[Einleitung]
Mit „MacGruber“ entstand unter der Regiearbeit von Jorma Taccone eine Persiflage auf die US-amerikanische TV-Serie „MacGyver“ aus den frühen 90er Jahren über einen Tüftler und das ehemalige Mitglied einer Sondereinheit. Meines Erachtens ein Stoff, aus dem man gut eine Comedy zaubern könnte. Drehbuchautoren Will Forte, John Solomon und Jorma Taccone schrieben das Skript zum Titel, der bereits 2010 entstand. Universal Pictures Germany veröffentlichte den Titel als High Definition Blu-ray Disc Version und ich schaute mir – wenn auch spät nach Erscheinen – den Film nun einmal an.
[aartikel]B005RALU48:left[/aartikel][Kommentar]
Ich hatte gewisser Erwartungen mit der Ansicht dieses Titels verbunden. Jawohl, als bekennender „MacGyver“-Fan war ich gespannt darauf, wie der Stoff auf die Schippe genommen werden würde und wie viel Lach-Faktor dabei herüberkommen wird. Doch leider kann ich nach der Ansicht sagen, dass das Ergebnis gar nicht einmal so gut ausfällt für MacGruber. Der vermeintliche Tüftler mit guter Gesinnung stellt sich hier als grenzdebiler Einfaltspinsel mit Liebe zum Fäkalhumor und einer ad-hoc einsetzenden Aggressivität heraus. Er hat keinen Geschmack und versteht nur wenig.
Das auch Hauptfiguren die kompletten Voll-Bananen sein dürfen, ist nicht erst seit Frank Drebin (Die nackte Kanone) oder Insp. Clouseau (Der rosarote Panther) glasklar und legitim. Doch muss eben aus dieser Situation heraus viel Humor und eben auch Sympathie mit der Figur entstehen. Beide Voraussetzungen erfüllt MacGruber eben leider nicht. Dünne Witze, schräger Humor mit Ausfällen, die kaum vulgärer und dämlicher sein könnten. Darsteller, deren Fähigkeiten sich weitgehend auf das Verziehen des Gesichts zu beschränken scheinen.
Die Story ist praktisch nicht vorhanden. Es ist schon kaum erträglich, dass der Schurke und – gewissermaßen – der Anti-Held schon früher miteinander zu tun hatten. Und was daraus eben wurde. MacGruber nimmt kein Blatt vor den Mund und ist sich für absolut nichts zu schade. Haut er in der einen Sekunde noch mächtig auf die Kacke und zieht übelst über andere Leute her, so ist er in der nächsten Sekunde strikt devot und bietet sich auf allen Ebenen an…
Weder gibt es inhaltliche Überraschungen, noch wird auf anderem Wege das Publikum bei Laune gehalten. Es ist alles ziemlich durchschnittlich bis sogar darunter, der gesamte Style des Films, so die Masken und Kostüme, unterstützen dies bewusst, was allerdings auch nicht bei jedem gut ankommen wird. Witze und Humor gibt es zwar, doch längst nicht im Umfang des erhoffen Löwenanteils, des tragenden Anteils des Films sozusagen. Eher verkommt das oft zu Fäkalsprache und -humor.
[Technik]
High Definition, die gibt es hier auf jeden Fall. Egal, wie der Inhalt auch ausfallen mag, die High Definition-Bilder im Format 2.40:1 (16:9) bestechen durch eine angenehme Kantenschärfe, die ebenfalls in einem adäquaten Umfang an Bilddetails mündet, bzw. diesem zuträglich ist. „MacGruber“ bietet kaum Anlass zur Kritik, wenn es um die Fehlerfreiheit bei der Wiedergabe und um die Sauberkeit geht. Rauschen oder Verunreinigungen sind nicht mit von der Partie, auch macht sich die Kompression praktisch kaum bemerkbar. Lediglich weniger gut ausgeleuchtete Bereiche neigen ein wenig zum Verlust der Tiefe und Qualität insgesamt.
Kommen wir zum Ton der Blu-ray Disc Veröffentlichung von „MacGruber“. Er ist lebhaft, hin und wieder. Vor allem dann, wenn es auch inhaltlich hoch hergeht. Hier wird geschrieen, geflucht, gebrüllt, gekloppt oder einfach auch nur dagestanden oder mit einem MG um sich geschossen. Das ist mannigfaltig für eine eine weite und dynamische Surround-Wiedergabe, die dem gebotenen DTS Surround 5.1-Ton in Deutsch sowie dem, DTS-HD Master Audio 5.1-Pendant im englischen Original, auch gut gelingen. Fehler treten dabei nicht auf; alles in allem eine solide Darbietung.
[Fazit]
Ich muss gestehen, dass ich hier ein wenig enttäuscht war nach der Ansicht des Films „MacGruber“. 90 Minuten, die gar nicht mal so rasch vergingen, wie es bei guter Unterhaltung ansonsten wohl der Fall sein würde. Ich bin ein großer Fan der TV-Serie „MacGyver“ mit Richard Dean Anderson. Auch mag ich Comedys, die Persiflage, Satire und auch, wenn man sich schlichtweg über etwas lustig macht, so lange gewisser Grundregeln befolgt werden. Hier gelang das nur bedingt. Die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren. Bonusmaterial: keins.
Und jetzt erst, hier unten, ganz am ende des Review, da merke ich, dass ich viel zu viele Worte für diesen minderwertigen Film verloren habe.
Andre Schnack, 07.03.2019
„Film/Inhalt:“ | |
„Bild:“ | |
„Ton:“ | |
„Extras/Ausstattung:“ | |
„Preis-Leistung“ |