700 Haie in der Nacht

Dokumentation

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[Einleitung]
„700 Haie in der Nacht“ ist eine Dokumentation, welche sich im Bereich der Natur- und Tiersendungen mit Sicherheit thematisch zugeordnet sehr wohlfühlen wird. Regisseur Luc Marescot fertigte diese Dokumentation 2017 als französische Dokumentations-Produktions. Maßgeblich beteiligt an der Entstehung und dem Inhalt des Titels ist Laurent Ballesta, er leitete die Expedition, welche Luc Marescot regieseitig mit der Kamera festhielt. Ich konnte zum Review eine deutschsprachige Stream-Variante des Titels sichten und möchte mich im folgenden zu den Widerfahrenen äußern.

Inhalt
In Französisch-Polynesien liegt das Fakarava-Atoll, dessen Südpassage von einem Rudel von700 Haien regiert wird. Dies ist die größte bisher bekannte Ansammlung grauer Riffhaie. Warum gibt es dort diese Dichte an Grauhaien? Welche Jagd- und Überlebensstrategien haben sie? Welche Auswirkungen hat das auf das Korallenökosystem? Fasziniert von dieser außergewöhnlichen Zusammenkunft, führt das wissenschaftliche Team um Laurent Ballesta eine Studie von beispiellosem Ausmaß durch – die Gombessa 4:

Etwa vierzig Haie werden mit elektronischen Chips ausgestattet, um ihre nächtlichen Jagdrouten zu verfolgen. Dabei erlangen die furchtlosen Forscher völlig neue Fakten, entgegen aller aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse…
(Quelle: EuroVideo Medien)

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Eine Dokumentation, die sich die erste Minute wie ein spannender Hollywood-Hai Film verhält? Und das ist nicht das einzige an „700 Haie in der Nacht“, was frisch, modern und irgendwie auch ein wenig anders anmuten lässt. So gibt es viele tolle Aufnahmen, bei Tag, bei Nacht, über Wasser, unter Wasser, aus den Wolken – das Programm ist mannigfaltig, der Fokus hingegen ganz klar auf die Welt im Verborgenen, kühlen und tiefen Nass: dem Lebensraum dieser Hai Population, die nirgendwo sonst in vergleichbarer Konzentration auftritt.

Wir dürfen uns den Inhalt hier anders vorstellen als ein Abriss wissenschaftlicher Erkenntnisse oder fundierten Wissens, begleitet von entsprechenden Naturaufnahmen. Hier ist vielmehr die Expedition im Fokus, welche dann schlussendlich im weiteren Verlauf auch neue Erkenntnisse offenbaren wird. Doch auch der Weg dorthin steht im Mittelpunkt, denn eine solche wissenschaftlich Expedition ist nichts, dass man einfach aus dem klammen Neopren-Ärmel schüttelt. Nicht zuletzt kommt hier eine neue Aufnahmetechnik zum Einsatz, welche es erlaubt eine Art 180 Grad-Sicht eines Momentes zu erstellen.

Das sieht nicht nur beeindruckend und vielversprechend aus, sondern erfüllt den Zweck die Frage zu beantworten, wie genau die Haie ihre Opfer attackieren. Immerhin findet das alles blitzschnell und dennoch unter Wasser statt. Damit ist lediglich eine Fragestellung benannt, welche durch diese und vergleichbare Arbeiten schlussendlich beantwortet werden können. Vielleicht nicht genau jetzt, aber dann eben in der Zukunft, denn das gewonnene Wissen hilft bei der Entschlüsselung vieler der Geheimnisse des Lebens dieser Kreaturen.

[Technik]
Gemessen an den Leistungen des hier gezeigten 1.77:1-Transfers kann ich sagen, dass die Unterwasserwelt wirklich etwas hermacht. Wasser, vorrangig Wellen unter Sonnenlicht, gehört zu den optischen Erscheinungen, die kaum technisch zu reproduzieren sind. Will sagen, dass uns die Kompression von Bildmaterial dort oftmals fies mitspielt. Doch auch dies geht hier insoweit in Ordnung, als das keine großen Probleme einziehen und sich etablieren können. Und so erleben wir im finalen Produkt einen anamorphen Breitbild-Transfer, der sich gekonnt der Wiedergabefläche bedient und qualitativ auch zu überzeugen versteht.

Die Dokumentarfilmer und Wissenschaftler bauten nicht nur einen Teil des Meeresgrabens nach, in dem sie mit den Haien tauchten, sondern nutzten unter anderem auch eine sogenannte Akustik-Kamera. So viel zur Überleitung zum Ton der Veröffentlichung. Das finale Produkt wird über einen Dolby Digital 2.0-Ton in den Sprachen Deutsch und Französisch verfügen. Untertitel sind in Französisch für Hörgeschädigte sowie beim französischen Ton in Englisch vorhanden. Sprache, Musik, dramatischen Höhepunkten unter Wasser ist somit nichts Wege. Rauschen oder Störungen vernahm ich nicht.

[Fazit]
Ab dem 11. April 2019 kann sich mit den grauen Haien mehr befasst werden und „700 Haie in der Nacht“ erscheint auf DVD, und zwar im eleganten Schuber, sowie als Blu-ray O-Card. Wenig überraschend handelt es sich bei dem Angebot um ein Infoprogramm, dass auch entsprechend FSK als solches eingestuft wurde. Klar ist aber auch, dass „700 Haie in der Nacht“ auch am Tag für Unwohlsein sorgen kann. Erstaunlich eben, was sich einige Menschen trauen, schlussendlich auch ein wenig im Sinne der Wissenschaft. Die Laufzeit der DVD liegt bei ca. 90 Minuten, ein Extra gibt es auch: „Gombessa 4: Die Entstehung“ im Original mit Untertiteln. Tolle Sache und sehr interessant, diese DVD.

Andre Schnack, 09.04.2019

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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