[Einleitung]
Offen gestanden, Schande über mein Haupt: ich hatte mich bisher wirklich nicht weiter mit dem Titel befasst, nachdem ich eine seichte Begegnung mit dem Film in meinen zu frühen Jahren hatte. „Boxcar Bertha“ – was für ein Name. Der deutsche Nebentitel klärt auf „Die Faust der Rebellen“, oder aber irgendwie auch nicht. Ein bisschen keimten Gedanken und Erinnerungen an großartige Werke wie John Carpenter „Escape from New York“ in meinen Kopf.
Ich hatte Lust auf diesen Film von Regisseur Martin Scorsese entwickelt und in der jüngsten Vergangenheit auch ein paar alte, für manch einen sogar angestaubte Clint Eastwood-Stücke reingezogen. Wie dem auch sei, hier sehen wir in den führenden Rollen David Carradine sowie Barbara Hershey, alle arbeiten nach einem Drehbuch von Joyce Hooper Corrington und John William Corrington. Diese High Definition Blu-ray Disc erscheint aus dem Angebot von Koch Media und ich unternahm mit dieser schick gemachten Disc eine Zeitreise.
[Inhalt]
Arkansas in den 1930ern: Während der Wirtschaftskrise muss sich die 16-jährige Bertha (Barbara Hershey) mit ihrem Freund Von Morton (Bernie Casey) alleine auf der Straße durchschlagen. Erst als sie den Bahngewerkschafter Big Bill Shelly (David Carradine) kennen- und letztlich auch lieben lernt, nimmt ihr Leben eine dramatische Wende. Denn über kurz oder lang gerät Big Bill nicht nur ins Visier der Eisenbahngesellschaft, sondern auch ins Fadenkreuz der Polizei. Der Beginn einer brutal eskalierenden Spirale der Gewalt, in deren Mitte Bertha und Bill auf den Spuren von „Bonnie & Clyde“ wandeln…
(Quelle: Koch Media)
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Der folgende Text ist nicht nur Lobeshymne, sondern auch einfach inhaltlich vorzüglich getroffen und formuliert. Daher hat er seinen Platz hier verdient und ich gebe mithin als Quelle die Koch Media erneut an:
‚Mit dem höchst intensiven und brutalen Sozial- und Kriminaldrama „Boxcar Bertha“ legte Regie-Ikone Martin Scorsese („Taxi Driver“) 1972 noch vor seinem endgültigen Durchbruch mit „Hexenkessel“ den Grundstein für eine triumphale Karriere. Produziert von B-Movie-Legende Roger Corman, dürfen die junge Barbara Hershey und David Carradine („Kill Bill“, „Kung Fu“) hier in die blutigen Fußstapfen legendärer Gangsterpärchen treten. Bis hin zum schockierenden Finale, das in seiner Drastik typisch für das junge amerikanische Kino des New Hollywood war.‘
Um was es sich hier genau handelt, dass mag ein Jugendlicher der heutigen Zeit nicht mehr so in Worte zu fassen, wie „ältere“, reife, kurzum, Menschen, die noch eine Menge aktive und wache Erinnerungen an die 70er Jahre hatten. Und eben an relevante Werke wie „GoodFellas“ – ja, auch „Casino“, was schon moderner und jünger war. Oder aber natürlich „Taxi Driver“ und auch „Sexy Best“ oder gar „Ganster No.1“. Wenn es um brutale und doch oftmals sehr intelligente Filme geht, dann hat zumeist irgendwie das organisierte Verbrechen die Finger mit im (dreckigen) Spiel. Scorsese ist da Fachmann, sein „Hexenkessel“ erntete später mächtig viel positive Resonanz.
Hat man keinen Hintergrund, so kann eine Ansicht heute auch schief gehen. Zu alt mag der Stoff sein, den wir hier verspeisen können. Man sollte ein wenig wissen, worauf man sich sozusagen einlässt. Denn dann macht es auch sehr viel Spaß und ich konnte mich sehr erfreuen an allem, was ich hier zu Gesicht und auch zu Ohren bekam. Das mag sein, dass man den Stil eben nochmal gern sieht oder andere nostalgische Effekte, begründet in unserer, hier meiner Kultur.
[Technik]
„Boxcar Bertha“ kommt mit einem Zeitalter, in dem an High Definition noch nicht zu denken war. Hier erhalten wir einen Transfer im Format im Ratio 1.85:1 und das Bild geht recht selbstsicher auf das Publikum zu. Wir mögen bei den Betrachtung stets das Alter des Transfers im Kopf wahren. Und das wirkt sich natürlich auch auf die Qualität aus, die wir hier vorgesetzt bekommen. „Boxcar Bertha“ hat einen recht trockenen, zwar farbenfrohen, doch weniger dynamischen Grundton aufzuweisen. Das ist jedoch ein zeitgenössischer Faktor, alles andere befindet sich tatsächlich auch einem adäquaten Niveau. Rauschen oder Verunreinigungen sind dabei selten. Die Kompression arbeitet sauber.
Natürlich ist es so, dass auch das Alter hier seine Spuren beim Ton hinterlässt. Klar, denn damals war noch kein Dolby XY mit zig Kanälen im Einsatz. Und so gibt es hier Tonformat im Format PCM 2.0. „Boxcar Bertha – Die Faust der Rebellen“ macht keine Fehler bei der Ausspielung der Sprachausgabe, welche wahlweise in Deutsch oder aber Englisch erfolgt. Auch eine die Umgebungsgeräusche zwar flach und wenig räumlich im Ergebnis, dennoch gefallen die Sounds und haben ihren Charme im Gepäck. Untertitel sind ausschließlich in englischer Sprache vorhanden. Wer Interesse an diesem Film hat, der wird sich kaum grämen, dass hier nicht Hyper-Sound zum Einsatz kam, wenn der Inhalt es ohnehin nicht füllt.
[Fazit]
Regisseur Martin Scorseses „Boxcar Bertha – Die Faust der Rebellen“ ist ein Klassiker und für manch einen mit Sicherheit auch ein Kult-Titel. Der Streifen aus 1972 hat durchaus seinen Charme und Style, optisch sowie inhaltlich. Inhaltlich erstreckt sich die Story auf rund 89 Minuten, abgelegt ist das alles auf einer einseitigen und zweischichtigen Blu-ray Disc abgelegt. Apropos Ausstattung, richtig viel davon gibt es leider nicht. Neben dem Film mit der Altersfreigabe von ab 16 Jahren sind auch noch Trailer, ein Interview mit Martin Scorsese sowie eine Bildergalerie mit im Gepäck. Das wars dann aber auch schon. Erschienen ist die Disc am 14. Juni 2018, kostet rund 17,- Euro.
Andre Schnack, 14.06.2018
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