmaterial der Erscheinung im hübschen Digipak mit goldenem Prägedruck. Offline-Material befindet sich in Form des mehrseitigen Booklets mit Kapitelübersicht und Zusatzinfos im Digipak. Die gesondert erhältliche, limitierte Sonder-Box mit Weta-Figur „Gollum“ bietet zudem noch eine zusätzliche DVD an. Das Bonusmaterial der 4er Box ist identisch und setzt sich aus folgenden Punkten zusammen.
* 4 Audiokommentare
* Dokumentation: J.R.R. Tolkien – Ursprünge von Mittelerde
* Dokumentation: Vom Buch zum Drehbuch – Entstehung der Geschichte
* Dokumentation: Design und Aufbau von Mittelerde
* Design Galerien „Die Völker von Mittelerde“ und „The Realms of Middle-earth“
* Dokumentation: Die Zähmung von Smeagol
* Dokumentation: Andy Serkis über die Animation
* Dokumentation: Gollum „Double“
* Design Galerie „Gollum“
* Mittelerde-Atlas (Auf der Spur der Gefährten) (interaktive Karte)
* Neuseeland als Mittelerde (interaktive Karte)
* 2 Dokumentationen: Entstehung von „Die Zwei Türme“
* Produktions-Fotos
* Dokumentationen: Visuelle Effekte
* Dokumentation: Editorial: Feinschliff der Geschichte
* Dokumentationen: Musik und Sound
* Dokumentation: „Am Ende von Helms Klamm…“
Informationsgehalt und Unterhaltungswert befinden sich auf einem sehr guten Niveau und sorgen für weitere Stunden der angenehmen Unterhaltung. Die meisten Extras befinden sich mit deutschen Untertiteln auf den DVDs, einige wenige Features kommen ohne daher, was dem Spaß aber kaum Abbruch bereitet. Es wird durch die Extras erst klar, welch ein gigantisches Projekt die Fertigung dieser drei Filme darstellt, wie viel Arbeit in den Jahren der Vorbereitungen steckte und welch gute Leistungen in allen Bereichen letztlich zu einem unvergesslichen Filmereignis führten. Das Set kommt mit einer Altersfreigabe ab 12 Jahren daher und erschien Mitte November 2003. Unsere Empfehlung hat der Titel definitiv in der Tasche.
Andre Schnack, 12.01.2005
Film/Inhalt |
:
|
||
Bild |
:
|
||
Ton |
:
|
||
Extras/Ausstattung |
:
|
||
Preis-Leistung |
:
|