[Einleitung]
„Schneemann“ (Originaltitel: The Snowman) lautet der Titel von Regisseur Tomas Alfredson 2017 gedrehten Thrillers mit einem prominenten Cast. Darunter sind Michael Fassbender, Rebecca Fergusen, Charlotte Gainsbourg, J.K. Simmons, Sofia Helin und weitere. Auch hier der Kamera stehen einflussreiche und bekannte Funktionäre. Die Geschichte und das ganze Setting basiert auf dem Roman von Jo Nesbø, hier arbeiteten am Drehbuch hingegen gleich drei Autoren: Peter Straughan, Hossein Amini sowie Søren Sveistrup. Ich konnte mir die High Definition Blu-ray Disc zur Veröffentlichung von „Schneemann“ genauer anschauen und berichte.
[Inhalt]
Bald fällt der erste Schnee. Dann beginnt die Jagd auf den Killer. Der Thriller „Schneemann“ von Produzent Martin Scorsese basiert auf Jo Nesbøs erfolgreichem Bestseller. Als Kommissar Harry Hole (Michael Fassbender) im ersten Schnee des Winters in einem Vermisstenfall ermittelt, muss er befürchten, dass ein nie gefasster Serienkiller wieder aktiv geworden ist. Mit Hilfe einer brillanten Nachwuchsbeamtin (Rebecca Ferguson) muss Hole eine Verbindung zwischen jahrzehntealten, ungeklärten Fällen und der brutalen neuen Tat ziehen – die einzige Chance, die Pläne des perfiden Täters vor den nächsten Schneefällen zu durchkreuzen.
(Quelle: Universal Pictures Germany)
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Natürlich wurden hier obgleich des Sujets des Films Erinnerungen an den großartigen „Fargo“ von den Coen Brüdern wach. Ich fühlte mich daran erinnert, was zum einen die Atmosphäre dann schon einmal leichter zugänglich gestaltet und zum anderen etwas die Erwartungen nach oben schraubt. Bei „Schneemann“ ist es so: die Geschichte ist eigentlich gar nicht schlecht, die Besetzung hingegen ist großartig in praktisch jeder Fachlinie und namhafte Darsteller finden sich vor der Kamera ein. Bei der Szenerie fühlte ich mich auch an den wunderbaren „Die purpurnen Flüsse“ erinnert, ebenfalls sehr visuell, sehr optisch und intensiv.
Im Resultat mündet das alles dann hier allerdings im wabernden Durchschnittsallerlei der Filmindustrie und ich fragte mich nach der Ansicht, ob ich irgendetwas verpasst hatte. Denn sollte es das Stück doch an und für sich recht leicht haben, immerhin bin ich Mr. Fassbender sehr positiv gesonnen. Nun denn, die Rechnung ging nicht auf. Und das, obwohl die Handwerkskunst an sich auch gelungen ist. Am Ende habe ich allerdings nach wie vor nicht recht begriffen, warum eigentlich Schneemann? Der sieht wieder sonderlich böse aus (mal verglichen zu Werken wie dem „Es“ Remake) und lässt sich auch nur bedingt so inszenieren, wie man sich das vielleicht hinter der Kamera schlussendlich gewünscht hatte.
Ich vermute mal, dass man irgendwie die Qualität auf dem Weg von der Romanvorlage zum Film hin verlor. Das liest sich vielleicht sonderbar, erschient mir jedoch durchaus einleuchtend. Jo Nesbø ist ein Autor, der hochwertige Kost serviert und bisher großartige und sehr erfolgreiche Romane verfasste. Seine Vorlage ist sehr umfangreich und die Transformation zum Film war nicht ausreichend. Einige Handlungsstränge verlaufen schlichtweg im Nichts. So etwas sollte nicht bei einer solchen Adaption geschehen.
[Technik]
„Schneemann“ arbeitet viel mit einer Aggregationsform von Wasser, die wie alle Dinge, die mit Wasser zu tun haben, ihre Herausforderungen auf die technischen Gegebenheiten mit sich bringen. Kurzum: die überwiegen weißen Aufnahmen im Schnee erstrahlen derart, dass viele Details zu verschwinden drohen. Hier passt das alles gut und wir erleben eine ordentliche Wiedergabegüte, trotz vieler sehr heller Flächen. Der 1080p Transfer bietet Aufnahmen im Format 1.85:1 entsprechend in High Definition zum Besten. Inhaltlich gibt es keine Anforderungen, die die technische Darbietung nicht im Stande wäre anzubieten. Die Kompression arbeitet sauber und gibt kaum Anlass zur Kritik.
Ton gibt es in den Formaten und Sprachen DTS-HD High Resolution Audio 7.1 Deutsch, Spanisch, Französisch und Italienisch sowie DTS-HD Master Audio 7.1 im originalen Englisch. Untertitel sind in bis zu 14 Sprachen hinabzuschalten und geben Aufschluss über das Gesprochene. Alles in allem ist das in Ordnung hier, die Spannung, wenn der Inhalt sie aufzubauen vermag, steht gar nicht schlecht da. Auch ist die Sprache durchweg sauber und verständlich. Die räumliche Weite ist etwas eingeschränkt, die musikalische Begleitung hat ausreichend Tiefe und Volumen aufzuweisen. Rauschen oder Knacken gibt es nicht, keine Störungen.
[Fazit]
Ich habe durchaus etwas für bildgewaltige, visuelle Filme, wenn sie sogar auch technisch brillieren und einige inhaltlichen Einbussen dafür aufweisen. Hier hingegen stimmte schlussendlich das Verhältnis nicht. Es überwog der Teil, der mir sagte, dass es sich um einen eher durchschnittlichen Thriller handelt, der sich hier und dort auf seiner Laufzeit von rund 119 Minuten zu ernst nimmt. Die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren, folgendes Bonusmaterial finden wir vor:
– Die Welt der Figuren
– Die Entstehung von Jo Nesbøs Welt
– Der Schneemann-Killer
– Die Landschaft Norwegens
– Stunt Files: Der einsinkende See
Die Materialien sind alles in allem marketingseitig geprägt und geben etwas mehr Einblick in die Gedanken hinter dem Film, ohne dabei das wettmachen zu können, was der Film als Adaption nicht schaffte. Wer hingegen einen durchaus spannenden und dicht erzählten Skandinavien-Thriller erleben möchte, der kann das seit dem 16. Februar 2018 durch Erwerb dieser Blu-ray aus dem Angebot von Universal in Deutschland. Michael Fassbender-Fans werden kaum drumherum kommen.
Andre Schnack, 01.03.2018
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