[Einleitung]
„Top Gear America“ entstand 2017, da war der Brexit schon Thema in Großbritannien, wie kaum etwas anderes. Die Analogie: es geht wen von Europa, und zwar nach Amerika, die USA. Doch genug davon. Vor der Kamera sehen wir neben viel PS auch die Gesichter von William Fichtner, Antron Brown und Tom Ford maßgeblich, denn sie führen mehr oder weniger durch die Sendungen und präsentieren uns das, was sie für interessant und unterhaltsam erachten. „Top Gear America“ basiert im Kern auf „Top Gear“, einer Sendung für Auto-Freunde und Boliden-Liebhaber. Dieses 2 DVDs umfassende Set erscheint unter dem Label von BBC hierzulande aus dem Angebot von polyband.
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Nein, eigentlich handelt es sich gar nicht um eine US-Produktion, sondern um eine britische BBC-Finanzierung, die eben über und in Amerika spielt. Wobei sich natürlich das „über“ hier stark auf die motorisierten Themen beschränkt. Klar, das Konzept ist nämlich im wesentlichen auch nach wie vor das gleiche, wie wir es bereits bei den bisherigen Top Geir-Produktionen bezeugen durften. Doch warum auch den Satz Reifen wechseln, wenn man doch grad so gut unterwegs ist.
Ist man das denn überhaupt hier mit „Top Gear America“? Ja, wenn man es lediglich auf die oberflächige Darstellung bezieht und auf Werte steht, die immer höher gehen müssen. Intelligente Theologien, der Blick fürs Neue, Offenheit für den Fortschritt – das ist nicht immer mit den Inhalten hier einfach unter einen Hut zu bringen und steht auch nicht unbedingt im totalen Einklang mit dem Rest der Agenda. Wie dem auch sei. Wer in der alten Welt gerne lebt und die Autos mit viel Kraft schätzt, der wird hier angenehm und leicht unterhalten und bekommt lustige Aktionen mit tollen Wagen vor die Augen.
[Technik]
Niemand lässt sich hier lumpen. Man wusste, was kommt. Schlussendlich geht es eben darum einen Flair von „dabei sein“ zu versprühen und dafür Sorge zu tragen, dass die präsentierten Aktionen und irren Schlitten auch stets prächtig in Szene gesetzt sind. Vom Konzept und Aufbau her ist es so, dass wir oftmals herumstehende Männer (und und um Fahrzeuge herum) wahrnehmen, oder aber sitzende Männer in sich wahnsinnig flink bewegenden Flitzern. Beiden Anforderungen wird der anamorphe 16:9-Transfer im Format 1.78:1 gerecht. Zu keinem Zeitpunkt kommen wir Probleme zum dem Bild oder es entstehen Sorgen. Die Kompression arbeitet sauber und unauffällig, die Kantenschärfe geht in Ordnung.
Der Unterhaltungsgrad, der durch die Moderation gezündet wird, hält sich offen gestanden arg in Grenzen. Wobei dies etwas schade ist, kann man hier doch eine gute Unterstützung für den Hauptteil erarbeiten, wenn man das Potenzial dann nutzen möchte. Hier ist das eben etwas anders. Doch der gebotene Dolby Digital 2.0-Ton, der wahlweise in den Sprachen Deutsch oder Englisch erklingt, bezieht sich sehr auf die Lautsprecher-Front und beweist kein gutes Händchen, wenn es um Surround-Ton oder weite im Klangspektrum geht. Immerhin sind die Stimmen gut zu verstehen und etwas Musik lockert das Geschehen auf.
[Fazit]
„Top Gear America“ gewinnt vor allem bei den sehr westlich ausgerichteten Auto-Fans. Also vielleicht jenen, die den Flair Amerikas mögen, die Muscle-Cars schätzen oder es sonst wie gerne mit eher größeren, stark motorisierten Gefährten aufnehmen. „Top Gear America“ unterstützt dieses Verlangen und stillt den Durst nach amerikanischen Pferdestärken bereits ab einem Kaufpreis von rund 14,- Euro mit einer Altersfreigabe von ab 12 Jahren. Gesonderte Materialien oder Extras gibt es nicht auf den beiden einseitigen und zweischichtigen DVD (Typ 9) vorzufinden, dafür aber eben 8 Episoden zu je rund 45 Minuten, also knappe 360 Minuten oder ziemlich genau auch 6 Stunden. Erscheinungstermin war der 28. Februar 2020.
Andre Schnack, 26.02.2020
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