[Einleitung]
Hey, aufgepasst. An alle „Quick Stop“-Abhänger, die Clerks sind wieder da! Ganz ehrlich, Regisseur Kevin Smith hat es wieder getan. Über 13 Jahre ist es her, als sich Mr. Smith mit einigen Banausen an die filmerische Umsetzung von „Clerks“ machte und damit die sogenannten Jersey-Filme schuf. Dieser Begriff klammert an seiner Person als Filmemacher mit dem Themenschwerpunkt Comedys im Umfeld seiner Herkunftsstadt New Jersey. 2006 war es dann soweit und es erschien „Clerks 2″ unter der Regie von Smith, der auch das Drehbuch zum Titel fertigte. In den Hauptrollen sind Brian O’Halloran, Jeff Anderson, Jason Mewes, Rosario Dawson und eben Kevin Smith als Kunstfigur Silent Bob. In weiteren Figuren sehen wir unter anderen auch Ben Affleck. Diese DVD erscheint aus dem Angebot von Senator Film und universumfilm.
[Inhalt]
Endlich kehrt das Buddy-Duo Dante und Randal zurück auf die Leinwand und mitten hinein in ein blühendes Chaos. Im „Quick Stop“, in dem die beiden seit Jahr und Tag ihr Dasein fristen, fackelt ein Kurzschluss im elektrischen Kaffeewärmer kurzerhand den gesamten Laden ab und befördert die Freaks vor die Tür. Schnell finden sie Unterschlupf an der Theke von Mooby’s Fast Food Restaurant – sehr zum Missfallen von Dante, der mit seiner übereifrigen Verlobten Emma Bunting nach Florida ziehen möchte. Obwohl ihm die charmante und freigeistige Becky begegnet, hält er an seinem Umzugsplänen fest. Sein Kumpel Randal organisiert derweil eine erotische Abschiedsparty, die ungewollt so schief läuft, dass Polizei und Feuerwehr alarmiert sind. Damit wird eine Ereignislawine losgetreten, die nicht nur Dantes Liebschaften, sondern auch seine Freundschaft zu Randal ernsthaft gefährdet…
(Quelle: universumfilm)
[aartikel]B000VULHB0:right[/aartikel][Kommentar]
Abgefahrene Situationen, krasse Dialoge und ein Inhalt, der kein Blatt vor den Mund nimmt. Das ist „Clerks 2″. Ehrliche Ansichten und sonderbar abstruse Momente strafen das Niveau der Produktion ab, doch steckt dabei oftmals ein überraschend tiefsinniger Inhalt hinter der einfachen und oberflächigen Fassade, die durchaus ihren eigenen Charme aufweist. Es sind die lustigen Einlagen mit Jay und Silent Bob, die extremen Darstellungen und übertriebenen Dialoge voller Ehrlichkeit, die den Titel auszeichnen. Die bisherigen Teile im Jersey-Kosmos von Regisseur Kevin – Silent Bob – Smith weisen eine ähnliche Anmutung auf. Doch hin und wieder ist es schon eher albern und zu fies, zu abgefahren und zu schräg, was hier geboten wird. Irre Sprüche treffen unter der Gürtellinie ein und zerstören den Traum des Zelebrierens des Nichtsnutzes der ganz gut ausgearbeiteten Figuren.
Der Film ist von der Einfachheit kaum zu übertreffen, kann auf der anderen Seite jedoch nur über ein mittelprächtigen Qualitätsgrad verfügen. Die musikalischen Einlagen von „Clerks 2″ sind thematisch passend und in ihrer Wirkung einfach wundervoll und zudem lustig inszeniert. Sie begleiten stets die Schlüsselmomente der teils romantischen Story, welche nicht selten mit einer kleinen oder gar großen Überraschung auftrumpft und den Zuschauer damit bei Laune hält. Also, Slacker, wenn euch „Clerks“ gefiel, dann tut es auch „Clerks 2″. Denn auf ganzer Linie hielten sich die Macher an das altbewährte Konzept. Die Leitlinie lautet weiterhin: alles was das große Kind interessiert wird hier thematisiert. Dazu zählen natürlich freigeistige Diskussionen über Star Wars und Herr der Ringe, wie auch Dialoge (und Monologe) zu sexuellen Vorlieben und Lebenseinstellungen.
[Technik]
Technisch betrachtet haben wir es zweifelsohne nicht gerade mit einem großen Wurf zu tun, doch kann sich „Clerks 2″ einigermaßen vor dem Untergehen im technischen Einheitsbrei schützen. Wir haben es mit einem 1.85:1-Bildtransfer zu tun, welcher sich anamorph auf dem Datenträger befindet und auf Anhieb die Erwartungen seines Publikums befriedigt. Immer wieder kommt durch, dass es sich keinesfalls um eine Big Budget-Produktion handelt, doch stört man sich einfach nicht an einigen Unschärfen, einem nur mäßig bis befriedigendem Kontrast und einer nicht immer sauberen Darstellung der möglichen Bilddetails. Schwarzlevel und Ruhe hingegen bereiten keine Kopfschmerzen und insgesamt kann das Geschehen als plastisch und lebensnah bezeichnet werden. Die Kompression arbeitet unbemerkt und sauber.
Tontechnisch bekommen wir es mit einem Dolby Digital 5.1-Transfer zu tun. Oder besser mit zwei Soundtracks, wahlweise deutscher oder englischer Sprache. In genau diesen beiden Fassungen können ebenfalls optionale Untertitel eingeblendet werden, was wir heutzutage als Grundvoraussetzung ansehen, obwohl viele Hersteller nach wie vor hier abknicken. „Clerks 2″ bietet Sets und Umgebungen, die nicht gerade von hoher akustischer Fülle beliefert werden. So kommt es auch, dass neben den Dialogen nur relativ wenig im unmittelbaren Hintergrund passiert und sich der Ton auch entsprechend zurückhält. Stört nicht weiter, denn die musikalische Begleitung entschädigt beim Einsetzen tatsächlich. Sie ertönt raumfüllend und frisch aus den angeschlossenen Lautsprechern.
[Fazit]
Wer „Mallrats“ mochte, der kennt mit Sicherheit auch Titel wie „Jerseygirl“ und „Chasing Amy“, vom fabelhaften „Clerks“ nicht zu schweigen. Hat man etwas positives von den genannten Filmen mitnehmen können, sollte man sich auch den unterhaltsamen „Clerk“-Nachfolger unbedingt anschauen. Er läuft rund 92 Minuten und befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Aufgrund der Dialoge und Darstellungsweisen kam es verständlicherweise zu einer Altersfreigabe von ab 16 Jahren. An mir ging der Film beinahe vorbei und ich bin froh, dass ich mir ein Bild von ihm machen konnte. Extras sind auch enthalten, sie setzen sich aus folgenden Features zusammen:
* Audiokommentar mit Cast & Crew
* Intro to Clerks II
* Intro to Deleted Scenes
* Deleted Scenes prepared by Kevin Smith
* Intro to „How Movies Are Made“
* „How Movies Are Made“
Alle Extras haben glücklicherweise noch einen recht authentischen und ehrlichen Charme. Ihnen lastet nur wenig des typischen PR-Getues an, was sie somit auch mehr oder weniger zwangsweise in eine inhaltlich wertvollere Region hievt. Inhalt, Technik und Ausstattung sind also allesamt in Ordnung. Für mich handelt es sich bei „Clerks 2″ um ein ehrliches Original bei und da ich gerne „Jay und Silent Bob schlagen zurück“ sah, war auch dieses Stück für mich ein gefundenes Fressen. Erscheinungstermin ist der 3. Dezember, der Preis liegt bei rund 16,- Euro. Fürs Fans eine absolute Empfehlung.
Andre Schnack, 22.11.2007
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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