[Einleitung]
„Die Verlegerin“ (Originaltitel: The Post) ist von niemandem weniger als Regie-Legende und Alteisen Steven Spielberg nach einem Drehbuch von Liz Hannah und Josh Singer sowie vor der Kamera in den führenden Rollen mit Meryl Streep und Tom Hanks. „Die Verlegerin“ erzählt von der Zeit unmittelbar vor dem, was als Watergate-Skandal in die Geschichtsbücher eingehen sollte. Heute haben wir es hin und wieder auch mit kleineren Gates zu tun, wie aktuell Melanie Trump‘s Coat-Gate. Davon ab bekommen wir die Tage diesen Film von 2017 aus dem Programm von Universal Pictures angeboten und ich konnte mir die Blu-ray Variante genauer anschauen und berichte darüber.
[Inhalt]
Katharine „Kay“ Graham (Meryl Streep) ist die Verlegerin der renommierten Zeitung „The Washington Post“. Als ihr Redakteur, der hart gesottene Ben Bradlee (Tom Hanks) über einen gigantischen Vertuschungsskandal im Weißen Haus berichten will, steht Kay vor einer gewagten Entscheidung, die sie nicht nur ihre Karriere, sondern auch ihre Freiheit kosten könnte. Ihr mächtigster Gegner ist dabei die US-Regierung…
(Quelle: Universal Pictures Germany)
[aartikel]B079VF7QGL:left[/aartikel][Kommentar]
„Eine unglaubliche Geschichte, vom beispiellosen Kampf einer starken Frau für Meinungs- und Pressefreiheit im Strudel politischer Machenschaften.“ – so umschreibt es Universal recht treffend. Doch ohne einen Bezug zu etwaigen Sexismus- oder Gleichheitsgrundsätzen und anderen Debatten.
Ich habe den Film im Kino gesehen und war schon recht begeistert, wie ich festhalte. „Die Verlegerin“ ist die Story der Frau hinter der Story, sozusagen. Denn der Film befasst sich gar nicht mit der Watergate-Affäre im Kern, sondern mit der Zeit unmittelbar davor und den Menschen, die im Prinzip den Stein gewissermaßen ins Rollen brachten. Und dabei glänzen hier zwei Personen ganz besonders, was gar keine Überraschung darstellt: Mary Streep und Tom Hanks. Beide hauchen dem ansonsten auch trockenen Stoff unfassbar viel Dynamik und Leben ein, was dem Film, seiner Dynamik und dem Tempo wirklich gut tut.
Es ist ein wenig wie in „The Insider“, wo es letztlich um die Frage geht, ob man sich fürs Geschäft oder für die unabhängige Berichterstattung und somit Pressefreiheit entscheidet – beides geht nicht. Auch hier steht eine Person vor einer folgenschweren Entscheidung, es ist „die Verlegerin“ – brillant dargestellt von Meryl Streep. An ihrer Seite sehen wir Tom Hanks in einer ebenfalls relevanten Rolle, die er prima ausfüllt. Es sind diese beiden, auf die hier gebaut wird. Die restliche Besetzung ist ebenfalls gelungen, verblasst jedoch vor dem anführenden Duo.
Was macht nun aber diesen Film aus? Für mich waren das maßgeblich zwei Faktoren, die beide mit einem Gefühl zu tun haben. Erster ist das Gefühl, dass die Darsteller vermitteln. Sie sind in besonderen Situationen und müssen unter großem Druck Entscheidungen treffen. Das zweite Gefühl hat mit der damaligen politischen Verfassung des Landes (USA) zu tun. Denn diese Zeit rund um die Nixon-Ära war chaotisch, prägend und in vielen Beziehungen als aufregend zu bezeichnen. Beides kam bei mir als Zuschauer gut an.
[Technik]
„Die Verlegerin“ besticht durch eine gute Optik, welche viel Freude an den gezeigten Bildern zulässt, da es praktisch nichts gibt, über das man sich hier ärgern müsste. Der High Definition Blu-ray Datenstrom präsentiert einen breiten 1.85:1-Transfer, der sich in 1080p Aufnahmen auf der Disc befindet. „Die Verlegerin“ hat den typischen Charme, den ich von einem Film aus den Zeiten der späten 60er Jahre erwartet hätte. Das gelang hier gut und doch sind die qualitativen Aspekte allesamt rund und es entsteht ein wirkungsvolles, klares Bild. Kompressionsartefakte oder andere Störungen gibt es nicht zu beklagen. Ich war sehr mit der visuellen Darbietung zufrieden. Alles wirkte so, wie ich es als sehr passend zum Inhalt empfand.
Da wo Licht ist, da ist auch meist etwas Schatten. Das ist hier nicht sonderlich anders. Die überwiegenden Innenaufnahmen sind gut ausstaffiert und haben ein angenehmes Ambiente aufzuweisen. Tontechnisch wird dies gestützt durch einige Hintergrundgeräusche, die eine ausreichende Lebhaftigkeit erschaffen. In der Redaktion ist beispielsweise stets hektisches Treiben, es ist laut. Die Dialoge sind stets gut zu verstehen, alles passt auch im Rahmen durch die musikalische Begleitung. All das geschieht in DTS-HD High Resolution Audio 7.1 in Deutsch und Französisch sowie DTS-HD Master Audio 7.1 in Englisch. Untertitel: Deutsch, Französisch und Englisch für Hörgeschädigte.
[Fazit]
Was Steven Spielberg wirklich gut kann, ist das Erzählen von Geschichten. So entführte er mich damals mit „Die Goonies“ in ein grossartiges Abenteuer, so wie in „E.T.“. Mit „Indiana Jones“ machte er dies noch einmal für die Erwachsenen unter uns. Dann entführte er mich in die grausame Welt des Dritten Reichs mit „Schindlers Liste“ und später in das frühe Amerika von Abraham „Lincoln“ und nun in die politisch turbulente Zeit der Nixon-Ära. Auch das gelang gut. Der Stoff ist bekannt, dennoch sind die 116 Minuten Laufzeit spannend gestaltet. Diese Blu-ray Disc erschien am 28. Juni mit einer Altersfreigabe von ab 6 Jahren.
Bonusmaterial besteht hier aus:
– Layout: Katharine Graham, Ben Bradlee & „The Washington Post“
– Zusatzmaterial: Besetzung und Personen in „Die Verlegerin“
– Die Style-Abteilung: Eine Ära wieder aufleben lassen
– Das Anhalten der Pressen: Filmstart von „Die Verlegerin“
– Kunst und Kultur: Musik in „Die Verlegerin“
Andre Schnack, 19.07.2018
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