[Einleitung]
Unter dem Originaltitel „Flightplan“ kamen 2005 Jodie Foster, Peter Sarsgaard, Sean Bean, Kate Beahan, Erika Christensen und Marlene Lawston vor der Kamera zusammen und folgten den Regie-Anweisungen vom in Stuttgart geborenen Regisseur Robert Schwentke. Herr Schwentke drehte mit dem Film „Tattoo“ einen spannenden deutschen Thriller und liefert uns mit „Flightplan – Ohne jede Spur“ nun sein US-Kinodebüt. Die DVD-Fassung des Titels erscheint aus dem Programm der Buena Vista unter dem Label Touchstone Home Entertainment. Wir konnten mit an Bord gehen und berichten über die vermeintlich spannende und mit Thriller-Wendungen ausgestattete Reise.
[Inhalt]
Kyle Pratt und ihre sechsjährige Tochter Julia befinden sich auf der Heimreise von Berlin in die USA. Zunächst verläuft ihr Flug völlig normal und ohne Zwischenfälle. Doch dann passiert das Unfassbare: Julia verschwindet spurlos. In 10.000 Metern Höhe. Weder Passagiere noch Mitglieder der Crew können sich daran erinnern, Julia überhaupt jemals an Bord gesehen zu haben. Als der Name ihrer Tochter nicht einmal auf der Passagierliste auftaucht, glaubt Kyle, den Verstand zu verlieren. Am Rande der Verzweiflung versucht sie, das Rätsel um das Verschwinden ihrer Tochter zu lösen…
(Quelle: Buena Vista Home Entertainment)
[aartikel]B000CRSEYA:right[/aartikel][Kommentar]
In „Flightplan“ konzentriert sich die Geschichte auf einen Hauptstrang, und das ist die Suche nach der vermeintlich verschollenen Tochter. Und dann sind da noch kleinere Nebenstränge in der Handlung, wie die „gewöhnlichen Verdächtigen“ mit Abstammung aus arabischen Ländern, den nahezu üblichen Misstrauen gegenüber Fremden und der Konflikt der Beamten und Stewards, die sich dieser großen Herausforderung an Bord stellen müssen. „Flightplan“ konzentriert sich innerhalb der ersten Hälfte auf die entstehende Paranoia aus der Suche nach dem Kind. Diese kippt dann nach knappen 65 Minuten und weicht der Frage nach Auflösung eines Erpresser-Verbrechens. Spätestens ab diesem Zeitpunkt liegt der weitere Verlauf nahezu auf der Hand und es werden kaum noch Überraschungen geboten.
Technisch betrachtet befindet sich der Titel auf der Höhe der Zeit. Die recht düstere Ausleuchtung während des Flugs im Jumbo ist genau so ein Stimmungs-Transporteur, wie auch der stimmungsvolle und spannungsgeladene Music-Score, der sich jedoch nicht in den Vordergrund drängt und in den drastischen Momenten an Dominanz gewinnt, sondern fein säuberlich im Hintergrund arbeitet – und das ausgesprochen effektiv. Die Ausstattung im Flugzeug selbst und die Bekleidungen der tragenden Figuren wählte man stilvoll und doch dem Umfeld sehr angepasst.
Einige Szenen im Flugzeug behandeln thematisch Aspekte, die uns seit dem 11. September 2001 vielmehr denn je interessieren und angehen. Es geht um Respekt, das natürliche Unbehagen gegenüber Fremden und den Umgang mit Menschen, die optisch einfach anders sind als der gewöhnliche Mitteleuropäer. Doch dies alles bringt weder die Story, noch den Betrachtern etwas. Der Film hätte sich auch ohne diese Beisteuerung genau so spannend und abwechslungsreich entwickelt. Denn die tragenden Elemente sind die Darsteller Jodie Foster und Peter Sarsgaard. Beide überzeugen auf ganzer Linie und stellen ihre Figuren plastisch und glaubhaft dar. Jodie Foster steht die Action-Rolle erstaunlich gut. „Flightplan“ hebt einen weiteren positiven Aspekt aus dem Handlungsumfeld: einem großen Flugzeug, isoliert auf Reise in der Luft.
[Technik]
„Flightplan“ weist solide Technik auf. Aufgenommen in einem Breitbild-Format von 2.35:1 überzeugt der 16:9-Transfer durch seine rundum gute Wirkung. Das Bild wurde anamorph codiert und erfreut sich eines gesunden Kontrasts und einer guten Farbgebung. Immer wieder reduziert sich die Detailfülle aufgrund der großen Schatten- und Dunkel-Anteile. Jedoch bleibt überwiegend die Zeichnungsgenauigkeit erhalten und das Geschehen zeigt sich von einer sauberen Seiten. Lediglich ein leichter Rauschschleier beeinträchtigt die Klarheit des Bilds. Mit einem ausreichenden Harmonie und einer spürbaren Plastizität spielt sich „Flightplan“ somit in den Bereich der oberen Liga unter den visuellen Leistungen. Rasche Bewegungen und schnelle Schnitte stellen kein Problem dar. Selbst die Kompression schreitet überwiegend unbemerkt zu Werk und spendet keine negativen Implikationen.
„Flightplan“ bietet eine eigensinnige Akustik, zumindest was die Rahmenbedingungen angeht. Immerhin spielt der Film den größten Teil über in einem fliegenden Flugzeug. Bis auf ein zartes Triebwerkgeräusch, ein subtiles Brummen im Untergrund und einigen „Luftlöchern“ mit Rumpeln gibt es wenig zu berichten. Aber alleine schon diese Sound-Elemente bilden die Mehrkanaltonspuren im Dolby Digital 5.1-Format in den Sprachen Englisch, Deutsch und Türkisch sehr gelungen ab. Der Betrachter erhält den Eindruck eines isolierten Raums vermittelt – eben wie in einem Flugzeug. Umgebungsgeräusche in Form von Tuscheln von den Nachbarplätzen oder aber gelegentlichen Geräuschen des Bordpersonals kommen gut zur Geltung. Wenn die Action zunimmt, haben dann auch die Surround-Lautsprecher etwas mehr zu tun und erzeugen eine ausreichende Weite.
[Fazit]
Buena Vista Home Entertainment schuf mit „Flightplan – Ohne jede Spur“ eine rundum gelungene DVD mit einer guten Geschichte und einer sauberen technischen Umsetzung. Und auch aus der Sparte des Bonusmaterials gibt es freudige Nachrichten. „Flightplan“ fasst eine Laufzeit von rund 94 Minuten und befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Der Film gefällt vom Aufbau her, der Spannungsbogen ist gut und die darstellerischen Leistungen passen ebenfalls. Über das nicht sonderlich aufwendige Menü der Disc können neben optionalen Untertiteln in insgesamt 7 Sprachfassungen auch noch folgende Materialien angewählt werden:
* Bordkino: Das „Flightplan“ Making Of
* Sicherheitskontrolle: Die Story des Thrillers
* Durchsage des Kaptain: Treffen mit dem Regisseur
* Passagierliste: Das Casting der Darsteller
* Anschlussflug: Die Nachbearbeitung
* Notlandung: Die Spezialeffekte von „Flightplan“
* Kabinendruck: Die Konstruktion der Aalto E-474
Die Materialien sind allesamt interessant und kommen auch über den üblichen PR-Status mit viel Eigenlob hinweg. Es werden interessante Aspekte des Films genauer betrachtet und dargestellt, so zum Beispiel auch die Tatsache, dass der Film-Jet, der Jumbo Aalto E-474, eigens für den Film entwickelt wurde und kein echtes Flugzeug ist. Bonusmaterial wie auch Hauptfilm haben eine Altersfreigabe von ab 12 Jahren erhalten. Wer Jodie Foster gerne in einer „Stirb Langsam“-Rolle mit etwas mehr Dramatik sehen möchte, dem sei genau so zu „Flightplan“ geraten, wie auch dem Action-Fan und Thriller-Kenner. Kaufstart: 16. März 2006 zu einem Preis um 20,- Euro.
Andre Schnack, 04.04.2006
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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