[Einleitung]
Ich hatte dazumal ordentlich Respekt vor diesem Film, war er doch so historisch anmutend, irgendwie schwer und damit auch schwierig. Aber eben nur in der Wirkung, die erste Ansicht dann war fabelhaft. „Shakespeare In Love“ entstand unter der Regie von John Madden nach einem Drehbuch von Marc Norman und Tom Stoppard. In den führenden Rollen sehen wir Gwyneth Paltrow, Joseph Fiennes, Geoffrey Rush, Tom Wilkinson sowie Colin Firth. Diese High Definition Blu-ray Disc erscheint aus dem Angebot von Universal Studios Home Entertainment. Ich konnte mir endlich diese Disc einmal genauer anschauen und berichte.
[Inhalt]
Man schreibt den Sommer 1593. Der junge William Shakespeare (Joseph Fiennes) ist der aufstrebende Star unter den Bühnenautoren seiner Zeit – und leidet unter einer Schreibblockade. Ihm fehlt die Muse, die ihn wachküsst. Als er jedoch der ebenso hübschen wie intelligenten Lady Viola (Gwyneth Paltrow) begegnet und sich in sie verliebt, findet er seine Inspiration wieder und sein ursprünglich geplantes Lustspiel „Romeo und Ethel, die Tochter des Piraten“ wandelt sich zum Meisterwerk „Romeo und Julia“.
Doch aus seiner Liebe zu Viola soll sein ganz persönliches Liebesdrama entstehen. Alles fängt mit Violas Wunsch an, Schauspielerin zu werden. Da der Mimenberuf aber im elisabethanischen Zeitalter für Frauen strengstens untersagt war, schleicht sie sich, als junger Mann verkleidet, ohne Williams Wissen in seine Theatergruppe ein und übernimmt die Rolle des Romeo. Und zu allem Übel soll sie auch noch, auf Befehl von Königin Elisabeth, den unerträglichen Lord Wessex heiraten. Vorhang auf für das amüsanteste Chaos der Filmgeschichte!
(Quelle: Universal Studios Home Entertainment)
[aartikel]B0046JPPMY:left[/aartikel][Kommentar]
Nun denn, es ist schon etwas her, fast 15 Jahre. Wahnsinn. Und dazumal, am 10. August 1999, habe ich meinen Senf zu „Shakespeare In Love“ gespendet. Abgesondert in Form eines Reviews, wie ich es seit Jahren zu machen pflege. Meine Meinung ist weitgehend geblieben. Nur geringfügig geändert sind die beiden folgenden Absätze vom 10. August 1999:
Ein wundervoller Film. „Shakespeare In Love” unterhält auf vielen Ebenen prächtig. Da wären zum einen die visuellen Aspekte, wie die schönen Sets und die exzellenten Kostüme. Natürlich sind auch die Schauspieler bestens ausgewählt und leisten wirklich gelungene Arbeit. Gwyneth Paltrow wurde sogar mit dem Oscar für die beste weiblich Hauptrolle belohnt. Sonderbarerweise bekam Judi Dench den Oscar für die beste weibliche Nebenrolle zugesprochen. Kann ich nicht ganz verstehen, denn bei einem Auftritt von ca. 8 Minuten im ganzen Film, von denen sie vielleicht 3 Minuten spricht, muss man schon ziemlich überzeugend sein. Dennoch, dass sehr mehrschichtige, facettenreiche Drehbuch mit vielen Wendungen und Überraschungen hat einiges zu bieten. Aufbau und Verlauf des Film gelangen vorzüglich.
Es ist ein Liebesfilm, eine Romanze, aber auch eine Komödie. Tolles Outfit, nette Story und eine wunderbare Musik machen „Shakespeare In Love” zu einem Erlebnis. Zudem gibt der Streifen, wie es solche geschichtsträchtigen Filme eben immer tun, Einblick in das England der elisabethanischen Zeit. Insgesamt erntete das Werk 7 Auszeichnungen bei der Oscar-Verleihung ’98, auch für das Drehbuch von Marc Norman und Tom Stoppard.
Der Film bietet zwei in einem: da ist die Geschichte von William Shakespeare und dem Entstehen seines Werkes „Romeo und Julia”, gleichzeitig wird genau diese Geschichte durch die beiden liebenden Hauptfiguren erzählt – geschickt inszeniert. Die ebenenübergreifenden Faktoren des Films in Bezug auf den Verlauf begeistern das Publikum. Durch den Humor bekommt er einen Touch der Moderne, viele Wortwitze, lustige Situationen und gewollt eingesetzte Klischees sorgen für so manches Schmunzeln. Ein wahres Kinovergnügen.
[Technik]
Ob es nun die teils fahlen und bleichen Hautflächen oder aber das freundliche Grün der Gärten der noblen Gefilde sind, alles wirkt in einem sehr ansehnlichen Farbumfang. Mit der Kamera wird zu einem gewissen Teil gespielt, alles in alles jedoch ist das alles als klassisch und solide anzusehen. „Shakespeare In Love“ bereitet viel Freude, was die Bildruhe und Sauberkeit angeht. Dunkle Szenen treten nicht sehr viele auf, die eher schattigen Elemente stören nicht und der hin und wieder bewusst trübere Farbgrundton verdeutlichen historische Authentizität und sorgen für keinerlei Abzug. Kompressionsartefakte gibt es nicht, gut so. 2.35:1, 1080p/24.
Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Japanisch gibt es im Format DTS 5.1 vorzufinden, den englischen Originalton hingegen finden wir in DTS-HD 5.1 vor. Alle getesteten Tonspuren erfreuen sich einer ausreichenden Frische und Lebhaftigkeit, zumindest für eine solche Art von Film und Erzählung. „Shakespeare In Love“ bietet keinen großartig lebhaften Surround-Sound, bei dem die verschiedenen Kanäle sich stets die Hand reichen. Nein, vielmehr geht es um oftmals eher ruhigere Szenen, in denen Stille und gut abgesetzte, einzelne Tonschnipsel komplett ausreichend sind und ihren Zweck erfüllen. Qualitativ geschieht das alles brauchbar und sauber.
[Fazit]
„Shakespeare In Love“ gefiel mir damals gut und gefällt mir heute nach wie vor ebenfalls gut. Mit einer Laufzeit von rund 123 Minuten unterhält der Titel ein breites Publikum mit einer recht ausgefallenen Geschichte. Diese handelt neben einer Romanze auch verschiedene Seiten-Plots ab, alles in einem guten Tempo und mit ausreichend Zeit pro Handlungsstrang. Neben dem Hauptfilm, der mit einer Altersfreigabe von ab 6 Jahren daherkommt, gibt es noch folgendes Bonusmaterial:
– Filmkommentar mit Regisseur John Madden
– Filmkommentar mit Cast & Crew
– Shakespeare In Love and On Film
– Unterveröffentlichte Szenen
– Oscar-prämierte Kostüme
– Trailer und TV-Spots
Mir gefielen auch diese Extras ziemlich gut. Sie sind ausreichend aussagekräftig, wenn es um zusätzliche Informationen zur Entstehung des Films geht. „Shakespeare In Love“ gefällt somit im Bereich Ausstattung, und auch die technische Darbietung ist in Ordnung. Das betrifft die visuellen sowie die akustischen Seiten. Wenn man sich also auf den Inhalt einlassen kann, so ist mit dem Rest der Veröffentlichung wirklich gut Kirschen essen. Erscheinungstermin war der 15. März 2012.
Andre Schnack, 14.07.2014
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