Wicked Women – Das Haus der mannstollen Frauen (Goya Collection)

Crime/Mystery/Thriller/Adult

Crime/Mystery/Thriller/Adult

[Einleitung]
Auch unter dem Titel „Frauen ohne Unschuld“ bekannt, richtete sich der 1977 abgedrehte Jess Franco-Titel vor allem an voyeuristisch veranlagte Männer, denke ich. Seine Filme mit neu definierter, schweizerischer Freiheit, was die nackten Tatschen betrifft, gefiel nicht jedermann, wenngleich sich eine eingefleischte Fan-Gemeinde hält. „Wicked Women“ bietet in den führenden Rollen Lina Roman, Monica Swing, Nandu Van Berge, Esther Studer und andere. Diese High Definition Fassung von Ascot Elite Home Entertainment soll den Soft-Porno in einem neuen, technisch aufpolierten Licht erstrahlen lassen.

[Inhalt]
Schreckliche Morde geschehen in einer einsamen alten Villa am Lago Maggiore. Zwei Freunde von Margeritta sind tot, nur sie überlebt und befindet sich aber unter Schockeinwirkung. In einer psychiatrischen Klinik bei Lugano versucht Dr. Farkas das Mädchen wieder dieser Welt zurückzuführen, ohne Erfolg. Margeritta fühlt sich verfolgt von einem Mann und dies sind keine Träume, sondern reale Zustände, denn eine Krankenschwester wird ermordet aufgefunden.

Margeritta kennt den Mann, sieht ihn immer wieder, kann sich jedoch in ihrer Ohnmacht nicht äußern. Es gelingt Dr. Farkas trotzdem mit einer List, Margerittas Geheimnis zu erfahren. Die Polizei verfolgt die Spur von Diamantenschmuggler, die offensichtlich in der Gitarre von Margeritta die Edelsteine versteckt und sie dann nicht mehr dort vorfanden. Weitere Morde geschehen, bis endlich die Täter von der Polizei gestellt werden.

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Worum geht es hier eigentlich? Um die banale Freude am Schaufenster zur nackten weiblichen Haut? Geht es darum hübsche Frauen in erotischen Posen zu erhaschen und sich an ihrem Liebesspiel unter Frauen zu erfreuen? Wahrscheinlich auch das zu einem gewissen Teil. Jedoch auch zweifelsfrei um die Themen Isolation und Unterdrückung vor sexuellen Gedanken. Oder aber darum, erotischem Druck ausgeliefert zu sein. Letztlich viel Spekulation und wenig Handfestes… Klar ist aber, das es sich auch bei diesem Werk keinesfalls um Vollerotik handelt. Nein, echter Beischlaf wird hier nicht vollzogen, dafür gibt es eben eine meist dünne und einfache Story.

Ja, die gibt es hier auch. Sie ist sogar noch ausreichend tragend für die fahlen und zweidimensionalen Figuren, die mehr nach Trieb als Verstand zu handeln scheinen. Doch das überrascht hier wenig und gehört halt mit „zum Programm“. Die Sets und Kostüme sind ordentlicher Natur, auch geben die Modelle einen glaubhaft ausreichenden Einsatz. Musikalische Begleitung und filmische Effekte kommen etwas zu kurz, das liegt an der inhaltlichen Ausrichtung – geschmeichelt ausgedrückt. Hier und dort hat „Wicked Women“ seine Momente, aber eben nur Momente und keine Längen.

[Technik]
High Definition geht nicht ohne einen 1080p-Transfer, der hier in breitwandigen 1.78:1 dargestellt ist. Seine 1080p/24 Abtastung erlaubt eine Vielzahl an Bilddetails, wobei diese Eigenschaft nur begrenzt genutzt wird und sich nicht immer positiv auszahlen kann. Die überwiegend vorherrschenden Innenaufnahmen bieten Ausleuchtungsherausforderungen, die der Transfer gekonnt meistert. Auch die Darstellung der Hauptpersonen, vor allem im unbekleideten Zustand, gelingt dem Transfer gut. Folglich kann der Kontrast nicht schlecht sein, ist er auch nicht. Farben und Konturen sind ebenfalls in Ordnung, jedoch nicht sonderlich hochwertig. Artefakte? Nein.

Ton erleben wir ausschließlich in deutscher Sprache. Formatiert ist das ganze in DTS-HD Master Audio 5.1, was nicht unbedingt Not getan hätte. Denn richtig viel zu tun hat der Mehrkanalton nicht wirklich, was schade ist, jedoch auch einen guten Teil vom Inhalt herrührt. Untertitel sind wahlweise einzuschalten in den Sprachen Deutsch und Niederländisch. „Wicked Women“ hat es nicht sonderlich in sich und prahlt eher mit einer verständlichen Sprachausgabe und ein bisschen Musik. Viele Geräusche oder gar Effekte sind nicht mit von der Partie.

[Fazit]
Erst einmal ein dickes Lob für die Gestaltung des Covers der Blu-ray Disc. Mit Abstand eines der besseren Covers von Ascot Elite und vor allem innerhalb der Jess Franco Reihe (bzw. Goya Collection). Das mag natürlich subjektiv geprägt sein, ist schlussendlich natürlich aber auch für den Verkaufsprozess von Bedeutung. Schlechte Ansprache reduziert den Absatz, klarer Fall. Die Laufzeit von rund 81 Minuten verrinnt rasch, trotz des Inhalts. Letztgenannter ist ab einem Alter von 18 Jahren laut FSK der Bundesprüfstelle freigegeben. Zusätzliche Inhalte sind nicht auf der Disc enthalten. Veröffentlicht und im Handel seit dem 10. Dezember 2013 zu rund 13,- Euro.

Andre Schnack, 20.01.2014

Film/Inhalt:★★★☆☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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