[Einleitung]
Ich liebe lustige Filme. Wenn diese dann nicht mit ihrer sehr eigenen Welt aufwarten können und einen anderen Film, ein ganzes Genre oder irgendetwas anderes lustig aufs Korn nehmen, auch prima. Zu was gehört die deutsche Filmproduktion mit dem Titel „Schatz, nimm du sie!“? Ich schaute mir die als Komödie konzipierte Regiearbeit von Sven Unterwaldt Jr. genauer an. Das Drehbuch schrieb Jens-Frederik Otto. In den führenden Rollen sehen wir Carolin Kebekus, Maxim Mehmet, Arena Prokofyeva, Arsseni Bullmann sowie Axel Stein. EuroVideo bringt es uns ins Heimkino.
[Inhalt]
Toni (Carolin Kebekus) und Marc (Maxim Mehmet) wollen sich scheiden lassen, denn die große Leidenschaft scheint erloschen. Eine einvernehmliche Trennung soll es werden, schließlich ist man erwachsen und versteht sich noch gut. Doch das mit dem Neuanfang ist gar nicht so leicht: Jeder der beiden hat gerade die Chance auf einen Job im Ausland. Wer kümmert sich also um die Kinder Emma (Arina Prokofyeva) und Tobias (Arsseni Bultmann)?
Die Eltern schmieden einen Pakt: Emma und Tobias sollen entscheiden, bei wem sie wohnen wollen! Mit den abenteuerlichsten Tricks versuchen Toni und Marc nun, ihre Kinder in einem Sorgerechtsstreit der ganz besonderen Art davon zu überzeugen, dass sie beim anderen besser aufgehoben sind: Schatz, nimm du sie!
(Quelle: EuroVideo Medien GmbH)
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Diese Eltern braucht natürlich kein Mensch. Sie entscheiden sich am Ende somit gegen ihre Kinder und ziehen die Selbstverwirklichung und Karriere dem noch jungen Familienleben vor. Damit eine Komödie daraus wird, und es nicht beim Beginn eines tragischen Dramas bleibt und der Spaß verendet, betrifft diese persönliche Entscheidung eben kurzerhand beide Elternteile. Perfekt ist der Spaß, oder etwa nicht?
So und so, könnte eine Antwort sein. „Schatz, nimm du sie!“ hat einen gewissen Charme, der aus der absurden und doch bis ins lustige überdrehten Geschichte entspringen kann. Das liegt vor allem an den Darstellern, die wohl ihren Spaß bei den Dreharbeiten hatten. Dies ist zumindest zu hoffen. Tiefer Sinn oder irgendetwas, das nach der Ansicht vielleicht bleiben sollte, sucht mach recht vergebens. Kein Film zum Erinnern, aber einer zum Unterhalten werden.
EuroVideo selbst schreibt in der Presse-Information: „Herrlich böse Satire über Erziehungsberechtigte, die das genaue Gegenteil von heutigen Helikopter-Eltern sind.“ – das ist passend formuliert, allerdings eben hier dargestellt, weit entfernt von Studien oder psychologischen Erkenntnissen, sondern nur des Humors wegen.
[Technik]
Standard Definition DVD Leistung im 16:9-Format mit anamorpher Abtastung und einer Formatierung in 1.85:1. „Schatz, nimm du sie!“ bietet viele gesunde Aufnahmen, überwiegend sind es gut ausgeleuchtete Szenen von Innenräumen oder aber Bilder von draußen. Der Kontrast geht in Ordnung und die Flächen sind ausreichend gesäumt und zu ihren umliegenden Bereichen abgegrenzt. Es entsteht eine ausreichende Räumlichkeit und der Transfer gibt keinen Anlass zur negativen Kritik. Die Kompression ist in Ordnung, höhere Auflösung gibt es bei der BD Variante.
Unspektakulär, vielleicht etwas kühl und zumindest dem angemessen, was an Action vor der Kamera eingefangen wurde. Viele Hintergrundeffekte oder gar Situationen, die darauf aus sind einen guten Surround-Sound zu nutzen, gibt es praktisch nicht. So bleibt es recht Standard und deutschsprachige Dolby Digital 5.1-Sound hat nicht viel mit im Gepäck, durch das er begeistern kann. So plätschert der Ton und seine Musik so daher, nicht schlecht, aber eben auch nicht richtig gut.
[Fazit]
Als Special Feature wird eine Audiodeskription angeboten. Das aufwändige Verfahren umschreibt akustisch die Situation, so dass sie beim sehbehinderten Publikum besser aufgenommen werden kann. Davon ab sind hingegen keinerlei Besonderheiten oder Informationen mit auf der Disc. Der Hauptfilm läuft rund 89 Minuten und bietet eine Altersfreigabe gemäß FSK von ab 12 Jahren. Die Produktion entstand 2016 in Deutschland, die Disc erschien am 17. August im Handel für rund 10,- Euro Kaufpreis.
Andre Schnack, 06.09.2017
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