[Einleitung]
„Salyut 7 – Tödlicher Wettlauf im All“ (Originaltitel: Salyut-7) befasst sich mit einer anderen Sichtweise auf das, was man hinlänglich als Race into Space bezeichnet. Also die Zeit, in der es heiss her ging zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion hinsichtlich der Beantwortung der Fragestellung, wer als erstes auf dem Mond landen wird. „Salyut 7“ ist ein Thema, inszeniert eben aus einer Ostblock-Filmküche mit etwas anderen Schwerpunkte. Regisseur Klim Shipenko arbeitete nach einem Drehbuch (an dem er selbst auch mitwirkte) von Aleksey Chupov, Natalya Merkulova und Aleksey Samolyotov. Vor der Kamera sehen wir Maria Mironova, Vladimir Vdovichenkov sowie Pavel Derevyanko. Ich konnte mir die High Definition Blu-ray Disc von Concorde Home Entertainment anschauen.
[Inhalt]
1985; Die unbemannte sowjetische Raumstation „Salyut-7“ umkreist die Erde, als sie plötzlich aufhört, auf die Befehle der Bodenkontrolle zu reagieren. Der Ausfall der Station – des ganzen Stolzes der sowjetischen Wissenschaft und Weltraumindustrie – würde nicht nur einen unwiederbringlichen Imageverlust für die Sowjetunion bedeuten, sondern auch unzählige Menschenleben kosten. Um diese Katastrophe zu verhindern, müssen umgehend zwei erfahrende Kosmonauten rekrutiert werden und erstmals an eine unkontrollierbare Raumstation im Orbit andocken. Aber das bleibt nicht die einzige Herausforderung…
(Quelle: Concorde Home Entertainment)
[aartikel]B0791T9X67:left[/aartikel][Kommentar]
„Salyut 7“ ist mit Sicherheit kein so großes Kino, wie es vielleicht vorgesehen ist vom russischen Staat. Aber das ist eine andere Geschichte. Seit „Wächter der Nacht“ – spätestens seither – muss man dem russischen Kino viel Beachtung schenken, denn es kommen hochwertig produzierte, aufwendig ausgestaltete Geschichten dabei heraus. Dafür gibt es ebenfalls einige Beispiele. „Salyut 7“ erinnerte mich vom ersten Gedanken her an „Apollo 13“ – und damit lag ich um Längen falsch. Aber auch „Gravity“ ist ein Film, der mir in den Kopf schoss und doch so gar keine Analogien am Ende aufweist.
„Salyut 7“ ist russisches Action-Kino, das auch mit dramatischen Elementen daherkommt und einen durchaus ernsthaften Hintergrund dabei aufweist. „Salyut 7“ ist jedoch trotz hochwertiger Elemente der westlichen Konkurrenz ein wenig hinterher. Doch es muss ja auch nicht gleich die Gold-Medaille sein, beim ersten Anlauf. Die temporeichen Momente sind gut gemacht, die Dramatik findet sich in guten Händen, was die Handwerkskunst betrifft. Und die wahren Begebenheiten hauchen dem allen das notwendige Etwas ein. Gut gemacht.
[Technik]
High Definition Blu-ray Technologie hält hier Einzug in die Kreise der Veteranen, wenn es um das Alter geht. „Salyut 7“ hat einiges an tollen Momenten aufzufahren. Salyut weist einen ordentlichen Kontrast auf, die Sättigung ist gut, die Plastizität gegeben. Rauschen oder andere Störungen sind lediglich künstlich erschaffen, um z.B Außenaufnahmen am Raumschiff realistischer erscheinen zu lassen. Die 2.39:1-Bilder erfreuen sich von Beginn an einer klaren, sauberen Darstellung. Auch der Detailgrad ist soweit in Ordnung. Rauschen oder andere Verunreinigungen treten nicht auf den Plan. Es handelt sich um 1080p-Technik.
„Salyut 7“ ist technisch auch im Bereich der Akustik sehr bewandert. Wir erleben einen sauberen Surround-Sound. Das Tonformat ist DTS-HD Master Audio 7.1 in Deutsch oder aber auch Russisch; Dolby Digital 2.0 gibt es auch, und zwar in der deutschen Synchronfassung. Untertitel sind in Deutsch für Hörgeschädigte mit an Bord. „Salyut 7“ hat akustisch einiges zu bieten, wenn es die inhaltliche Situation erfordert. Dann klingt es alles auch sehr klar und doch ausreichend räumlich sowie recht aufgeräumt. Das mag etwas schade erscheinen, doch mit dem Ergebnis kann man dennoch wirklich zufrieden sein.
[Fazit]
„Salyut 7“ begibt sich in den wilden Ostblock zur Zeiten des Race into Space. Das ist durchaus spannend, erlebten wir doch von hier aus vorrangig westlich geprägte und sich an deren Standards ausgerichtete Erzählungen. Nun einmal aus der Ost-Sicht sozusagen mit „Salyut 7“. Auf der Laufzeit von rund 119 Minuten erleben wir hier eine russische Science-Fiction Produktion, die sich technisch und inhaltlich wirklich sehen lassen kann. Zusätzlich befinden sich noch Extras im Gepäck:
– Making-of
– Salyut-7. Die Entstehung eines großartigen Weltraumabenteuers
– Über die Filmfiguren
– Hinter den Kulissen
– Feature für Cannes
– Feature zum Tag der Kosmonautik
– Feature zu Vladimir Vdovichenkovs Geburtstag
– Deutscher Trailer
– Original Kinotrailer
„Salyut 7“ hat somit alles, was ein gutes Heimkino-Produkt auszeichnet auch aufzuweisen. Die Extras füllen rund eine weitere halbe Stunde Spieldauer dieser Veröffentlichung, die am 22. März ihre Premiere im Handel feierte. Die Altersfreigabe für Film und Extras liegt bei ab 12 Jahren. Wer also „Gravity“, „Apollo 13“ und Konsorten schätzt und auch mal nichts gegen einen Reise gen Osten einzuwenden hat, bitte sehr, hier findet sich eine gute Gelegenheit.
Andre Schnack, 09.04.2018
Film/Inhalt: | |
Bild: | |
Ton: | |
Extras/Ausstattung: | |
Preis-Leistung |