[Einleitung]
Krimis wie sie es in den 60er Jahren und zuvor gab, werden heute im klassischen Sinne nicht mehr produziert. Heute stellt man oftmals die künstlerischen Mittel oder einen innovativen Erzählungsstil in den Vordergrund und misst als Betrachter oftmals eine gut durchdachte und intelligente Story, die zum Miträtseln einlädt. „Dann waren’s nur noch neun“ erschien 1965 unter dem englischen Originaltitel „Ten Little Indians“ (hierzulande auch bekannt unter „Geheimnis im blauen Schloß“) von Regisseur George Pollock (16 Uhr 50 ab Paddington). In den Hauptrollen sind Hugh O’Brian, Shirley Eaton, Fabian Leo Genn, Stanley Holloway, Wilfrid Hyde-White, Daliah Lavi, Dennis Price, Marianne Hoppe und Mario Adorf zu sehen. Wir nahmen den Titel aus dem Programm der Sunfilm Entertainment genauer unter die Lupe.
[Inhalt]
Zehn Männer und Frauen unterschiedlicher Herkunft erhalten eine Einladung in ein entlegenes Schloss in den Bergen. Dort beschuldigt sie ein unsichtbarer Gastgeber diverser Verfehlungen und kündigt ihren Tod an. Einen Gast nach dem anderen ereilt dieses Schicksal, während die schrumpfende Schar der Überlebenden verzweifelt versucht, den Mörder zu finden…
(Quelle: Sunfilm Entertainment)
[aartikel]B000784V9Q:right[/aartikel][Kommentar]
Nach einem klassischen Einstieg in die Welt der Agatha Christie durch eine Aufzählung der Hauptdarsteller unter Einblendung der passenden Gesichter nimmt das Schwarz-Weiß-Werk seinen spannungsgeladenen Verlauf. Die Handlung spielt sich in einem überschaubaren Bereich ab, es gibt von Beginn an eine ebenfalls übersichtliche Gruppe an Figuren, deren Absichten und Motive nicht sofort transparent sind. Unter der gesamten Gruppe herrscht von Beginn an starkes Misstrauen den anderen – bisher Fremden – gegenüber und es verdichten sich Merkwürdigkeiten nach und nach zu einem Bild der Spannung.
„Dann waren’s nur noch neun“ besticht durch eine gelungene Kombination aus Spannung der gezeigten Situationen und der guten Erzählweise, die den Betrachter im Ungewissen lässt – genau wie die Beteiligten.Als dann der erste Tod erfolgt gewinnt der Film ein wenig an Rasanz. Die gezeigten Sets wurden meist sehr einfach gehalten und es gibt angenehme Kostüme und gute schauspielerische Leistungen vor die Augen – das Produktionsdesign vermag somit zu überzeugen. Die musikalische Untermalung und die Tatsache, das sich der Film in schwarz-weiß auf der Disc befindet verraten das hohe Alter der Geschichte. Die Story des kriminellen Spiels mit tödlichen Folgen besitzt Charme und Spannung zugleich. Eine gute Mischung.
[Technik]
Technisch kann man nicht gerade von erster Güte sprechen, denn der monochrome Transfer im Format 1.85:1 trägt deutliche Altersspuren mit sich. Wir müssen bei der Betrachtung das hohe Alter berücksichtigen. Und wenngleich sich der Transfer in anamorpher Abtastung auf dem Datenträger befindet, so können die qualitativen Aspekte nicht in jeder Hinsicht überzeugen. Zu verschwommen und unscharf kommt das Geschehen daher, es wird ein nur geringer Grad an Bilddetails aufgebaut und die Flächen unterliegen einem stetig wahrnehmbaren, leichten Rauschen. Davon ab wirkt der Transfer ausreichend plastisch und kontrastreich, die Ausleuchtung gibt keinen Anlass zur Kritik. Kompressionsartefakte stehen nicht auf dem Programm, wohl aber leichte Verunreinigungen seitens des Masters. Insgesamt geht das Bild in Ordnung, wird heutigen Anforderungen jedoch nicht gerecht.
Der Ton weist eine ähnliche Problematik auf. Auch hier macht das Alter deutlich auf sich aufmerksam. Abgemischt wurden die Tonspuren im Dolby Digital 2.0-Format in den Sprachen Deutsch und Englisch. Optional kann zur Akustik eine deutsche Untertitelspur eingeschaltet werden. Sehr frontbezogen und eingeschränkt im Wirkungsspektrum tönen etwas blecherne Sounds aus den Lautsprechern. Von Dynamik und Räumlichkeit kann nicht die Rede sein, die Dialoge können hingegen klar und ausreichend deutlich vernommen werden. Musikalisch gibt es eine manchmal zweifelhaft passende Untermalung geboten, die qualitativ nicht gerade hochwertig vor sich hin dudelt.
[Fazit]
Mit dem Titel „Da waren’s nur noch neun“ kommt aus dem Programm der Sunfilm Entertainment ein klasse Krimi-Rätselei auf DVD auf den deutschen Markt. Der Titel besitzt eine Laufzeit von rund 86 rasch verrinnenden Minuten und weist einen hohen Spannungsgrad auf. Sämtlicher Inhalt befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9. Neben dem Hauptfilm finden wir Biografien, Filmografien, eine Fotogalerie und Trailer als Bonus-Ausstattung vor. Freigegeben wurde der Krimi ab einer Altersstufe von 16 Jahren. Erscheinungstermin war der 16. Februar 2005. Der Preis der Disc orientiert sich um die 18,- Euro. Wer Filme wie „Tod auf dem Nil“ und Konsorten schätzt, der wird hier seinen Spaß und seine Spannung erleben.
Andre Schnack, 15.03.2005
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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