[Einleitung]
Splendid Entertainment bringt uns einen Animationsfilm aus Korea. Das hört sich für einige Leute eventuell nicht gerade attraktiv an, doch sollten diese Menschen unbedingt unseren Test lesen. Der Film mit dem Titel „Elysium“ entstand 2003 und wurde mit viel Schweiß unter großen Aufwendungen angefertigt. Als direkter Vergleich lohnt sich ein Bezug zu „Final Fantasy“, denn auch dieses Werk versucht sich an möglichst realistischen, computergenerierten Darstellungen menschlicher Figuren. Die Hauptrollen wurden von virtuellen Protagonisten eingenommen, das Drehbuch schrieb Jung-hoon Park, die Produktion wurde unter Jae-Sung Kwon durchgeführt und im Regie-Stuhl nahm Jae-woong Kwon Platz. Wir konnten uns die DVD im Pappschuber genauer ansehen und berichten.
[Inhalt]
Der junge Van will nur noch ein einziges Turbo-Pinball-Rennen gewinnen, um dann mit seiner Freundin Lydia die völlig überbevölkerte Erde verlassen zu können. Aber das Schicksal hat Van eine andere Bestimmung zugeteilt: durch ein mysteriöses Komplott kommt es zwischen den Planeten Erde und Elysium zu einem intergalaktischen Krieg. Und Van soll zu einem Weltraum-Ritter werden, der die Angreifer zurückschlagen soll…
(Quelle: Splendid Entertainment)
[aartikel]B0007PBQWO:right[/aartikel][Kommentar]
Ein Vergleich mit „Star Wars“ oder aber „Matrix“ scheint überzogen und dennoch besitzt „Elysium“ ganz wunderbare Momente und gleichfalls einfallsreiche und gute Ideen. Es handelt sich hierbei nicht um einen einfachen Comic oder aber ein simples Anime-Derivat, sondern um einen vollständigen, eigenen Film mit seiner persönlichen Note und einem spannungsreichen Verlauf. Die Geschichte legt nicht nur ein sehr hohes Tempo an den Tag, sondern besitzt Twists & Turns und wartet mit einer ganzen Mannschaft an ausreichend tief gestalteten Figuren auf. Und wenn es hier auch ein weiteres Mal um den Kampf zwischen Gut und Böse geht, so zeigt sich die Story überraschend unterhaltsam. Weniger mystisch und philosophisch tiefsinnig als „Final Fantasy“ zudem.
Einige Elemente wirken wie abgekupfert und hin und wieder fühlt man sich ein wenig an „Starship Troopers“, einigen bekannten Anime oder aber „Battletech“-Szenarien erinnert. Das macht aber gar nichts. Der Kampf zwischen den beiden Seiten wird nicht nur auf dem Schlachtfeld ausgetragen, nein, es gibt auch noch kleinere Nebenplots, wie beispielsweise eine Love-Story und immer wieder zwischendurch ein wenig Comedy. Seitens der technischen Umsetzung kann man sich wirklich nicht beschweren. Überwiegend werden tolle Bilder und wunderbare Animationen geboten. Einige Aufnahmen, insbesondere Portraits der Charaktere, bereiten der Technik Kopfzerbrechen, und so kommt es auch in „Elysium“ hier zu einem leicht künstlichen Effekt. Dies stört jedoch kaum.
[Technik]
„Elysium“ kommt aus dem Computer. Entsprechend hochwertig sollte auch das Master zur DVD-Vorlage daherkommen und die qualitativen Aspekte sollten sich auf einem hohen Niveau befinden. Doch leider kommt es anders als man denkt. Der Bildtransfer geschieht im Format 1.78:1 und wurde anamorph auf der Disc abgelegt. Da es hier viel Action vor der virtuellen Kamera gibt, kommen auch sehr viele schnelle Szenen zum Zuge. Schnittige Aufnahmen und rasante Bewegungen stellen kein Problem für das Bild dar. Auch der Kontrast und die Farbgebung gehen in Ordnung und werden den Anforderungen weitgehend gerecht. Wenn wir über die Sauberkeit, Kantenschärfe und Kompression sprechen, verliert der Transfer ein wenig an Boden, denn über die gesamte Laufzeit gibt es einen leichten Rauschfilm wahrzunehmen. Kleinere Bildstörungen fallen dabei weniger ins Gewicht.
Tontechnisch gibt es „Elysium“ im Format Dolby Digital 5.1 in den Sprachen Deutsch, Koreanisch und Englisch. Des Weiteren gibt es noch eine japanische Tonspur im Dolby Digital 2.0-Format. Mit eine ausreichenden Dynamik ausgestattet und befugt sämtliche Kanäle direkt anzusteuern entsteht ein lebhaftes Umfeld, in denen sich riesige Kampfroboter schlagen, Weltraum-Dogfights ausgefochten werden und hitzige Laser-Salven die Räume durchkämmen. Höhen- und Tiefenansteuerungen gehen ebenfalls in Ordnung und der Center-Speaker leistet einen guten Job, wenn es um die Ausgabe der Dialoge geht. Egal ob Mensch oder zum Beispiel der kleine, fliegende Droide „Oz“ – die Stimmen sind stets klar und deutlich zu vernehmen. Rauschen oder andere Artefakte treten nicht auf.
[Fazit]
Splendid Entertainment gehört mittlerweile zum guten Programm, wenn es um technisch gelungene DVD geht. Viele Insider-Tipps befinden sich in ihrem Angebot und „Elysium“ gehört für Fans von animierten Filmen mit Sicherheit ebenfalls dazu. Der rund 86minutenlange Film wurde auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) abgelegt und ab einem Alter von 12 Jahren freigegeben. Über ein recht simpel gehaltenes Menü mit einem etwas kindischen Design können neben dem Hauptfilm noch folgende Extras aufgerufen werden:
* Making Of
* Musik-Video (englisch, koreanisch)
* Trailer
* Teaser
* Bildergalerie
Inhaltlich sowie in Sachen Laufzeit hauen die Bonusmaterialien nicht vom Hocker. „Elysium“ kommt in einem Amaray-Case daher, welches sich wiederum in einem ansehnlichen Papp-Schuber befindet. Die Veröffentlichung der Disc fand am 21. März statt. Preislich orientiert sich die Disc bei einem Wert um die 20,- Euro. Wer Mangas mag, Anime schätzt und gerne Science-Fiction Kost verschlingt, der sollte sich diese „Elysium“-DVD genauer ansehen. Was sich bei den Real-Filmen in Korea schon an positiver Entwicklung gezeigt hat, scheint demnächst auf den Animations-Bereich ausgeweitet zu werden.
Andre Schnack, 30.03.2005
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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