[Einleitung]
„Dirty Dancing“ wird 20 Jahre alt, oder jung? Wer hätte das gedacht. Und eine gigantische Fangemeinde nutzt dieses Datum mit realistischer Chance sich einmal wieder Gedanken darüber zu machen, ob man sich nicht mal wieder „Dirty Dancing“ angeschaut werden soll. Concorde Home Entertainment bringt uns die „Dirty Dancing – Anniversary Edition“ zum 20jährigen Jubiläum. Die US-amerikanische Filmproduktion erfreute sich eines gigantischen Erfolges und entstand 1987 unter der Regie von Emile Ardolino nach einem Drehbuch von Eleanor Bergstein. In den Hauptrollen sind Jennifer Grey und Patrick Swayze zu sehen. Wir konnten uns die Jubiläums-Ausgabe mit einem Umfang von 2 DVDs anschauen.
[Inhalt]
Die 17-jährige Francis Houseman, von allen Baby genannt, verbringt den Sommerurlaub 1963 zusammen mit ihren Eltern und ihrer älteren Schwester Lisa im Feriencamp der Kellermans. Der Urlaub droht alles andere als aufregend zu werden. Tagsüber werden Spiele wie z.B. Hufeisenwerfen veranstaltet und Tanzstunden für Paare angeboten, das Abendprogramm mit belanglosen Sketchen und dem wenig spektakulären Auftritt eines Zauberers steht dem in Puncto Langeweile in nichts nach. Doch als sich Baby eines Abends verbotenerweise in den für die Angestellten vorbehaltenen Bereich der Anlage wagt, lernt sie eine völlig andere Seite des Hotels kennen: Nacht für Nacht lassen Tanzlehrer, Kellner und Animateure ihre Hüften im heißen, erotischen „Dirty-Dancing“-Stil rotieren. Auch hier ist der Tanzlehrer und Herzensbrecher Johnny Castle, der Baby schon zuvor aufgefallen ist, wieder der strahlende Mittelpunkt.
Als Penny, die Tanzpartnerin von Johnny für den wichtigsten Auftritt der Saison ausfällt, bietet Baby an, für sie einzuspringen. Während der Tanzproben zu feurigen Rhythmen kommen sich Johnny und Baby langsam näher. Als Johnny zu Unrecht des Diebstahls verdächtigt wird und die bisher heimlich Liebe der beiden, sehr zum Ärger der Eltern, die für Ihre Tochter ganz andere Pläne hatten, ans Licht kommt wird dem Tanzlehrer gekündigt. Doch noch ist der Sommer nicht vorbei, die Proben für die rauschende Abschlussveranstaltung laufen auf Hochtouren…
(Quelle: Concorde Home Entertainment)
[aartikel]B000M4R5O8:right[/aartikel][Kommentar]
Das „Dirty Dancing“ zu einem der besten Tanz-Filme überhaupt gehört, wenn es sich nicht sogar um den tatsächlich Besten handelt, ist zweifelsohne unumstritten. Das er nicht frei von Makeln und Mängeln sein wird, das wird kein Filmkenner von vornherein ausschließen. Das das Ergebnis nicht dennoch gigantisch erfolgreich sein kann, das ist ebenfalls nicht ausgeschlossen. „Dirty Dancing“ hat praktisch alles, was ein Tanzfilm braucht. Allen voran ein Hauptdarsteller-Duo, welches mit der notwendigen Chemie daherkommt, die notwendig ist, um die konstruiert dramatisch und zugleich romantische Grundstimmung authentisch erscheinen zu lassen. Einfach klasse! Die unheimlich atmosphärischen, musikalischen und choreografisch hochwertigen Tanzeinlagen wirken noch heute ganz frisch und waren damals wahrlich innovativ, frech und erotisch.
Nunja, was soll man mehr sagen zu diesem Klassiker? Lobende Worte versteht der Titel auch noch guten 20 Jahren Existenz auf dem Weg zum werdenden Kultfilm eines Genres. Auch nach 20 Jahren vermag er Gänsehaut-Feeling zu verbreiten und scheut dabei auch nicht ungeniert Klischees zu nutzen. Trotz einer sehr einfachen Geschichte geht hier schauspielerisch ordentlich etwas ab. Jennifer Grey und Patrick Swayze hatten wahrscheinlich keine größeren Erfolge als mit „Dirty Dancing“. Natürlich lohnt es sich somit wirtschaftlich nach 20 Jahren noch einmal etwas Geld aus dem angestaubten Kultfilm zu machen und die Lizenzen noch einmal „aufzuwärmen“. Ich find’s gut und mir gefällt das DVD-Set.
[Technik]
Der Bildtransfer (selbes Ausgangsmaterial wie zur älteren Special Edition von 2002, Concorde Cine Collection) von „Dirty Dancing“ in dieser restaurierten und überarbeiteten Fassung befindet sich im anamorphen Breitbildformat 1.85:1 auf der DVD. Das anamorphe 16:9-Bild sorgt von Beginn an für ausreichend hochwertige und zeitgemäße Qualität im Bild, welches in keiner Hinsicht aus dem Rahmen fällt. Das weder im positiven, noch im negativen Sinn. Ordentliche Farben schmücken die sauber abgegrenzten Bildbereiche, eine spürbare Plastizität kann aufgrund von Defiziten bei der Kantenschärfe nicht entstehen. Entsprechend leidet auch der Grad an Details im Bild mit. Auch kommen ab und an Artefaktbildungen zum Vorschein. Hört sich jedoch schlimmer an als es ist. Denn ein solider Kontrast und eine angenehme Atmosphäre erreicht der Transfer mit Leichtigkeit und verdient sich Lob.
„Dirty Dancing“ kommt mit einem überarbeiteten Soundgewand daher. Es gibt eine deutsche Sprachfassung in DTS ES 6.1 und Dolby Digital EX und englischen Sound in Dolby Digital 5.1 und erweitertem Dolby Digital EX im Programm. Wahlweise können der laufenden Akustik deutsche Untertitel hinzugeschaltet werden (auch für Hörgeschädigte). Für einen Tanzfilm sind die Anforderungen an den Ton entsprechend hoch, schließlich steht und fällt hier praktisch alles mit der musikalischen Seite der DVD. So konzentrierte man sich beim Abmischen auch genau auf diese Szenen. Folglich haben wir es mit einer wirklich guten Wiedergabe von Musik zu tun, der restliche Ton hingegen – ausgenommen die Sprachausgabe – ist eher mäßig und zeigt wenig Ambitionen zur Räumlichkeit.
[Fazit]
Gibt es große Unterschiede zwischen der schon am Markt erhältlichen Special Edition zu dieser Anniversary Edition? Jein. Die Ausmaße der technischen Überarbeitungen des Hauptfilms halten sich in Grenzen und gehen eher als Kür durch. Seitens der Ausstattung versuchte Concorde Home Entertainment die Attraktivität des Titels zu erhöhen. So kommt „Dirty Dancing“ mit einem angenehm gestalteten Menü-Design daher, die Laufzeit des in 19 Kapitel unterteilten Films bemisst sich auf 105 Minuten. Folgendes Bonusmaterial findet sich primär auf der zweiten Disc vor:
* Audiokommentar von Eleanor Bergstein (Drehbuch, Co-Produktion)
* Audiokommentar von Crew-Mitgliedern
* Dirty Dancing Live in Concert
* Musikvideo „(I’ve Had) The Time Of My Live“
* Musikvideo „Hungry Eyes“
* Musikvideo „She’s Like The Wind“
* Mambo-Tanzkurs
* Deutscher und original US-Kinotrailer
* Probeaufnahmen mit Jennifer Grey
* Interviews mit Jennifer Grey, Patrick Swayze, Cynthia Rhodes
* Interviews mit Emile Ardolino, Eleanor Bergstein, Kenny Ortega,
Miranda Garrison
* Tribute to Emile Ardolino
* Goofs – filmische Ungereimtheiten
* Fotogalerie
* Trivia Track
* Informationen zu Cast & Crew
* Produktionsnotizen
Wenngleich kein Making Of aufzufinden ist, so können die enthaltenen Extras nicht nur mit einer Laufzeit von rund 215 Minuten aufwarten, sie überzeugen auch inhaltlich auf der ganzen Linie und entzücken mit vielen Hintergrundinformationen. Abgelegt befinden sich sämtliche Inhalte (also Hauptfilm und Bonus) auf jeweils einseitigen Dual-Layer-Discs (DVD Typ 9). Diese Fassung des Tanzfilms gibt es in zwei Ausprägungen: einer Doppel-DVD im Steelbook in limitierter Sonderauflage und eine Doppel-DVD im Schuber. Erscheinungstermin war der 15. März, der Preis liegt bei knapp 20,- Euro und die FSK bei ab 12 Jahren. Wer den Film mag, der wird „erneut“ zugreifen.
Andre Schnack, 02.04.2007
Film/Inhalt |
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