[Einleitung]
Unter der Regie von Oleg Stepchenko entstand nach einem Drehbuch, welches er gemeinsam mit Dmitry Paltsev und Alexey A. Petrukhin anfertigte, 2019 die russisch-chinesisch US-Produktion mit dem Titel „Iron Mask“. Das ist keinesfalls eine Fortsetzung des mit Leonardo DiCaprio besetzten Streifens „Der Mann in der eisernen Maske“ von 1998, sondern ein Film, der von niemanden weniger als Martial Arts- und Stunt-Legende Jackie Chan sowie US-Hollywood Ikone und Gouverneur a.D. Arnold Schwarzenegger getragen werden soll. Platz für Figuren mit anderen bekannten Namen war ebenfalls, so sehen wir unter anderen Jason Flemyng, Rutger Hauer sowie Charles Dance. Mit lag die DVD-Fassung zum Test des Koch Films-Titels vor, der auch als HD- sowie 4K-Version veröffentlicht wird.
[aartikel]B08XH2JN8K:left[/aartikel][Kommentar]
Nach knappen viereinhalb Minuten sehen wir Jackie Chan als erste reale Person. Zuvor erfolgt eine computeranimierte und mit einer Stimme aus dem Off begleitete Einführung in die Hintergründe der Geschichte – gut gemacht. Appetit wächst im Publikum. Alles scheint auf einen sauberen Start hinauszulaufen, die Kostüme sind gut, Masken stimmen und die Sets wirken hochwertig ausstaffiert, wenngleich hier und dort vielleicht etwas zu sauber und aufgeräumt.
In vielen Figuren sehen wir teils sehr bekannte Gesichter, darunter der verstorbene Rutger Hauer (Blade Runner) oder auch Charles Dance (Game of Thrones). Eine weitere wichtige Rolle spielen die Martial Arts-Einlagen, wo man natürlich schon das Alter Mrs. Chans bemerkt. Der alte Schwung ist dahin, nicht nur beim ihm. Macht nichts, denkt sich der Film und macht unbeirrt weiter und bringt zum kulturellen und eher frei interpretierten Historien-Hintergrund auch noch fantastische Tierwesen ins Spiel.
Die computergenerierten Bilder befinden sich ausreichend gut in das Geschehen eingebettet, ohnehin wirken viele Bilder etwas nachträglich bearbeitet, um schöne Lichteffekte anbieten zu können. Tatsächlich hinterlässt das Geschehen einen eher verspielten und dennoch ausreichend hochwertigen Eindruck. Schauspielerisch ist das hier eher weiter unten im Regal angesiedelt, was zum einen an den Figuren, zum anderen auch am Verlauf der Geschichte liegt. Filmfigur Mrs. Dudley (sieht ein wenig aus wie Gina Davis und) bietet beinahe komödienhafte Darstellung, Arnold Schwarzenegger teilt nochmal ordentlich aus – so auf die alten Tage!
Ein hohes Erzähltempo steht hier einem Schnitt gegenüber, der schlichtweg nicht den Blick derart trüben kann, als das uns die eher betagten körperlichen Leistungen der Herren Chan und Schwarzenegger verborgen bleiben. Macht nicht viel, stört sogar weniger und ergibt mit dem seichten Humor in der Geschichte eine sehr kurzweilige Unterhaltungskombination, teils etwas platt, dafür aber irgendwie auch märchenhaft und gut verträglich. Eines hinkt hier, die Bildschirmzeit von Mr. Chan ist nicht hoch, selbst Arnold Schwarzenegger hat da mehr zu zeigen, was die anteilige Zeit betrifft.
[Technik]
High Definition und 4K gehört die Zukunft, genauer geschrieben eher Ultra High Definition und 4K. „Iron Mask“ verhält sich bei der technischen Darbietung wie ein guter Mantel und Degen-Film oder Historien-Titel es tun sollte. Der mir vorliegende Bilddatenstrom entwickelte sich von Beginn bis Ende sehr erfreulich, viele Details, saubere Konturenzeichnung und die Fähigkeit knackige Farben kontrastreich und satt wiederzugeben, hieven die 1.85:1-Darbietung in einen hohen Bereich. Negative Auffälligkeiten konnte ich nicht ausmachen, Fehlerbilder taten sich nicht auf, die Kompression ist sehr ordentlich.
Wenn sich die echten Kerle im Tower von London gegenseitig die Rübe einschlagen, geschieht dies auch mit einem ausreichenden Wumms im Ton. Das finale Produkt hat einen DTS-HD Master Audio 5.1-Sound im Angebot und klingt auch ausreichend weit und klar. Etwas Räumlichkeit und eine gelungene musikalische Begleitung sind gut, die Sprachausgabe ist deutlich und Störungen oder Fehlverhalten konnte ich mit meinen Ohren nicht ausmachen. Untertitel sind wahlweise in Deutsch einzublenden, den Ton gibt es in Deutsch und Englisch.
[Fazit]
Wer nun Lust hat auf einen Mann, der seine Eiserne Maske nicht loswird, eine irritiert wirkende Frau und einen Chinesen im Londoner Tower, der sollte sich auch dessen Direktor nicht entgehen lassen – Arnold Schwarzenegger. Alles in alle ein solide produzierter Titel (aus Russland/Chine), der sich im oberen Mittelfeld wohlfühlen kann und auch eine adäquate Leistung liefert. Neben einer DVD-Fassung gibt es auch eine einzelne Blu-ray Veröffentlichung sowie ein Mediabook mit der 4K-Variante und 3D-BD sowie der Standard BD.
- Original-Trailer
- Deutscher-Trailer
- Trailer
- Bildergalerie (Behind the Scenes)
Am 27. Mai erscheinen die unterschiedlichen Fassungen des Films. Leider sind die Extras auf den Datenträgern eher unspektakulär und wenig aufschlussreich. 120 Minuten Laufzeit gibt es im Programm, freigegeben ab einem Alter von 12 Jahren. Inhaltlich konnte mich der Film angenehm und leicht unterhalten, ein Anknüpfen an die großen Erfolge der beiden (Chan und Schwarzenegger) ist jedoch nicht gelungen. Das Alter macht sich einfach bemerkbar. Für die DVD sind knappe 13,- Euro zu berappen.
Andre Schnack, 04.05.2021
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