[Einleitung]
„Julian Schnabel – A Private Portrait“ ist eine Dokumentation über – der Titel lässt es unschwer erahnen – den Künstler Julian Schnabel. Regie führte Pappi Corsicato und ich konnte mir ein genaueres Bild vom Inhalt, den technischen Leistungen und der Ausstattung der DVD machen. Weltkino Filmverleih bringt uns dieses Nischenprodukt aus dem Genre der Dokumentationen ins Heimkino. Den Vertrieb zum Titel übernahm universumfilm. Vor der Kamera sehen wir hier Julian Schnabel, Laurie Anderson, Héctor Babenco, Jean Michel Basquiat, Bono, Willem Dafoe, Emmanuelle Seigner, Al Pacino, Lou Reed, Stella Schnabel, Vito Schnabel und weitere.
[Inhalt]
Extravaganz, Provokation und Genie sind nur einige der Schlagworte, die immer wieder im Zusammenhang mit Julian Schnabel fallen. Pappi Corsicato blickt in seinem Porträt hinter die Fassade des prominenten Malers und Filmemachers und offenbart den Menschen hinter dem Künstler. Schnabel öffnet sein privates Archiv, spricht über seine Anfänge als Künstler, die skandalträchtige New Yorker Kunstszene der 1980er Jahre und über künstlerische wie persönliche Krisen wie den Tod seines engen Freundes Lou Reed. Auch Schnabels Familie, Freunde und langjährige Wegbegleiter wie Al Pacino, Willem Dafoe, Bono und Emmanuelle Seigner kommen zu Wort.
„Julian Schnabel – A Private Portrait“ zeigt einen Menschen, der mehr ist als das oft beschworene Enfant terrible: Krisengerüttelter Künstler, Oscar-nominierter Filmemacher („Schmetterling und Taucherglocke“), verlässlicher Freund und liebender Familienvater. Pappi Corsicato porträtiert hautnah einen vielseitigen Freigeist, dessen Werk und Leben bewegt und inspiriert.
(Quelle: Studio: Weltkino Filmverleih GmbH)
[aartikel]B078XH1P7L:left[/aartikel][Kommentar]
„Julian Schnabel – A Private Portrait“ ist eine Art der Dokumentation, die nicht sehr häufig als Format genutzt wird. Viele historische Persönlichkeiten aus der Politik teilen sich oftmals eine Dokumentation zu historischen Anlässen, Katastrophen, Jubiläen oder anderen Gedenk-Momenten. Julian Schnabel, keine politische Figur unserer Zeit, bekommt seine eigene Dokumentation über das künstlerische Schaffen und Wirken zu noch andauernden Lebzeiten.
Alles hier basiert auf Kommentaren aus Interviewausschnitten, aus Archivmaterialie oder Schilderungen von Biografen, Freunden, Kollegen oder anderen Bekanntschaften oder der Familie. Die Aufnahmen sind eben teilweise aus dem persönlichen Fundus. Nicht nur schön anzusehen, auch wird viel Wissenswertes, natürlich stets positiv über Julian Schnabel berichtet.
[Technik]
Standard Definition Technik, die sehr vom Inhalt abhängt. Klar, denn wenn private Aufnahmen mit von der Partie sind, dann hält zwangsläufig aus Sicht der Kino-Industrie eine mindere visuelle Grundlage und Qualität Einzug ins Produkt, hier der Doku „Julian Schnabel – A Private Portrait“. Alles variiert und genau das scheint auch die einzige Konstante zu sein, mit der sich dieser Transfer (weitgehend im Format 1.85:1) versucht von anderen abzugrenzen. Zu den unterschiedlichen Ratio, dem oftmals wechselnden Farbsettings, dem Rauschen im Untergrund und eben all den individuellen Faktoren entsteht ein glaubhaftes, authentisches Bild, jedoch kein besonders klares.
Der Ton des Films ist zwar hochwertig in seinem Spektrum und Umfeld, allerdings ist der schon längst nicht mehr auf der Höhe der Zeit, wenn man das dann alles von einer modernen, zeitgemäßen und durch HD geprägten Zeit betrachtet und bewertet. „Julian Schnabel – A Private Portrait“ ist kein akustisches Feuerwerk, damit das klar ist. Allerdings leistet der einzige Sound-Track, englischsprachiger Dolby Digital 5.1-Ton, rundum ordentliche Dienste. Die Sprache, egal, ob aus dem Off oder von vor der Kamera, ist klar und verständlich, die Musik gefällt ebenfalls, ist jedoch frontlastig. Untertitel sind in Deutsch hinzu zu schalten.
[Fazit]
universumfilm vertreibt hier einen Dokumentarfilm über einen großen Künstler, Julian Schnabel, dessen Sohn mit Sicherheit schon einmal im hiesigen Privat-TV-Wahnsinn zu sehen war. Die Sendung wurde von einem Italiener 2017 zusammengestellt und als Film geschnitten. Mit einer Laufzeit von rund 84 Minuten gehört er nicht zu den langen Filmen, jedoch zu den längeren Dokumentationen. Wie dem auch sei, das einzige Extra ist Offline das Wendecover, um die FSK Angabe auf dem Cover loszuwerden. Diese Disc ist erhältlich seit dem 18. Mai 2018; FSK lautet ab 0 Jahren. Wer sich für das Schaffen und gewissermaßen auch das Lebenswerk von Mr. Schnabel interessiert, hier zugreifen.
Andre Schnack, 13.06.2018
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