Heidi (Serie, 1977)

Family/Drama/Serie

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[Einleitung]
Heimat-Filme sind nicht unbedingt bei einer großen Riege der Zuschauer ein Begriff für gute Unterhaltung und doch gibt es eine hohe Anzahl an „Heidi“-Verfilmungen – und gute darunter. Zum einen gibt es abendfüllende Filme mit dem Konzentrat der Geschichte von Johanna Spyri, zum anderen Episoden-Filme und Serien, dich sich mit der Verfilmung der Romanvorlage auseinandersetzen. 1977 bis 1978 wurden von den Regisseuren Tony Flaadt und Joachim Hess eine Serie mit dem Titel „Heidi“ abgedreht. Die Drehbuchvorlagen hierzu schrieben Uta Geiger-Berlet, Helmut Kissel und Irene Rodrian. universumfilm veröffentlicht nun gleich 4 DVDs mit den insgesamt 26 Episoden dieser Heidi-Verfilmung. Wir nahmen alles Discs in einem Abwasch unter die Lupe.

[Inhalt]
Dies ist die bezaubernde Geschichte des kleinen Waisenmädchens Heidi (Katja Polletin), das bei seinem menschenscheuen Großvater (René Deltgen) in der idyllischen Abgeschiedenheit der Schweizer Berge aufwächst und mit dem Geißenpeter (Stefan Arpagaus) und der Freundin aus Frankfurt Klara (Katharina Böhm) viele schöne Abenteuer erlebt… Die berühmte Schweizer TV-Verfilmung des Kinderbuchklassikers „Heidi“ nach Johanna von Spyri, abgeschlossen in 26 Teilen. Mit Katja Polletin und der jungen Katharina Böhm in den Hauptrollen!
(Quelle: universumfilm)

[aartikel]B0002YLA2G:right[/aartikel][Kommentar]
Als deutsch-schweizerische Filmproduktion ließ man sich in den späten 70er Jahren nicht lumpen und gab sich sichtbar Mühe mit dieser Heidi-Umsetzung. Man hielt sich eng an die Roman-Vorlage und schuf vor eindrucksvollen Kulissen und mit ansprechenden Sets eine atmosphärische Geschichte, die Einblick in das Leben der kleinen Heidi gibt. Das wunderbare an der Geschichte ist ihre Realitätsnähe und der Einblick in den Lebensraum Alm und Berg zu einer Zeit, in der Autos gerade im Kommen waren, die Menschen naoch aufwendige Kostüme trugen und sich gesund ernährten. „Heidi“ bietet die Story einer Freundschaft, der Liebe zum Heimatort und die eines Vater-Kind ähnlichen Verhältnisses. Es geht aber auch um Liebe, Mut und eine spezielle Weltansicht.

Die Episoden laufen allesamt stets um die 25 Minuten pro Folge, inklusive In- und Outro. Das zwei Regisseure an der Umsetzung der Drehbücher beteiligt waren merkt man eigentlich gar nicht, beide beweisen ein kompetentes Händchen und schufen stimmungsvolle Kurzgeschichten, die allesamt in einem großen Kontext stehen. Damit man auch ja nicht den Faden verliert, gibt es am Anfang einer jeden Episoden einen kurzen akustischen Rückblick mit Standbildern über die letzte Folge. Die darstellerischen Leistungen sind wirklich gelungen. Der Großvater wirkt zwar menschenscheu, doch charismatisch und herzensgut. Heidi wird ganz wunderbar vom Lockenkopf Katja Polletin dargestellt.

Aufnahmen und musikalische Einsätze sind altbacken und klassisch zu bezeichnen. Kamerafahrten oder aufwendige Setbauten erleben wir nicht, dafür jedoch beständige und solide Kostüm-Arbeiten, eine gute Ausleuchtung und ein ausreichend spannend inszenierter Verlauf der Geschichte. Nicht gerade modern oder zeitgemäß kommt der Charakter von „Heidi“ daher. Heute lockt man mit der Story und dem sehr bekannten Titel nicht mehr viele Leute aus der Reserve. Man muss sich bewusst sein, dass es um die Verfilmung der jungen Lebensjahre eines kleinen Mädchens auf einer Alm und zeitweise im industriell aufkeimenden Frankfurt geht.

[Technik]
„Heidi“ kommt etwas altbacken daher. Das Format beläuft sich dabei auf das 4:3-Vollbild-Format (1.33:1), welches täglich Anwendung im TV findet. Mit aktuellen Erscheinungen kann die Qualität nicht verglichen werden, denn es gibt schon einige Makel an der Wirkung. So bietet die visuelle Darbietung der Heidi-Realverfilmung hier und dort ein deutliches Rauschen, vor allem in plakativen Bildelementen und Bereichen. Zudem kann die Kantenschärfe und der Detailreichtum nicht als gut bezeichnet werden und Kanten verschwimmen mitunter. Doch genug der Negativ-Kritik. Gutes gibt es ebenfalls zu bestimmen. Die Aufnahmen von Schweizer-Gebirgshorizonten und dem Leben in der nahezu freien Natur gibt es kaum etwas zu ergänzen und die Bilder wirken authentisch und sehr natürlich. Jedoch fehlt auch ihnen eine Spur die Plastizität. Die Kompression geht in Ordnung.

Passend zum mittlerweile veralteten Vollbild gibt es einen monauralen Ton im Bereich der akustischen Leistungen zu melden. Tonale Rafinessen bleiben aus, stehen aber auch nicht in der Wunschliste der Betrachter. Vielmehr kommt es auf klare Wiedergabe der Dialoge und die musikalischen Momente an, und hier vermag die einzige Tonspur in deutscher Sprache zu punkten. Hintergrundgeräusche gibt es fast gar nicht, und wenn, dann nur selten und gering in ihrer Wirkung. Von Räumlichkeit kann nicht gesprochen werden. Untertitel wurde den Discs leider nicht gegönnt.

[Fazit]
Eine insgesamt sehr schöne Geschichte, die sich über insgesamt 26 Folgen und somit rund 11 Stunden Filmzeit erstreckt, die allesamt auf 4 DVDs (des Typus 9) verteilt wurden. Mit der Idee und Story „Heidi“ wurde keinesfalls ein Werk für Alm-Fans oder aber Freunde der Berge und Heimatkunde geschaffen, sondern tastsächlich eine sehr leibenswerte und schöne Erzählung, die uns viel über das Leben zeigt. universumfilm bietet mit jeder der Discs rund 150 Minuten Unterhaltung an. Gesondertes Bonusmaterial wird auf keiner der vier Silberlinge vorgefunden.

Eine schönere und passendere Umsetzung des Buchs hätte man sich gar nicht vorstellen können, und man muss dafür nicht ein Heidi-Fan sein. Unter dem Laben UFA Kids wird von universumfilm hier eine gerade für Kinder interessante Reihe an DVDs veröffentlicht, die ohne Altersbeschränkung daherkommt und mit ihrem Charme für Spaß sorgt. Die technischen Belange sind dabei zu vernachlässigen. Erscheinungstermin ist der 01. November. Eine der DVDs wird mit rund 15,- Euro zu Buche schlagen.

Andre Schnack, 11.11.2004

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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